Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.Gottes Namen ziehen, zu wem sie will; setzen Sie "Fräulein Helene?" "Fräulein Helene, auch ein griechischer Name, und "Ohne Zweifel," sagte Oswald Eine Viertelstunde später rollte der Wagen mit Der Abend war wunderschön. Der rothe Sonnen¬ Gottes Namen ziehen, zu wem ſie will; ſetzen Sie „Fräulein Helene?“ „Fräulein Helene, auch ein griechiſcher Name, und „Ohne Zweifel,“ ſagte Oswald Eine Viertelſtunde ſpäter rollte der Wagen mit Der Abend war wunderſchön. Der rothe Sonnen¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0121" n="111"/> Gottes Namen ziehen, zu wem ſie will; ſetzen Sie<lb/> ſich zu mir in den Wagen und kutſchiren Sie mit<lb/> mir nach Grenwitz, wo Sie überdies ein Mädchen<lb/> finden ſollen, bei deſſen Erblicken Sie ausrufen werden:<lb/> Hier iſt mehr denn Briſäis!“</p><lb/> <p>„Fräulein Helene?“</p><lb/> <p>„Fräulein Helene, auch ein griechiſcher Name, und<lb/> der einen beſſeren Klang hat, wie der andere. Aber<lb/> die Sonne, oder vielmehr Helios, ſenkt ſeinen Wagen<lb/> und meine Pferde werden ungeduldig. Sie kommen<lb/> doch mit?“</p><lb/> <p>„Ohne Zweifel,“ ſagte Oswald</p><lb/> <p>Eine Viertelſtunde ſpäter rollte der Wagen mit<lb/> den beiden jungen Männern bereits auf der Höhe des<lb/> Ufers nach Grenwitz zu, das nur eine Stunde Weges<lb/> entfernt war. Oswald hatte Mutter Karſten hoch und<lb/> theuer verſprechen müſſen, bald wieder nach Saſſitz<lb/> zu kommen, und überhaupt zeigte die große Herzlich¬<lb/> keit, mit der ſich beim Abſchied Alt und Jung um<lb/> ihn drängte und ihm ihr „Adjes, Herr Maler,“ nach¬<lb/> rief, daß er ſich während ſeines kurzen Aufenthaltes,<lb/> ohne es darauf anzulegen, die Gunſt des harmloſen<lb/> Völkchens in einem hohen Grade erworben hatte.</p><lb/> <p>Der Abend war wunderſchön. Der rothe Sonnen¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [111/0121]
Gottes Namen ziehen, zu wem ſie will; ſetzen Sie
ſich zu mir in den Wagen und kutſchiren Sie mit
mir nach Grenwitz, wo Sie überdies ein Mädchen
finden ſollen, bei deſſen Erblicken Sie ausrufen werden:
Hier iſt mehr denn Briſäis!“
„Fräulein Helene?“
„Fräulein Helene, auch ein griechiſcher Name, und
der einen beſſeren Klang hat, wie der andere. Aber
die Sonne, oder vielmehr Helios, ſenkt ſeinen Wagen
und meine Pferde werden ungeduldig. Sie kommen
doch mit?“
„Ohne Zweifel,“ ſagte Oswald
Eine Viertelſtunde ſpäter rollte der Wagen mit
den beiden jungen Männern bereits auf der Höhe des
Ufers nach Grenwitz zu, das nur eine Stunde Weges
entfernt war. Oswald hatte Mutter Karſten hoch und
theuer verſprechen müſſen, bald wieder nach Saſſitz
zu kommen, und überhaupt zeigte die große Herzlich¬
keit, mit der ſich beim Abſchied Alt und Jung um
ihn drängte und ihm ihr „Adjes, Herr Maler,“ nach¬
rief, daß er ſich während ſeines kurzen Aufenthaltes,
ohne es darauf anzulegen, die Gunſt des harmloſen
Völkchens in einem hohen Grade erworben hatte.
Der Abend war wunderſchön. Der rothe Sonnen¬
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