Spitzer, Daniel: Das Herrenrecht. Eine Novelle in Briefen. Wien, 1877.Bei der Verderbtheit der Städterinnen habe er es verschmäht, unter diesen seine Frau zu wählen und habe sein Augenmerk auf die noch nicht durch Theater, Bildergalerien und liberale Zeitungen verdorbenen Jungfrauen der Gebirgsgegenden gerichtet, und hier wirklich das geeignete Mädchen gefunden. Er kenne den Ziehvater seiner Braut, der sich um die Förderung des wahren Glaubens in der ganzen Gegend, in der er wegen seiner Wohlhabenheit sehr geachtet sei, grosse Verdienste erworben, schon seit vielen Jahren und habe um die Hand von dessen Adoptiv-Tochter, die bei den Ursulinerinnen erzogen worden, und ein wahres Muster von Religiosität sei, angehalten, worauf der Vater mit Freuden ihm diese gewährt habe. Seine Braut heisse Monica, ein Name, der erfreulicher Weise in den Gebirgsländern noch häufig vorkomme, und bekanntlich habe die Mutter des heiligen Augustinus ebenso geheissen; dabei verdrehte er seine grünen Augen, als dächte er, es stehe nichts im Wege, dass er selbst Vater eines kleinen heiligen Augustinus würde. Er hoffe die Hochzeit zu feiern, Bei der Verderbtheit der Städterinnen habe er es verschmäht, unter diesen seine Frau zu wählen und habe sein Augenmerk auf die noch nicht durch Theater, Bildergalerien und liberale Zeitungen verdorbenen Jungfrauen der Gebirgsgegenden gerichtet, und hier wirklich das geeignete Mädchen gefunden. Er kenne den Ziehvater seiner Braut, der sich um die Förderung des wahren Glaubens in der ganzen Gegend, in der er wegen seiner Wohlhabenheit sehr geachtet sei, grosse Verdienste erworben, schon seit vielen Jahren und habe um die Hand von dessen Adoptiv-Tochter, die bei den Ursulinerinnen erzogen worden, und ein wahres Muster von Religiosität sei, angehalten, worauf der Vater mit Freuden ihm diese gewährt habe. Seine Braut heisse Monica, ein Name, der erfreulicher Weise in den Gebirgsländern noch häufig vorkomme, und bekanntlich habe die Mutter des heiligen Augustinus ebenso geheissen; dabei verdrehte er seine grünen Augen, als dächte er, es stehe nichts im Wege, dass er selbst Vater eines kleinen heiligen Augustinus würde. Er hoffe die Hochzeit zu feiern, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0028" n="26"/> Bei der Verderbtheit der Städterinnen habe er es verschmäht, unter diesen seine Frau zu wählen und habe sein Augenmerk auf die noch nicht durch Theater, Bildergalerien und liberale Zeitungen verdorbenen Jungfrauen der Gebirgsgegenden gerichtet, und hier wirklich das geeignete Mädchen gefunden. Er kenne den Ziehvater seiner Braut, der sich um die Förderung des wahren Glaubens in der ganzen Gegend, in der er wegen seiner Wohlhabenheit sehr geachtet sei, grosse Verdienste erworben, schon seit vielen Jahren und habe um die Hand von dessen Adoptiv-Tochter, die bei den Ursulinerinnen erzogen worden, und ein wahres Muster von Religiosität sei, angehalten, worauf der Vater mit Freuden ihm diese gewährt habe. Seine Braut heisse Monica, ein Name, der erfreulicher Weise in den Gebirgsländern noch häufig vorkomme, und bekanntlich habe die Mutter des heiligen Augustinus ebenso geheissen; dabei verdrehte er seine grünen Augen, als dächte er, es stehe nichts im Wege, dass er selbst Vater eines kleinen heiligen Augustinus würde. Er hoffe die Hochzeit zu feiern, </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0028]
Bei der Verderbtheit der Städterinnen habe er es verschmäht, unter diesen seine Frau zu wählen und habe sein Augenmerk auf die noch nicht durch Theater, Bildergalerien und liberale Zeitungen verdorbenen Jungfrauen der Gebirgsgegenden gerichtet, und hier wirklich das geeignete Mädchen gefunden. Er kenne den Ziehvater seiner Braut, der sich um die Förderung des wahren Glaubens in der ganzen Gegend, in der er wegen seiner Wohlhabenheit sehr geachtet sei, grosse Verdienste erworben, schon seit vielen Jahren und habe um die Hand von dessen Adoptiv-Tochter, die bei den Ursulinerinnen erzogen worden, und ein wahres Muster von Religiosität sei, angehalten, worauf der Vater mit Freuden ihm diese gewährt habe. Seine Braut heisse Monica, ein Name, der erfreulicher Weise in den Gebirgsländern noch häufig vorkomme, und bekanntlich habe die Mutter des heiligen Augustinus ebenso geheissen; dabei verdrehte er seine grünen Augen, als dächte er, es stehe nichts im Wege, dass er selbst Vater eines kleinen heiligen Augustinus würde. Er hoffe die Hochzeit zu feiern,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |