"Ja wohl!" sagte der alle Zeit zu Scherz und Kurzweil aufgelegte Albert.
"Mutter Clausen hat mich herschickt --"
"Wer?"
"Mutter Clausen hat mich herschickt --"
"Komm herein, Kleiner;" sagte Albert, den Knaben bei der Hand in das Zimmer führend, und die Thür hinter ihm schließend;
"Was will denn Mutter Clausen von mir?"
"Mutter Clausen liegt auf den Tod, und hat mich herschickt zu dem Herrn Candidaten, er soll doch noch einmal zu ihr kommen."
Der Knabe athmete tief auf, als er die Berges¬ last seiner Commission vom Herzen hatte. Albert griff nach seiner Mütze.
"Ich komme gleich mit Dir, oder lauf nur voran, und sag': ich käme gleich. Und höre! wenn dich Jemand im Schlosse fragt, woher du kommst, sag' nur: Du hättest Deine Bestellung schon ausgerichtet. Hier hast Du einen Silbergroschen und nun mache, daß Du fortkommst!"
Der Knabe entfernte sich, über Albert's großmüthi¬ ges Geschenk Albert's wohlüberlegten Befehl, sich mög¬ lichst schnell davon zu machen, vergessend. Er setzte
„Sind Sie der Candidat auf dem Schloſſe?“
„Ja wohl!“ ſagte der alle Zeit zu Scherz und Kurzweil aufgelegte Albert.
„Mutter Clauſen hat mich herſchickt —“
„Wer?“
„Mutter Clauſen hat mich herſchickt —“
„Komm herein, Kleiner;“ ſagte Albert, den Knaben bei der Hand in das Zimmer führend, und die Thür hinter ihm ſchließend;
„Was will denn Mutter Clauſen von mir?“
„Mutter Clauſen liegt auf den Tod, und hat mich herſchickt zu dem Herrn Candidaten, er ſoll doch noch einmal zu ihr kommen.“
Der Knabe athmete tief auf, als er die Berges¬ laſt ſeiner Commiſſion vom Herzen hatte. Albert griff nach ſeiner Mütze.
„Ich komme gleich mit Dir, oder lauf nur voran, und ſag': ich käme gleich. Und höre! wenn dich Jemand im Schloſſe fragt, woher du kommſt, ſag' nur: Du hätteſt Deine Beſtellung ſchon ausgerichtet. Hier haſt Du einen Silbergroſchen und nun mache, daß Du fortkommſt!“
Der Knabe entfernte ſich, über Albert's großmüthi¬ ges Geſchenk Albert's wohlüberlegten Befehl, ſich mög¬ lichſt ſchnell davon zu machen, vergeſſend. Er ſetzte
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„Sind Sie der Candidat auf dem Schloſſe?“
„Ja wohl!“ ſagte der alle Zeit zu Scherz und
Kurzweil aufgelegte Albert.
„Mutter Clauſen hat mich herſchickt —“
„Wer?“
„Mutter Clauſen hat mich herſchickt —“
„Komm herein, Kleiner;“ ſagte Albert, den Knaben
bei der Hand in das Zimmer führend, und die Thür
hinter ihm ſchließend;
„Was will denn Mutter Clauſen von mir?“
„Mutter Clauſen liegt auf den Tod, und hat mich
herſchickt zu dem Herrn Candidaten, er ſoll doch noch
einmal zu ihr kommen.“
Der Knabe athmete tief auf, als er die Berges¬
laſt ſeiner Commiſſion vom Herzen hatte. Albert
griff nach ſeiner Mütze.
„Ich komme gleich mit Dir, oder lauf nur voran,
und ſag': ich käme gleich. Und höre! wenn dich
Jemand im Schloſſe fragt, woher du kommſt, ſag'
nur: Du hätteſt Deine Beſtellung ſchon ausgerichtet.
Hier haſt Du einen Silbergroſchen und nun mache,
daß Du fortkommſt!“
Der Knabe entfernte ſich, über Albert's großmüthi¬
ges Geſchenk Albert's wohlüberlegten Befehl, ſich mög¬
lichſt ſchnell davon zu machen, vergeſſend. Er ſetzte
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische04_1861/119>, abgerufen am 26.06.2024.
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