Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
Theatralischer Anhang.
Denn er hat es gewiß geschworen,
Die Neben-Buhler zu durchbohren,
Und denn werd ihr in finstrer Nacht
Mit Schimpff um euren Crantz gebracht.
Doch soll er in was anders stechen,
Der Dieb muß Halß und Bein zerbrechen,
Denn Jungfer, was er von euch sucht,
Jst in den höchsten Grad verflucht.
Eleonore.
Ja wohl, Celinde, hast du Recht,
Er ist ein blosser Löffel-Knecht.
Cleander ist mein Hertz und Leben!
Cleandern ist mein Sinn ergeben!
Nichts treibet uns einst von einander,
Es ist und bleibt mein Schatz Cleander.
Celinde.
Seht, dorten kommet er,
Wollt ihr, ich ruf ihn her.
Er geht gantz traurig, last ihn kommen,
So wird er seines Schmertzs entnommen.
Eleonore.
Nein, nein, tritt nur bey Seit.
(Gehen hinter die Scena.)
SCENA VII.
Cleander tiefsinnig/ Peter hinten versteckt.
Cleander.
Ach Eitelkeit!
Was fang ich an?
Wer zeigt mir Weg und Bahn,
Wodurch mein Glück der frömmsten Liebe blühet.
Ge-
Theatraliſcher Anhang.
Denn er hat es gewiß geſchworen,
Die Neben-Buhler zu durchbohren,
Und denn werd ihr in finſtrer Nacht
Mit Schimpff um euren Crantz gebracht.
Doch ſoll er in was anders ſtechen,
Der Dieb muß Halß und Bein zerbrechen,
Denn Jungfer, was er von euch ſucht,
Jſt in den hoͤchſten Grad verflucht.
Eleonore.
Ja wohl, Celinde, haſt du Recht,
Er iſt ein bloſſer Loͤffel-Knecht.
Cleander iſt mein Hertz und Leben!
Cleandern iſt mein Sinn ergeben!
Nichts treibet uns einſt von einander,
Es iſt und bleibt mein Schatz Cleander.
Celinde.
Seht, dorten kommet er,
Wollt ihr, ich ruf ihn her.
Er geht gantz traurig, laſt ihn kommen,
So wird er ſeines Schmertzs entnommen.
Eleonore.
Nein, nein, tritt nur bey Seit.
(Gehen hinter die Scena.)
SCENA VII.
Cleander tiefſinnig/ Peter hinten verſteckt.
Cleander.
Ach Eitelkeit!
Was fang ich an?
Wer zeigt mir Weg und Bahn,
Wodurch mein Gluͤck der froͤmmſten Liebe bluͤhet.
Ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#CEL">
              <p><pb facs="#f0205" n="175"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Theatrali&#x017F;cher Anhang.</hi></fw><lb/>
Denn er hat es gewiß ge&#x017F;chworen,<lb/>
Die Neben-Buhler zu durchbohren,<lb/>
Und denn werd ihr in fin&#x017F;trer Nacht<lb/>
Mit Schimpff um euren Crantz gebracht.<lb/>
Doch &#x017F;oll er in was anders &#x017F;techen,<lb/>
Der Dieb muß Halß und Bein zerbrechen,<lb/>
Denn Jungfer, was er von euch &#x017F;ucht,<lb/>
J&#x017F;t in den ho&#x0364;ch&#x017F;ten Grad verflucht.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ja wohl, Celinde, ha&#x017F;t du Recht,<lb/>
Er i&#x017F;t ein blo&#x017F;&#x017F;er Lo&#x0364;ffel-Knecht.<lb/>
Cleander i&#x017F;t mein Hertz und Leben!<lb/>
Cleandern i&#x017F;t mein Sinn ergeben!<lb/>
Nichts treibet uns ein&#x017F;t von einander,<lb/>
Es i&#x017F;t und bleibt mein Schatz Cleander.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CEL">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Seht, dorten kommet er,<lb/>
Wollt ihr, ich ruf ihn her.<lb/>
Er geht gantz traurig, la&#x017F;t ihn kommen,<lb/>
So wird er &#x017F;eines Schmertzs entnommen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Nein, nein, tritt nur bey Seit.</p>
            </sp><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(Gehen hinter die <hi rendition="#aq">Scena.</hi>)</hi> </stage>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">SCENA VII.</hi> </hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#aq">Cleander</hi> <hi rendition="#b">tief&#x017F;innig/</hi> <hi rendition="#aq">Peter</hi> <hi rendition="#b">hinten ver&#x017F;teckt.</hi> </stage><lb/>
            <sp who="#CLE">
              <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cleander.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#in">A</hi>ch Eitelkeit!<lb/>
Was fang ich an?<lb/>
Wer zeigt mir Weg und Bahn,<lb/>
Wodurch mein Glu&#x0364;ck der fro&#x0364;mm&#x017F;ten Liebe blu&#x0364;het.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ge-</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0205] Theatraliſcher Anhang. Denn er hat es gewiß geſchworen, Die Neben-Buhler zu durchbohren, Und denn werd ihr in finſtrer Nacht Mit Schimpff um euren Crantz gebracht. Doch ſoll er in was anders ſtechen, Der Dieb muß Halß und Bein zerbrechen, Denn Jungfer, was er von euch ſucht, Jſt in den hoͤchſten Grad verflucht. Eleonore. Ja wohl, Celinde, haſt du Recht, Er iſt ein bloſſer Loͤffel-Knecht. Cleander iſt mein Hertz und Leben! Cleandern iſt mein Sinn ergeben! Nichts treibet uns einſt von einander, Es iſt und bleibt mein Schatz Cleander. Celinde. Seht, dorten kommet er, Wollt ihr, ich ruf ihn her. Er geht gantz traurig, laſt ihn kommen, So wird er ſeines Schmertzs entnommen. Eleonore. Nein, nein, tritt nur bey Seit. (Gehen hinter die Scena.) SCENA VII. Cleander tiefſinnig/ Peter hinten verſteckt. Cleander. Ach Eitelkeit! Was fang ich an? Wer zeigt mir Weg und Bahn, Wodurch mein Gluͤck der froͤmmſten Liebe bluͤhet. Ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/205
Zitationshilfe: Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/205>, abgerufen am 24.11.2024.