Ursache, und entdeckte bald, daß der feurige Jüngling ein schönes Stubenmädchen zärtlich liebe, ihr die Ehe versprochen habe, und eben deswegen die vortheilhafte Heurath so standhaft ausschlage.
Ohne die mögliche Würkung zu überle- gen, sandte der Alte die Geliebte seines Vetters insgeheim, ohne daß der leztere ein Wort davon erfuhr, nach einer entle- genen Stadt, und hofte mit Zuversicht, daß Abwesenheit diese Liebe heilen würde. Der Jüngling ging voll Verzweiflung umher, als er sich von seiner Inniggeliebten getrennt sah, und wahrscheinlich muthmaßte, durch welche Hand er getrennt wurde. Schon am dritten Tage war auch er aus der Hauptstadt entflo- hen, und alle Nachfrage nach ihm vergebens.
Man hofte, ihn bei seiner Geliebten wieder zu finden, aber er erschien nicht;
Urſache, und entdeckte bald, daß der feurige Juͤngling ein ſchoͤnes Stubenmaͤdchen zaͤrtlich liebe, ihr die Ehe verſprochen habe, und eben deswegen die vortheilhafte Heurath ſo ſtandhaft ausſchlage.
Ohne die moͤgliche Wuͤrkung zu uͤberle- gen, ſandte der Alte die Geliebte ſeines Vetters insgeheim, ohne daß der leztere ein Wort davon erfuhr, nach einer entle- genen Stadt, und hofte mit Zuverſicht, daß Abweſenheit dieſe Liebe heilen wuͤrde. Der Juͤngling ging voll Verzweiflung umher, als er ſich von ſeiner Inniggeliebten getrennt ſah, und wahrſcheinlich muthmaßte, durch welche Hand er getrennt wurde. Schon am dritten Tage war auch er aus der Hauptſtadt entflo- hen, und alle Nachfrage nach ihm vergebens.
Man hofte, ihn bei ſeiner Geliebten wieder zu finden, aber er erſchien nicht;
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Urſache, und entdeckte bald, daß der feurige
Juͤngling ein ſchoͤnes Stubenmaͤdchen zaͤrtlich
liebe, ihr die Ehe verſprochen habe, und
eben deswegen die vortheilhafte Heurath ſo
ſtandhaft ausſchlage.
Ohne die moͤgliche Wuͤrkung zu uͤberle-
gen, ſandte der Alte die Geliebte ſeines
Vetters insgeheim, ohne daß der leztere
ein Wort davon erfuhr, nach einer entle-
genen Stadt, und hofte mit Zuverſicht, daß
Abweſenheit dieſe Liebe heilen wuͤrde. Der
Juͤngling ging voll Verzweiflung umher, als
er ſich von ſeiner Inniggeliebten getrennt ſah,
und wahrſcheinlich muthmaßte, durch welche
Hand er getrennt wurde. Schon am dritten
Tage war auch er aus der Hauptſtadt entflo-
hen, und alle Nachfrage nach ihm vergebens.
Man hofte, ihn bei ſeiner Geliebten
wieder zu finden, aber er erſchien nicht;
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/242>, abgerufen am 30.11.2024.
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