Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.essanter Gesellschaft. Aber Sie haben wohl viel zu "Enormement! Ich mub arbeiten comme unforcat -- " "Comme was?" "Vous ne savez pas ce que c'est qu'un forcat?" "Nein -- schadet aber nichts. Wollen einmal sagen: "Justement! ich mub ausschlieben und zuschlieben "Hat auch sein Angenehmes," bemerkte Herr Timm. "Ich mub hören den ganzen Tag: Mademoiselle, "Sie scheinen in einer allerliebsten Stimmung," eſſanter Geſellſchaft. Aber Sie haben wohl viel zu „Enormément! Ich muβ arbeiten comme unforçat — “ „Comme was?“ „Vous ne savez pas ce que c′est qu′un forçat?“ „Nein — ſchadet aber nichts. Wollen einmal ſagen: „Justement! ich muβ auſſchlieβen und zuſchlieβen „Hat auch ſein Angenehmes,“ bemerkte Herr Timm. „Ich muβ hören den ganzen Tag: Mademoiſelle, „Sie ſcheinen in einer allerliebſten Stimmung,“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0186" n="176"/> eſſanter Geſellſchaft. Aber Sie haben wohl viel zu<lb/> thun?“</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„Enormément!</hi> Ich muβ arbeiten <hi rendition="#aq">comme unforçat</hi> — “</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Comme</hi> was?“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Vous ne savez pas ce que c′est qu′un forçat?</hi>“</p><lb/> <p>„Nein — ſchadet aber nichts. Wollen einmal ſagen:<lb/> wie ein Pferd; das wird wol auf daſſelbe herauskom¬<lb/> men. Alſo: Sie müſſen arbeiten wie ein forçat?“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#aq">Justement</hi>! ich muβ auſſchlieβen und zuſchlieβen<lb/> alle Schlöſſer —“</p><lb/> <p>„Hat auch ſein Angenehmes,“ bemerkte Herr Timm.</p><lb/> <p>„Ich muβ hören den ganzen Tag: Mademoiſelle,<lb/> thu Sie dies, Mademoiſelle, thu Sie das! Und des<lb/> Abends, wenn ich bin müde, daβ ich nicht kann offen<lb/> halte die Augen, ich muβ leſen aus die alte dumme<lb/> Bücher, bis Madame hat die Güte zu ſagen: <hi rendition="#aq">c'est,<lb/> assez</hi>! — <hi rendition="#aq">Non</hi>, <hi rendition="#aq">madame</hi>, <hi rendition="#aq">ce n′est pas assez, c′est<lb/> trop</hi> — <hi rendition="#aq">mille fois trop</hi>,“ ſagte die lebhafte kleine<lb/> Dame und ſtampfte mit dem Fuße.</p><lb/> <p>„Sie ſcheinen in einer allerliebſten Stimmung,“<lb/> ſagte Herr Timm; „aber das iſt recht, ſprechen Sie<lb/> ſich aus — das erleichtert das Herz — aber, wenn<lb/> die Baronin Ihnen ein ſolches Vertrauen ſchenkt, ſo<lb/> müſſen Sie doch auch in groβer Gunſt bei ihr ſtehen."</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [176/0186]
eſſanter Geſellſchaft. Aber Sie haben wohl viel zu
thun?“
„Enormément! Ich muβ arbeiten comme unforçat — “
„Comme was?“
„Vous ne savez pas ce que c′est qu′un forçat?“
„Nein — ſchadet aber nichts. Wollen einmal ſagen:
wie ein Pferd; das wird wol auf daſſelbe herauskom¬
men. Alſo: Sie müſſen arbeiten wie ein forçat?“
„Justement! ich muβ auſſchlieβen und zuſchlieβen
alle Schlöſſer —“
„Hat auch ſein Angenehmes,“ bemerkte Herr Timm.
„Ich muβ hören den ganzen Tag: Mademoiſelle,
thu Sie dies, Mademoiſelle, thu Sie das! Und des
Abends, wenn ich bin müde, daβ ich nicht kann offen
halte die Augen, ich muβ leſen aus die alte dumme
Bücher, bis Madame hat die Güte zu ſagen: c'est,
assez! — Non, madame, ce n′est pas assez, c′est
trop — mille fois trop,“ ſagte die lebhafte kleine
Dame und ſtampfte mit dem Fuße.
„Sie ſcheinen in einer allerliebſten Stimmung,“
ſagte Herr Timm; „aber das iſt recht, ſprechen Sie
ſich aus — das erleichtert das Herz — aber, wenn
die Baronin Ihnen ein ſolches Vertrauen ſchenkt, ſo
müſſen Sie doch auch in groβer Gunſt bei ihr ſtehen."
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