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Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.

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Capitel XI.
Heidi nimmt auf einer Seite zu und auf der andern ab.


Die Großmama hatte während der ganzen Zeit ihres
Aufenthalts jeden Nachmittag, wenn Klara sich hinlegte und
Fräulein Rottenmeier wahrscheinlich der Ruhe bedürftig,
geheimnißvoll verschwand, sich einen Augenblick neben Klara
hingesetzt; aber schon nach fünf Minuten war sie wieder
auf den Füßen und hatte dann immer Heidi auf ihre
Stube berufen, sich mit ihm besprochen und es auf allerlei
Weise beschäftigt und unterhalten. Die Großmama hatte
hübsche kleine Puppen und zeigte dem Heidi, wie man ihnen
Kleider und Schürzchen macht, und ganz unvermerkt hatte
Heidi das Nähen erlernt und machte den kleinen Frauen¬
zimmern die schönsten Röcke und Mäntelchen, denn die Gro߬
mama hatte immer Zeugstücke von den prächtigsten Farben.
Nun Heidi lesen konnte, durfte es auch immer wieder der
Großmama seine Geschichten vorlesen, das machte ihm die
größte Freude, denn je mehr es seine Geschichten las, desto

Capitel XI.
Heidi nimmt auf einer Seite zu und auf der andern ab.


Die Großmama hatte während der ganzen Zeit ihres
Aufenthalts jeden Nachmittag, wenn Klara ſich hinlegte und
Fräulein Rottenmeier wahrſcheinlich der Ruhe bedürftig,
geheimnißvoll verſchwand, ſich einen Augenblick neben Klara
hingeſetzt; aber ſchon nach fünf Minuten war ſie wieder
auf den Füßen und hatte dann immer Heidi auf ihre
Stube berufen, ſich mit ihm beſprochen und es auf allerlei
Weiſe beſchäftigt und unterhalten. Die Großmama hatte
hübſche kleine Puppen und zeigte dem Heidi, wie man ihnen
Kleider und Schürzchen macht, und ganz unvermerkt hatte
Heidi das Nähen erlernt und machte den kleinen Frauen¬
zimmern die ſchönſten Röcke und Mäntelchen, denn die Gro߬
mama hatte immer Zeugſtücke von den prächtigſten Farben.
Nun Heidi leſen konnte, durfte es auch immer wieder der
Großmama ſeine Geſchichten vorleſen, das machte ihm die
größte Freude, denn je mehr es ſeine Geſchichten las, deſto

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[0176] Capitel XI. Heidi nimmt auf einer Seite zu und auf der andern ab. Die Großmama hatte während der ganzen Zeit ihres Aufenthalts jeden Nachmittag, wenn Klara ſich hinlegte und Fräulein Rottenmeier wahrſcheinlich der Ruhe bedürftig, geheimnißvoll verſchwand, ſich einen Augenblick neben Klara hingeſetzt; aber ſchon nach fünf Minuten war ſie wieder auf den Füßen und hatte dann immer Heidi auf ihre Stube berufen, ſich mit ihm beſprochen und es auf allerlei Weiſe beſchäftigt und unterhalten. Die Großmama hatte hübſche kleine Puppen und zeigte dem Heidi, wie man ihnen Kleider und Schürzchen macht, und ganz unvermerkt hatte Heidi das Nähen erlernt und machte den kleinen Frauen¬ zimmern die ſchönſten Röcke und Mäntelchen, denn die Gro߬ mama hatte immer Zeugſtücke von den prächtigſten Farben. Nun Heidi leſen konnte, durfte es auch immer wieder der Großmama ſeine Geſchichten vorleſen, das machte ihm die größte Freude, denn je mehr es ſeine Geſchichten las, deſto

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Zitationshilfe: Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spyri_heidi_1880/176>, abgerufen am 23.11.2024.