Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 4. Berlin, 1861."Ich habe Ihnen ja immer gesagt, daß ich dem "So jagen Sie ihn doch fort." "Ohne alle Veranlassung?" "Pah, die findet sich. Wollen Sie mir die Er¬ "Aber ohne, daß ein Scandal daraus wird." "Lassen Sie mich nur machen." "Es muß so eingerichtet werden, daß er selbst "Weshalb?" "Ich habe meine Gründe -- und Felix, sagen "Pah! Tante, schon wieder ängstlich? Vertrauen „Ich habe Ihnen ja immer geſagt, daß ich dem „So jagen Sie ihn doch fort.“ „Ohne alle Veranlaſſung?“ „Pah, die findet ſich. Wollen Sie mir die Er¬ „Aber ohne, daß ein Scandal daraus wird.“ „Laſſen Sie mich nur machen.“ „Es muß ſo eingerichtet werden, daß er ſelbſt „Weshalb?“ „Ich habe meine Gründe — und Felix, ſagen „Pah! Tante, ſchon wieder ängſtlich? Vertrauen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0086" n="76"/> <p>„Ich habe Ihnen ja immer geſagt, daß ich dem<lb/> Menſchen nicht im mindeſten traue.“</p><lb/> <p>„So jagen Sie ihn doch fort.“</p><lb/> <p>„Ohne alle Veranlaſſung?“</p><lb/> <p>„Pah, die findet ſich. Wollen Sie mir die Er¬<lb/> laubniß geben, eine zu ſuchen?“</p><lb/> <p>„Aber ohne, daß ein Scandal daraus wird.“</p><lb/> <p>„Laſſen Sie mich nur machen.“</p><lb/> <p>„Es muß ſo eingerichtet werden, daß er ſelbſt<lb/> um ſeine Entlaſſung bittet.“</p><lb/> <p>„Weshalb?“</p><lb/> <p>„Ich habe meine Gründe — und Felix, ſagen<lb/> Sie Grenwitz nichts davon. Er iſt in der letzten<lb/> Zeit ſo rechthaberiſch und eigenſinnig geworden! Ich<lb/> fürchte ſogar, er ſinnt darauf, unſer Project mit<lb/> Helene zu ſtören. Ich bitte Sie, Felix, ſeien Sie<lb/> vorſichtig! Ich wäre außer mir, wenn die Sache ſich<lb/> zerſchlüge, nachdem ich ſie ſchon unter der Hand nach<lb/> allen Seiten als ein <hi rendition="#aq">fait accompli</hi> dargeſtellt habe.“</p><lb/> <p>„Pah! Tante, ſchon wieder ängſtlich? Vertrauen<lb/> Sie mir: ich pflege zu Ende zu bringen, was ich<lb/> anfing.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [76/0086]
„Ich habe Ihnen ja immer geſagt, daß ich dem
Menſchen nicht im mindeſten traue.“
„So jagen Sie ihn doch fort.“
„Ohne alle Veranlaſſung?“
„Pah, die findet ſich. Wollen Sie mir die Er¬
laubniß geben, eine zu ſuchen?“
„Aber ohne, daß ein Scandal daraus wird.“
„Laſſen Sie mich nur machen.“
„Es muß ſo eingerichtet werden, daß er ſelbſt
um ſeine Entlaſſung bittet.“
„Weshalb?“
„Ich habe meine Gründe — und Felix, ſagen
Sie Grenwitz nichts davon. Er iſt in der letzten
Zeit ſo rechthaberiſch und eigenſinnig geworden! Ich
fürchte ſogar, er ſinnt darauf, unſer Project mit
Helene zu ſtören. Ich bitte Sie, Felix, ſeien Sie
vorſichtig! Ich wäre außer mir, wenn die Sache ſich
zerſchlüge, nachdem ich ſie ſchon unter der Hand nach
allen Seiten als ein fait accompli dargeſtellt habe.“
„Pah! Tante, ſchon wieder ängſtlich? Vertrauen
Sie mir: ich pflege zu Ende zu bringen, was ich
anfing.“
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