Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Ich habe gesagt, daß er ein verdammter Geck "Das ist wörtlich, was auch Felix vorhin sagte "In desto höherer Gunst steht er bei den Damen," "Ja wohl;" sagte von Breesen; "er soll neulich "Wenigstens haben sie sich nicht die Augen aus¬ "Ich verbitte mir dergleichen!" sagte von Breesen "Was Einem recht ist, ist dem Andern billig." "Ich habe keine Namen genannt." "Weil ohnehin Jeder mußte, wen Sie meinten." "Aber, Ihr Herren, tant de bruit pour une „Ich habe geſagt, daß er ein verdammter Geck „Das iſt wörtlich, was auch Felix vorhin ſagte „In deſto höherer Gunſt ſteht er bei den Damen,“ „Ja wohl;“ ſagte von Breeſen; „er ſoll neulich „Wenigſtens haben ſie ſich nicht die Augen aus¬ „Ich verbitte mir dergleichen!“ ſagte von Breeſen „Was Einem recht iſt, iſt dem Andern billig.“ „Ich habe keine Namen genannt.“ „Weil ohnehin Jeder mußte, wen Sie meinten.“ „Aber, Ihr Herren, tant de bruit pour une <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0254" n="244"/> <p>„Ich habe geſagt, daß er ein verdammter Geck<lb/> ſei, dem ich bei nächſter Gelegenheit ſeinen Stand¬<lb/> punkt klar machen würde, und das ſage ich noch.“</p><lb/> <p>„Das iſt wörtlich, was auch Felix vorhin ſagte<lb/> — der Doctor ſcheint ja im Allgemeinen recht hübſch<lb/> bei den Herren angeſchrieben zu ſein.“</p><lb/> <p>„In deſto höherer Gunſt ſteht er bei den Damen,“<lb/> bemerkte von Nadelitz ironiſch.</p><lb/> <p>„Ja wohl;“ ſagte von Breeſen; „er ſoll neulich<lb/> auf dem Balle drei Schweſtern auf einmal unglücklich<lb/> gemacht haben.“</p><lb/> <p>„Wenigſtens haben ſie ſich nicht die Augen aus¬<lb/> geweint, wie man ſich von Fräulein von Breeſen<lb/> erzählt;“ erwiederte Nadelitz, welchen die Anſpielung<lb/> Breeſen's auf ſeine drei Schweſtern ärgerte, ziemlich<lb/> gereizt.</p><lb/> <p>„Ich verbitte mir dergleichen!“ ſagte von Breeſen<lb/> auffahrend.</p><lb/> <p>„Was Einem recht iſt, iſt dem Andern billig.“</p><lb/> <p>„Ich habe keine Namen genannt.“</p><lb/> <p>„Weil ohnehin Jeder mußte, wen Sie meinten.“</p><lb/> <p>„Aber, Ihr Herren, <hi rendition="#aq">tant de bruit pour une<lb/> omelette</hi>!“ ſagte Plüggen; „ich glaube, Ihr werdet<lb/> Euch noch dieſes Menſchen wegen in die Haare fahren,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [244/0254]
„Ich habe geſagt, daß er ein verdammter Geck
ſei, dem ich bei nächſter Gelegenheit ſeinen Stand¬
punkt klar machen würde, und das ſage ich noch.“
„Das iſt wörtlich, was auch Felix vorhin ſagte
— der Doctor ſcheint ja im Allgemeinen recht hübſch
bei den Herren angeſchrieben zu ſein.“
„In deſto höherer Gunſt ſteht er bei den Damen,“
bemerkte von Nadelitz ironiſch.
„Ja wohl;“ ſagte von Breeſen; „er ſoll neulich
auf dem Balle drei Schweſtern auf einmal unglücklich
gemacht haben.“
„Wenigſtens haben ſie ſich nicht die Augen aus¬
geweint, wie man ſich von Fräulein von Breeſen
erzählt;“ erwiederte Nadelitz, welchen die Anſpielung
Breeſen's auf ſeine drei Schweſtern ärgerte, ziemlich
gereizt.
„Ich verbitte mir dergleichen!“ ſagte von Breeſen
auffahrend.
„Was Einem recht iſt, iſt dem Andern billig.“
„Ich habe keine Namen genannt.“
„Weil ohnehin Jeder mußte, wen Sie meinten.“
„Aber, Ihr Herren, tant de bruit pour une
omelette!“ ſagte Plüggen; „ich glaube, Ihr werdet
Euch noch dieſes Menſchen wegen in die Haare fahren,
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