Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.und was es heute wieder Alles sehen könnte, vor Allem "Willst mit auf die Weide?" fragte der Großvater. "Aber erst waschen und sauber sein, sonst lacht Einen "Mach' auf!" befahl der Alte und steckte nun ein großes und was es heute wieder Alles ſehen könnte, vor Allem „Willſt mit auf die Weide?“ fragte der Großvater. „Aber erſt waſchen und ſauber ſein, ſonſt lacht Einen „Mach' auf!“ befahl der Alte und ſteckte nun ein großes <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="32"/> und was es heute wieder Alles ſehen könnte, vor Allem<lb/> das Schwänli und das Bärli. Heidi ſprang eilig aus ſeinem<lb/> Bett und hatte in wenig Minuten Alles wieder angelegt,<lb/> was es geſtern getragen hatte, denn es war ſehr wenig.<lb/> Nun ſtieg es die Leiter hinunter und ſprang vor die Hütte<lb/> hinaus. Da ſtand ſchon der Gaißen-Peter mit ſeiner Schaar<lb/> und der Großvater brachte eben Schwänli und Bärli aus<lb/> dem Stall herbei, daß ſie ſich der Geſellſchaft anſchlöſſen.<lb/> Heidi lief ihm entgegen, um ihm und den Gaißen guten<lb/> Tag zu ſagen.</p><lb/> <p>„Willſt mit auf die Weide?“ fragte der Großvater.<lb/> Das war dem Heidi eben recht, es hüpfte hoch auf vor<lb/> Freuden.</p><lb/> <p>„Aber erſt waſchen und ſauber ſein, ſonſt lacht Einen<lb/> die Sonne aus, wenn ſie ſo ſchön glänzt da droben und<lb/> ſieht, daß du ſchwarz biſt; ſieh, dort iſt's für dich gerichtet.“<lb/> Der Großvater zeigte auf einen großen Zuber voll Waſſer,<lb/> der vor der Thür in der Sonne ſtand. Heidi ſprang hin<lb/> und patſchte und rieb, bis es ganz glänzend war. Unter¬<lb/> deſſen ging der Großvater in die Hütte hinein und rief<lb/> dem Peter zu: „Komm' hieher, Gaißengeneral, und bring'<lb/> deinen Haberſack mit!“ Verwundert folgte Peter dem<lb/> Ruf und ſtreckte ſein Säcklein hin, in dem er ſein mageres<lb/> Mittageſſen bei ſich trug.</p><lb/> <p>„Mach' auf!“ befahl der Alte und ſteckte nun ein großes<lb/> Stück Brod und ein ebenſo großes Stück Käſe hinein. Der<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0042]
und was es heute wieder Alles ſehen könnte, vor Allem
das Schwänli und das Bärli. Heidi ſprang eilig aus ſeinem
Bett und hatte in wenig Minuten Alles wieder angelegt,
was es geſtern getragen hatte, denn es war ſehr wenig.
Nun ſtieg es die Leiter hinunter und ſprang vor die Hütte
hinaus. Da ſtand ſchon der Gaißen-Peter mit ſeiner Schaar
und der Großvater brachte eben Schwänli und Bärli aus
dem Stall herbei, daß ſie ſich der Geſellſchaft anſchlöſſen.
Heidi lief ihm entgegen, um ihm und den Gaißen guten
Tag zu ſagen.
„Willſt mit auf die Weide?“ fragte der Großvater.
Das war dem Heidi eben recht, es hüpfte hoch auf vor
Freuden.
„Aber erſt waſchen und ſauber ſein, ſonſt lacht Einen
die Sonne aus, wenn ſie ſo ſchön glänzt da droben und
ſieht, daß du ſchwarz biſt; ſieh, dort iſt's für dich gerichtet.“
Der Großvater zeigte auf einen großen Zuber voll Waſſer,
der vor der Thür in der Sonne ſtand. Heidi ſprang hin
und patſchte und rieb, bis es ganz glänzend war. Unter¬
deſſen ging der Großvater in die Hütte hinein und rief
dem Peter zu: „Komm' hieher, Gaißengeneral, und bring'
deinen Haberſack mit!“ Verwundert folgte Peter dem
Ruf und ſtreckte ſein Säcklein hin, in dem er ſein mageres
Mittageſſen bei ſich trug.
„Mach' auf!“ befahl der Alte und ſteckte nun ein großes
Stück Brod und ein ebenſo großes Stück Käſe hinein. Der
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