zug nur verzögerte, hätte die gutherzige Obristhofmeisterin ihr nicht Beistand gelei- stet, sie würde dies kleine Geschäft lange nicht vollendet haben. Nun begann neuer Unter- richt, und wie die Prinzessin ihre Bitte nur mit halben Worten stammlen konnte, so ergrif die Obristhofmeisterin ihre Hand, und führte sie zum Kabinete des Marggrafen. Sophie folgte vom weiten mit gefalteten Hän- den, jedes ihrer Glieder zitterte der nahen Entscheidung entgegen.
Die Obristhofmeisterin öfnete izt die Thü- re des Kabinets, und ließ die Prinzessin allein eintreten, sie lehnte die Thüre nur langsam an, und horchte an der ofnen Spalte der Würkung entgegen. Sophie drängte sich nä- her hinzu, und hob ihre Hände zu Gott em- por. Der Marggraf saß an seinem Schreib- tische, und blickte auf die Kommende. Sie ging bis in die Mitte des Kabinets, kniete
zug nur verzoͤgerte, haͤtte die gutherzige Obriſthofmeiſterin ihr nicht Beiſtand gelei- ſtet, ſie wuͤrde dies kleine Geſchaͤft lange nicht vollendet haben. Nun begann neuer Unter- richt, und wie die Prinzeſſin ihre Bitte nur mit halben Worten ſtammlen konnte, ſo ergrif die Obriſthofmeiſterin ihre Hand, und fuͤhrte ſie zum Kabinete des Marggrafen. Sophie folgte vom weiten mit gefalteten Haͤn- den, jedes ihrer Glieder zitterte der nahen Entſcheidung entgegen.
Die Obriſthofmeiſterin oͤfnete izt die Thuͤ- re des Kabinets, und ließ die Prinzeſſin allein eintreten, ſie lehnte die Thuͤre nur langſam an, und horchte an der ofnen Spalte der Wuͤrkung entgegen. Sophie draͤngte ſich naͤ- her hinzu, und hob ihre Haͤnde zu Gott em- por. Der Marggraf ſaß an ſeinem Schreib- tiſche, und blickte auf die Kommende. Sie ging bis in die Mitte des Kabinets, kniete
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zug nur verzoͤgerte, haͤtte die gutherzige
Obriſthofmeiſterin ihr nicht Beiſtand gelei-
ſtet, ſie wuͤrde dies kleine Geſchaͤft lange nicht
vollendet haben. Nun begann neuer Unter-
richt, und wie die Prinzeſſin ihre Bitte nur
mit halben Worten ſtammlen konnte, ſo
ergrif die Obriſthofmeiſterin ihre Hand, und
fuͤhrte ſie zum Kabinete des Marggrafen.
Sophie folgte vom weiten mit gefalteten Haͤn-
den, jedes ihrer Glieder zitterte der nahen
Entſcheidung entgegen.
Die Obriſthofmeiſterin oͤfnete izt die Thuͤ-
re des Kabinets, und ließ die Prinzeſſin allein
eintreten, ſie lehnte die Thuͤre nur langſam
an, und horchte an der ofnen Spalte der
Wuͤrkung entgegen. Sophie draͤngte ſich naͤ-
her hinzu, und hob ihre Haͤnde zu Gott em-
por. Der Marggraf ſaß an ſeinem Schreib-
tiſche, und blickte auf die Kommende. Sie
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Spiess, Christian Heinrich: Biographien der Wahnsinnigen. Bd. 4. Leipzig, 1796, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spiess_biographien04_1796/36>, abgerufen am 21.11.2024.
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