Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745.Theatralischer Anhang. Celinde. O! dazu ist leicht Rath zu schaffen. Heinrich. Mein Kind, wir wollen es beschlaffen. Celinde. Denn Peter machet dirs nicht schwer. Heinrich. Allein Celindgen, ach! mein Herr! Celinde. Der Narr kan dir es nicht verwehren. Heinrich. Nu gut, die Zeit wird alles lehren. (Gehet ab.) SCENA XI. Silvio, Alphonso, Cardenio, Eleonore. Cardenio. (betruncken.) Papa! was Teuffel, ach der Wein! Der muß ja gar vom Hencker seyn. (Er taumelt an alle hinan,) Kommt her, Lenore, last uns schertzen, Kommt her, kommt flugs, und last euch hertzen. Alphons, du alter Ziegenbock, Komm her, Lenorgen, schöne Tock, Herr Silvio, geht aus dem Wege, Nun werden alle Geister rege. (will Eleonoren küssen.) Eleonore. (stöst ihn zurück.) Zu früh, zu früh! Cardenio, spart eure Müh, Geht, geht! Mechanter Freyer, Jhr seyd ein Ungeheuer! Jhr
Theatraliſcher Anhang. Celinde. O! dazu iſt leicht Rath zu ſchaffen. Heinrich. Mein Kind, wir wollen es beſchlaffen. Celinde. Denn Peter machet dirs nicht ſchwer. Heinrich. Allein Celindgen, ach! mein Herr! Celinde. Der Narr kan dir es nicht verwehren. Heinrich. Nu gut, die Zeit wird alles lehren. (Gehet ab.) SCENA XI. Silvio, Alphonſo, Cardenio, Eleonore. Cardenio. (betruncken.) Papa! was Teuffel, ach der Wein! Der muß ja gar vom Hencker ſeyn. (Er taumelt an alle hinan,) Kommt her, Lenore, laſt uns ſchertzen, Kommt her, kommt flugs, und laſt euch hertzen. Alphons, du alter Ziegenbock, Komm her, Lenorgen, ſchoͤne Tock, Herr Silvio, geht aus dem Wege, Nun werden alle Geiſter rege. (will Eleonoren kuͤſſen.) Eleonore. (ſtoͤſt ihn zuruͤck.) Zu fruͤh, zu fruͤh! Cardenio, ſpart eure Muͤh, Geht, geht! Mechanter Freyer, Jhr ſeyd ein Ungeheuer! Jhr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0256" n="224"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Theatraliſcher Anhang.</hi> </fw><lb/> <sp who="#CEL"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O! dazu iſt leicht Rath zu ſchaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinrich.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mein Kind, wir wollen es beſchlaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CEL"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Denn Peter machet dirs nicht ſchwer.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinrich.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Allein Celindgen, ach! mein Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#CEL"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Celinde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Der Narr kan dir es nicht verwehren.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEI"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Heinrich.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nu gut, die Zeit wird alles lehren.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Gehet ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCENA</hi> XI.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Silvio, Alphonſo, Cardenio, Eleonore.</hi> </stage><lb/> <sp who="#CAR"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Cardenio.</hi> </hi> </speaker> <stage>(betruncken.)</stage><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">P</hi>apa!</hi> was Teuffel, ach der Wein!<lb/> Der muß ja gar vom Hencker ſeyn.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Er taumelt an alle hinan,)</hi> </stage><lb/> <p>Kommt her, Lenore, laſt uns ſchertzen,<lb/> Kommt her, kommt flugs, und laſt euch hertzen.<lb/><hi rendition="#aq">Alphons,</hi> du alter Ziegenbock,<lb/> Komm her, Lenorgen, ſchoͤne Tock,<lb/> Herr <hi rendition="#aq">Silvio,</hi> geht aus dem Wege,<lb/> Nun werden alle Geiſter rege.</p><lb/> <stage>(will Eleonoren kuͤſſen.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#ELE"> <speaker> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Eleonore.</hi> </hi> </speaker> <stage>(ſtoͤſt ihn zuruͤck.)</stage><lb/> <p>Zu fruͤh, zu fruͤh!<lb/><hi rendition="#aq">Cardenio,</hi> ſpart eure Muͤh,<lb/> Geht, geht! <hi rendition="#aq">Mechant</hi>er Freyer,<lb/> Jhr ſeyd ein Ungeheuer!<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jhr</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [224/0256]
Theatraliſcher Anhang.
Celinde.
O! dazu iſt leicht Rath zu ſchaffen.
Heinrich.
Mein Kind, wir wollen es beſchlaffen.
Celinde.
Denn Peter machet dirs nicht ſchwer.
Heinrich.
Allein Celindgen, ach! mein Herr!
Celinde.
Der Narr kan dir es nicht verwehren.
Heinrich.
Nu gut, die Zeit wird alles lehren.
(Gehet ab.)
SCENA XI.
Silvio, Alphonſo, Cardenio, Eleonore.
Cardenio. (betruncken.)
Papa! was Teuffel, ach der Wein!
Der muß ja gar vom Hencker ſeyn.
(Er taumelt an alle hinan,)
Kommt her, Lenore, laſt uns ſchertzen,
Kommt her, kommt flugs, und laſt euch hertzen.
Alphons, du alter Ziegenbock,
Komm her, Lenorgen, ſchoͤne Tock,
Herr Silvio, geht aus dem Wege,
Nun werden alle Geiſter rege.
(will Eleonoren kuͤſſen.)
Eleonore. (ſtoͤſt ihn zuruͤck.)
Zu fruͤh, zu fruͤh!
Cardenio, ſpart eure Muͤh,
Geht, geht! Mechanter Freyer,
Jhr ſeyd ein Ungeheuer!
Jhr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/256 |
Zitationshilfe: | Spindler, Christian Gotthold: Unschuldige Jugend-Früchte. Leipzig, 1745, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spindler_jugendfruechte_1745/256>, abgerufen am 17.02.2025. |