Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.erzählen Sie Niemand, daß Sie mich gesehen haben. Damit warf der junge Mann sein Pferd herum Bald darauf fuhr der Wagen über einen etwas Ein Diener trat an den Wagen, den Schlag her¬ "Sie sind die Allerersten, wie Sie sehen," sagte "Sie wissen, daß ich die Pünktlichkeit über Alles "Vortreffliche Eigenschaft das," antwortete Herr erzählen Sie Niemand, daß Sie mich geſehen haben. Damit warf der junge Mann ſein Pferd herum Bald darauf fuhr der Wagen über einen etwas Ein Diener trat an den Wagen, den Schlag her¬ „Sie ſind die Allererſten, wie Sie ſehen,“ ſagte „Sie wiſſen, daß ich die Pünktlichkeit über Alles „Vortreffliche Eigenſchaft das,“ antwortete Herr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="14"/> erzählen Sie Niemand, daß Sie mich geſehen haben.<lb/> In einer Viertelſtunde in Barnewitz. <hi rendition="#aq">Au revoir</hi>!“</p><lb/> <p>Damit warf der junge Mann ſein Pferd herum<lb/> und ſprengte in voller Carri<hi rendition="#aq">è</hi>re in der Richtung fort,<lb/> aus der er gekommen war.</p><lb/> <p>Bald darauf fuhr der Wagen über einen etwas<lb/> holperigen Steindamm, der quer über den Gutshof<lb/> von Barnewitz bis zu dem kiesbeſtreuten Platze vor<lb/> dem Herrenhauſe führte.</p><lb/> <p>Ein Diener trat an den Wagen, den Schlag her¬<lb/> unterzulaſſen; in der Thür erſchien die Geſtalt eines<lb/> breitſchultrigen, bärtigen Mannes, der ſchön zu nennen<lb/> geweſen wäre, wenn nicht Wohlleben und Indolenz<lb/> die Harmonie der regelmäßigen Züge weſentlich be¬<lb/> einträchtigt hätte. Es war Malitta's Vetter, Herr<lb/> von Barnewitz.</p><lb/> <p>„Sie ſind die Allererſten, wie Sie ſehen,“ ſagte<lb/> er, die Gäſte in einen dreifenſtrigen Saal rechts vom<lb/> Flure führend, wo ſie von Frau von Barnewitz, einer<lb/> hübſchen Blondine, begrüßt wurden.</p><lb/> <p>„Sie wiſſen, daß ich die Pünktlichkeit über Alles<lb/> liebe,“ erwiederte die Baronin, den ihr angebotenen<lb/> Platz auf dem Sopha einnehmend.</p><lb/> <p>„Vortreffliche Eigenſchaft das,“ antwortete Herr<lb/> von Barnewitz, „ganz mein Grundſatz — ſtets ge¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0024]
erzählen Sie Niemand, daß Sie mich geſehen haben.
In einer Viertelſtunde in Barnewitz. Au revoir!“
Damit warf der junge Mann ſein Pferd herum
und ſprengte in voller Carrière in der Richtung fort,
aus der er gekommen war.
Bald darauf fuhr der Wagen über einen etwas
holperigen Steindamm, der quer über den Gutshof
von Barnewitz bis zu dem kiesbeſtreuten Platze vor
dem Herrenhauſe führte.
Ein Diener trat an den Wagen, den Schlag her¬
unterzulaſſen; in der Thür erſchien die Geſtalt eines
breitſchultrigen, bärtigen Mannes, der ſchön zu nennen
geweſen wäre, wenn nicht Wohlleben und Indolenz
die Harmonie der regelmäßigen Züge weſentlich be¬
einträchtigt hätte. Es war Malitta's Vetter, Herr
von Barnewitz.
„Sie ſind die Allererſten, wie Sie ſehen,“ ſagte
er, die Gäſte in einen dreifenſtrigen Saal rechts vom
Flure führend, wo ſie von Frau von Barnewitz, einer
hübſchen Blondine, begrüßt wurden.
„Sie wiſſen, daß ich die Pünktlichkeit über Alles
liebe,“ erwiederte die Baronin, den ihr angebotenen
Platz auf dem Sopha einnehmend.
„Vortreffliche Eigenſchaft das,“ antwortete Herr
von Barnewitz, „ganz mein Grundſatz — ſtets ge¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |