Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861.gute Kameradschaft mit seinem neuen Freunde zu "Sie scheinen die Gesellschaft nicht besonders zu "Die große Gesellschaft -- nein! Ich bin in fast "Nein, ich habe bis jetzt nicht die mindeste Ge¬ "Ah, das ist schade; aber das lernt sich -- wir gute Kameradſchaft mit ſeinem neuen Freunde zu „Sie ſcheinen die Geſellſchaft nicht beſonders zu „Die große Geſellſchaft — nein! Ich bin in faſt „Nein, ich habe bis jetzt nicht die mindeſte Ge¬ „Ah, das iſt ſchade; aber das lernt ſich — wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="37"/> gute Kameradſchaft mit ſeinem neuen Freunde zu<lb/> halten, der ihm im Laufe des Nachmittags ſchon mehr<lb/> als eine Gefälligkeit erwieſen hatte.</p><lb/> <p>„Sie ſcheinen die Geſellſchaft nicht beſonders zu<lb/> lieben, Herr von Langen,“ ſagte er lächelnd über die<lb/> Eilfertigkeit des jungen Mannes.</p><lb/> <p>„Die große Geſellſchaft — nein! Ich bin in faſt<lb/> abſoluter Einſamſeit aufgewachſen. Mein Vater, der<lb/> nicht eben reich war, ſchloß ſich in dem Intereſſe<lb/> ſeiner Kinder von dem geſelligen Leben des hieſigen<lb/> Adels faſt gänzlich ab. Hernach kam ich auf die<lb/> Schule. Ich hätte gern ſtudirt; aber der Vater be¬<lb/> durfte meiner für die Wirthſchaft, welche er bei zu¬<lb/> nehmendem Alter nicht mit derſelben Rüſtigkeit leiten<lb/> konnte; ſo mußte ich denn von der Schule abgehen,<lb/> als ich ein Jahr in Prima geſeſſen hatte. Seitdem<lb/> iſt der gute Vater geſtorben und ich habe die <hi rendition="#aq">paterna<lb/> rura</hi>, die ich für mich und meine jüngern Geſchwiſter<lb/> verwalte, kaum verlaſſen. Sind Sie Jäger?“</p><lb/> <p>„Nein, ich habe bis jetzt nicht die mindeſte Ge¬<lb/> legenheit gehabt, die Nimrodnatur, die möglicherweiſe<lb/> in mir ſchlummert, zu cultiviren.“</p><lb/> <p>„Ah, das iſt ſchade; aber das lernt ſich — wir<lb/> haben eine recht hübſche Hühner- und Haſenjagd.<lb/> Sie ſollten vorläufig etwas mit der Piſtole ſchießen.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0047]
gute Kameradſchaft mit ſeinem neuen Freunde zu
halten, der ihm im Laufe des Nachmittags ſchon mehr
als eine Gefälligkeit erwieſen hatte.
„Sie ſcheinen die Geſellſchaft nicht beſonders zu
lieben, Herr von Langen,“ ſagte er lächelnd über die
Eilfertigkeit des jungen Mannes.
„Die große Geſellſchaft — nein! Ich bin in faſt
abſoluter Einſamſeit aufgewachſen. Mein Vater, der
nicht eben reich war, ſchloß ſich in dem Intereſſe
ſeiner Kinder von dem geſelligen Leben des hieſigen
Adels faſt gänzlich ab. Hernach kam ich auf die
Schule. Ich hätte gern ſtudirt; aber der Vater be¬
durfte meiner für die Wirthſchaft, welche er bei zu¬
nehmendem Alter nicht mit derſelben Rüſtigkeit leiten
konnte; ſo mußte ich denn von der Schule abgehen,
als ich ein Jahr in Prima geſeſſen hatte. Seitdem
iſt der gute Vater geſtorben und ich habe die paterna
rura, die ich für mich und meine jüngern Geſchwiſter
verwalte, kaum verlaſſen. Sind Sie Jäger?“
„Nein, ich habe bis jetzt nicht die mindeſte Ge¬
legenheit gehabt, die Nimrodnatur, die möglicherweiſe
in mir ſchlummert, zu cultiviren.“
„Ah, das iſt ſchade; aber das lernt ſich — wir
haben eine recht hübſche Hühner- und Haſenjagd.
Sie ſollten vorläufig etwas mit der Piſtole ſchießen.
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