Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.bestimmten Entschluß hinsichtlich seiner fassen könntest;" "Ich habe jetzt meinen Entschluß gefaßt," sagte "Aber liebe Anna-Maria," sagte der Baron, "das "Ich sage Dir ja, lieber Grenwitz," entgegnete beſtimmten Entſchluß hinſichtlich ſeiner faſſen könnteſt;“ „Ich habe jetzt meinen Entſchluß gefaßt,“ ſagte „Aber liebe Anna-Maria,“ ſagte der Baron, „das „Ich ſage Dir ja, lieber Grenwitz,“ entgegnete <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="4"/> beſtimmten Entſchluß hinſichtlich ſeiner faſſen könnteſt;“<lb/> ſagte der alte Herr, ſich hinter dem Ohre krauend.</p><lb/> <p>„Ich habe jetzt meinen Entſchluß gefaßt,“ ſagte<lb/> die Baronin gereizt: „in dieſem Augenblick gefaßt.<lb/> Wenn er uns nicht einmal auf einer dreitägigen Fahrt<lb/> in die Nachbarſchaft begleiten will, wenn es ihm zu<lb/> umſtändlich iſt, bei unſeren Bekannten, die ihm alle<lb/> mit der größten Herablaſſung entgegengekommen ſind,<lb/> mit uns einen Abſchiedsbeſuch zu machen, ſo zeigt er<lb/> ja deutlich, daß er gar nicht Abſchied zu nehmen ge¬<lb/> denkt, und ſo mag er denn auch bleiben, wo er will.“</p><lb/> <p>„Aber liebe Anna-Maria,“ ſagte der Baron, „das<lb/> iſt doch am Ende nicht ganz daſſelbe, und dann, wo<lb/> ſoll er unterdeſſen bleiben? und wie ſollen wir mit<lb/> den beiden Knaben allein fertig werden?“</p><lb/> <p>„Ich ſage Dir ja, lieber Grenwitz,“ entgegnete<lb/> die Baronin, „es iſt mir ganz gleich, wo er bleibt,<lb/> ganz gleich. Er geht ja im Allgemeinen ſo gern ſeine<lb/> eigenen Wege, ſo mag er es auch in dieſem Fall.<lb/> Er kann eine Fußreiſe durch die Inſel machen, oder<lb/> ſeinen Freund Oldenburg beſuchen, oder ſchlimmſten<lb/> Falls hier bleiben, obgleich ſein Hierbleiben allerdings<lb/> Umſtände machen würde. Uns iſt er auf der Reiſe,<lb/> die ſo ſchon koſtſpielig genug iſt, eine ganz überflüſſige<lb/> Laſt. Er wird ſich wie gewöhnlich nur um Bruno<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0014]
beſtimmten Entſchluß hinſichtlich ſeiner faſſen könnteſt;“
ſagte der alte Herr, ſich hinter dem Ohre krauend.
„Ich habe jetzt meinen Entſchluß gefaßt,“ ſagte
die Baronin gereizt: „in dieſem Augenblick gefaßt.
Wenn er uns nicht einmal auf einer dreitägigen Fahrt
in die Nachbarſchaft begleiten will, wenn es ihm zu
umſtändlich iſt, bei unſeren Bekannten, die ihm alle
mit der größten Herablaſſung entgegengekommen ſind,
mit uns einen Abſchiedsbeſuch zu machen, ſo zeigt er
ja deutlich, daß er gar nicht Abſchied zu nehmen ge¬
denkt, und ſo mag er denn auch bleiben, wo er will.“
„Aber liebe Anna-Maria,“ ſagte der Baron, „das
iſt doch am Ende nicht ganz daſſelbe, und dann, wo
ſoll er unterdeſſen bleiben? und wie ſollen wir mit
den beiden Knaben allein fertig werden?“
„Ich ſage Dir ja, lieber Grenwitz,“ entgegnete
die Baronin, „es iſt mir ganz gleich, wo er bleibt,
ganz gleich. Er geht ja im Allgemeinen ſo gern ſeine
eigenen Wege, ſo mag er es auch in dieſem Fall.
Er kann eine Fußreiſe durch die Inſel machen, oder
ſeinen Freund Oldenburg beſuchen, oder ſchlimmſten
Falls hier bleiben, obgleich ſein Hierbleiben allerdings
Umſtände machen würde. Uns iſt er auf der Reiſe,
die ſo ſchon koſtſpielig genug iſt, eine ganz überflüſſige
Laſt. Er wird ſich wie gewöhnlich nur um Bruno
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