Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Gunst stand, und die, herrschsüchtig wie sie war, oder "Steht Alles schon auf dem Hausflur, wo es der Gunſt ſtand, und die, herrſchſüchtig wie ſie war, oder „Steht Alles ſchon auf dem Hausflur, wo es der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0168" n="158"/> Gunſt ſtand, und die, herrſchſüchtig wie ſie war, oder<lb/> gerade, weil ſie herrſchſüchtig war, unwillkürlich einen<lb/> Mann ſchätzen mußte, der ſich durch nichts imponiren<lb/> ließ, und den nichts aus der Faſſung zu bringen ver¬<lb/> mochte; „gewiß Herr Timm. Sie wiſſen, daß Sie<lb/> uns zu jeder Zeit willkommen ſind. Sie werden hier,<lb/> wo Sie nichts ſtört, beſſer arbeiten können, als in<lb/> der Stadt, und es iſt ja zu unſerm beiderſeitigen<lb/> Vortheil, daß die Arbeit möglichſt ſchnell beendet<lb/> wird. Sie haben doch Ihre Sachen gleich mitgebracht,<lb/> Herr Timm?“</p><lb/> <p>„Steht Alles ſchon auf dem Hausflur, wo es der<lb/> ländliche Jüngling, welcher die Oeländer lenkte, die<lb/> mich im Hundetrab von Saſſitz hierher kutſchirten,<lb/> deponirt hat;“ ſagte Herr Timm, deſſen „Sachen“<lb/> aus einem kleinen melancholiſch ausſehenden Koffer<lb/> beſtanden, in welchem etwas reine und nicht viel<lb/> ſchmutzige Wäſche und die ſonſtigen Stücke ſeiner nicht<lb/> eben luxuriöſen Garderobe in chaotiſcher Verwirrung<lb/> durcheinander lagen, und aus einer großen Mappe,<lb/> die ſeine Zeichnenmaterialien, Flurkarten u. ſ. w. ent¬<lb/> hielt. „Ich bedarf nur noch der Anweiſung auf<lb/> einen Ihrer dienſtbaren Geiſter, der mich auf das mir<lb/> von Ihnen gütigſt angewieſene oder anzuweiſende Zim¬<lb/> mer führt, um mich ſofort häuslich einrichten zu können.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [158/0168]
Gunſt ſtand, und die, herrſchſüchtig wie ſie war, oder
gerade, weil ſie herrſchſüchtig war, unwillkürlich einen
Mann ſchätzen mußte, der ſich durch nichts imponiren
ließ, und den nichts aus der Faſſung zu bringen ver¬
mochte; „gewiß Herr Timm. Sie wiſſen, daß Sie
uns zu jeder Zeit willkommen ſind. Sie werden hier,
wo Sie nichts ſtört, beſſer arbeiten können, als in
der Stadt, und es iſt ja zu unſerm beiderſeitigen
Vortheil, daß die Arbeit möglichſt ſchnell beendet
wird. Sie haben doch Ihre Sachen gleich mitgebracht,
Herr Timm?“
„Steht Alles ſchon auf dem Hausflur, wo es der
ländliche Jüngling, welcher die Oeländer lenkte, die
mich im Hundetrab von Saſſitz hierher kutſchirten,
deponirt hat;“ ſagte Herr Timm, deſſen „Sachen“
aus einem kleinen melancholiſch ausſehenden Koffer
beſtanden, in welchem etwas reine und nicht viel
ſchmutzige Wäſche und die ſonſtigen Stücke ſeiner nicht
eben luxuriöſen Garderobe in chaotiſcher Verwirrung
durcheinander lagen, und aus einer großen Mappe,
die ſeine Zeichnenmaterialien, Flurkarten u. ſ. w. ent¬
hielt. „Ich bedarf nur noch der Anweiſung auf
einen Ihrer dienſtbaren Geiſter, der mich auf das mir
von Ihnen gütigſt angewieſene oder anzuweiſende Zim¬
mer führt, um mich ſofort häuslich einrichten zu können.“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |