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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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kung zu trösten, sie nannte sich höchst un-
glücklich, weil sie nicht dankbar sein konnte.

Wie man sie nach dem Schlosse getragen,
und der herbeigerufene Arzt versichert hatte,
daß sie glücklich gerettet, und keine Gefahr
des Lebens vorhanden sei, gab der Vater ih-
ren Bitten nach, und sandte in alle Gegen-
den Boten aus, welche den Retter seines
Kindes wenigstens auf einen Tag, auf eine
Stunde in sein Schloß laden sollten. Auch
die Müller wurden auf Amaliens Verlangen
herbeigerufen, und mußten ausführlich erzäh-
len, wie der unbekannte Jüngling sie geret-
tet habe.

Er saß, sprach einer derselben, eben in
meinem Gärtchen, und trank Milch, um die
er mich gebeten hatte, als der Sturm be-
gann. Ich trat zu ihm, und bat ihn, in
die Hütte zu kommen: aber er lachte bitter,

Biogr. d. W. 3. B. C

kung zu troͤſten, ſie nannte ſich hoͤchſt un-
gluͤcklich, weil ſie nicht dankbar ſein konnte.

Wie man ſie nach dem Schloſſe getragen,
und der herbeigerufene Arzt verſichert hatte,
daß ſie gluͤcklich gerettet, und keine Gefahr
des Lebens vorhanden ſei, gab der Vater ih-
ren Bitten nach, und ſandte in alle Gegen-
den Boten aus, welche den Retter ſeines
Kindes wenigſtens auf einen Tag, auf eine
Stunde in ſein Schloß laden ſollten. Auch
die Muͤller wurden auf Amaliens Verlangen
herbeigerufen, und mußten ausfuͤhrlich erzaͤh-
len, wie der unbekannte Juͤngling ſie geret-
tet habe.

Er ſaß, ſprach einer derſelben, eben in
meinem Gaͤrtchen, und trank Milch, um die
er mich gebeten hatte, als der Sturm be-
gann. Ich trat zu ihm, und bat ihn, in
die Huͤtte zu kommen: aber er lachte bitter,

Biogr. d. W. 3. B. C
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[33/0047] kung zu troͤſten, ſie nannte ſich hoͤchſt un- gluͤcklich, weil ſie nicht dankbar ſein konnte. Wie man ſie nach dem Schloſſe getragen, und der herbeigerufene Arzt verſichert hatte, daß ſie gluͤcklich gerettet, und keine Gefahr des Lebens vorhanden ſei, gab der Vater ih- ren Bitten nach, und ſandte in alle Gegen- den Boten aus, welche den Retter ſeines Kindes wenigſtens auf einen Tag, auf eine Stunde in ſein Schloß laden ſollten. Auch die Muͤller wurden auf Amaliens Verlangen herbeigerufen, und mußten ausfuͤhrlich erzaͤh- len, wie der unbekannte Juͤngling ſie geret- tet habe. Er ſaß, ſprach einer derſelben, eben in meinem Gaͤrtchen, und trank Milch, um die er mich gebeten hatte, als der Sturm be- gann. Ich trat zu ihm, und bat ihn, in die Huͤtte zu kommen: aber er lachte bitter, Biogr. d. W. 3. B. C

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Zitationshilfe: Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien03_1796/47>, abgerufen am 21.11.2024.