Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.Ah mademoiselle, vous arrivez bien a propos! "Wollen Sie meine Bienenstöcke einmal ansehen, "Mit dem größten Vergnügen;" erwiederte dieser, "Bleiben die Herrn nicht zu lange," sagte die Der Abend war gekommen, mit ihm Frau Pastor F. Spielhagen, Problematische Naturen. II. 11
Ah mademoiselle, vous arrivez bien à propos! „Wollen Sie meine Bienenſtöcke einmal anſehen, „Mit dem größten Vergnügen;“ erwiederte dieſer, „Bleiben die Herrn nicht zu lange,“ ſagte die Der Abend war gekommen, mit ihm Frau Paſtor F. Spielhagen, Problematiſche Naturen. II. 11
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0171" n="161"/><hi rendition="#aq">Ah mademoiselle, vous arrivez bien à propos!<lb/> Veuillez avoir la bonté</hi> — “ Die Baronin war auf¬<lb/> geſtanden, um der eben eintretenden Mademoiſelle<lb/> Marguerite eine Inſtruction zu ertheilen.</p><lb/> <p>„Wollen Sie meine Bienenſtöcke einmal anſehen,<lb/> Paſtor Jäger? ſagte der Baron.</p><lb/> <p>„Mit dem größten Vergnügen;“ erwiederte dieſer,<lb/> Hut und Stock ergreifend.</p><lb/> <p>„Bleiben die Herrn nicht zu lange,“ ſagte die<lb/> Baronin; „wir wollen heute etwas früher ſoupiren. —<lb/><hi rendition="#aq">Que voulais-je dire? Ah, oui! du chocolat, mai</hi>s<lb/><hi rendition="#aq">pas si énormement sucré que la dernière fois,<lb/> et particulièrement prenez garde</hi> — — —“</p><lb/> <p>Der Abend war gekommen, mit ihm Frau Paſtor<lb/> Jäger auf dem Einſpänner. Primula trug dasſelbe<lb/> Kleid von ungefärbter Seide, in welchem ſie Oswald<lb/> an jenem Sonntag Morgen erſchien, und ſah, von<lb/> der übergroßen Hitze des Tages angegriffen, mehr<lb/> denn je wie ein kranker Kanarienvogel aus. Ihr<lb/> Gatte hatte, ſobald der langathmige Selam zwiſchen<lb/> ihr und der Baronin vorüber war, die erſte ſchickliche<lb/> Gelegenheit ergriffen, ihr zuzuraunen, von dem „Gaſt¬<lb/> freunde“ weniger entzückt zu erſcheinen, als ſie und<lb/> er ſich vorgenommen hatten, da „der junge Menſch“<lb/> keineswegs in beſonderer Gunſt bei der Baronin zu<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F. Spielhagen, Problematiſche Naturen. II. 11<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [161/0171]
Ah mademoiselle, vous arrivez bien à propos!
Veuillez avoir la bonté — “ Die Baronin war auf¬
geſtanden, um der eben eintretenden Mademoiſelle
Marguerite eine Inſtruction zu ertheilen.
„Wollen Sie meine Bienenſtöcke einmal anſehen,
Paſtor Jäger? ſagte der Baron.
„Mit dem größten Vergnügen;“ erwiederte dieſer,
Hut und Stock ergreifend.
„Bleiben die Herrn nicht zu lange,“ ſagte die
Baronin; „wir wollen heute etwas früher ſoupiren. —
Que voulais-je dire? Ah, oui! du chocolat, mais
pas si énormement sucré que la dernière fois,
et particulièrement prenez garde — — —“
Der Abend war gekommen, mit ihm Frau Paſtor
Jäger auf dem Einſpänner. Primula trug dasſelbe
Kleid von ungefärbter Seide, in welchem ſie Oswald
an jenem Sonntag Morgen erſchien, und ſah, von
der übergroßen Hitze des Tages angegriffen, mehr
denn je wie ein kranker Kanarienvogel aus. Ihr
Gatte hatte, ſobald der langathmige Selam zwiſchen
ihr und der Baronin vorüber war, die erſte ſchickliche
Gelegenheit ergriffen, ihr zuzuraunen, von dem „Gaſt¬
freunde“ weniger entzückt zu erſcheinen, als ſie und
er ſich vorgenommen hatten, da „der junge Menſch“
keineswegs in beſonderer Gunſt bei der Baronin zu
F. Spielhagen, Problematiſche Naturen. II. 11
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |