Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 3. Berlin, 1861.doch that und heute Morgen noch einmal auf den "Und wenn ich nun der Herausforderung nicht ge¬ "Das deutete auch Baumann an und ich antwor¬ Oswald lachte: "Natürlich! wir müssen uns jedes Melitta antwortete nicht und Oswald sah, daß "Habe ich Dich beleidigt, Melitta?" "Nein", sagte sie; "aber diese Bemerkung hättest "Wie meinst Du das?" "Komm, steh auf! laß uns ein wenig in den Gar¬ Sie gingen hinab in den Garten und wanderten doch that und heute Morgen noch einmal auf den „Und wenn ich nun der Herausforderung nicht ge¬ „Das deutete auch Baumann an und ich antwor¬ Oswald lachte: „Natürlich! wir müſſen uns jedes Melitta antwortete nicht und Oswald ſah, daß „Habe ich Dich beleidigt, Melitta?“ „Nein“, ſagte ſie; „aber dieſe Bemerkung hätteſt „Wie meinſt Du das?“ „Komm, ſteh auf! laß uns ein wenig in den Gar¬ Sie gingen hinab in den Garten und wanderten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="61"/> doch that und heute Morgen noch einmal auf den<lb/> Brownlock ſtieg und in die Stadt ritt, und heute<lb/> Abend nach Grenwitz fuhr.“</p><lb/> <p>„Und wenn ich nun der Herausforderung nicht ge¬<lb/> folgt wäre?“</p><lb/> <p>„Das deutete auch Baumann an und ich antwor¬<lb/> tete ihm: ſchäme Er ſich, Baumann, ſo etwas zu<lb/> ſagen.“</p><lb/> <p>Oswald lachte: „Natürlich! wir müſſen uns jedes<lb/> Mal ſchämen, ſo oft wir etwas ſagen oder thun,<lb/> was nicht in die Welt paßt, wie ſie ſich in Euren<lb/> Köpfen malt.“</p><lb/> <p>Melitta antwortete nicht und Oswald ſah, daß<lb/> ein Schatten über ihr Geſicht flog. Er ließ ſich vor<lb/> ihr auf ein Knie nieder und ſagte, ihre herabhängende<lb/> Hand ergreifend:</p><lb/> <p>„Habe ich Dich beleidigt, Melitta?“</p><lb/> <p>„Nein“, ſagte ſie; „aber dieſe Bemerkung hätteſt<lb/> Du vor acht Tagen nicht gemacht.</p><lb/> <p>„Wie meinſt Du das?“</p><lb/> <p>„Komm, ſteh auf! laß uns ein wenig in den Gar¬<lb/> ten gehen. Es iſt ſo ſchwül in den Zimmern: mich<lb/> verlangt nach der kühlen Nachluft.“</p><lb/> <p>Sie gingen hinab in den Garten und wanderten<lb/> Arm in Arm zwiſchen den Beeten, bis ſie zu der nie¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0071]
doch that und heute Morgen noch einmal auf den
Brownlock ſtieg und in die Stadt ritt, und heute
Abend nach Grenwitz fuhr.“
„Und wenn ich nun der Herausforderung nicht ge¬
folgt wäre?“
„Das deutete auch Baumann an und ich antwor¬
tete ihm: ſchäme Er ſich, Baumann, ſo etwas zu
ſagen.“
Oswald lachte: „Natürlich! wir müſſen uns jedes
Mal ſchämen, ſo oft wir etwas ſagen oder thun,
was nicht in die Welt paßt, wie ſie ſich in Euren
Köpfen malt.“
Melitta antwortete nicht und Oswald ſah, daß
ein Schatten über ihr Geſicht flog. Er ließ ſich vor
ihr auf ein Knie nieder und ſagte, ihre herabhängende
Hand ergreifend:
„Habe ich Dich beleidigt, Melitta?“
„Nein“, ſagte ſie; „aber dieſe Bemerkung hätteſt
Du vor acht Tagen nicht gemacht.
„Wie meinſt Du das?“
„Komm, ſteh auf! laß uns ein wenig in den Gar¬
ten gehen. Es iſt ſo ſchwül in den Zimmern: mich
verlangt nach der kühlen Nachluft.“
Sie gingen hinab in den Garten und wanderten
Arm in Arm zwiſchen den Beeten, bis ſie zu der nie¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |