Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880."Wo ist er jetzt hin?" fragte Heidi, das mit gespannter "Heim in's Nest", war Peter's Antwort. "Ist er dort oben daheim? O wie schön so hoch oben! "Weil er muß", erklärte Peter. "Wir wollen doch dort hinaufklettern und sehen, wo "O! O! O!" brach der Peter aus, jeden Ausruf mit Jetzt begann der Peter mit einem Mal ein so gewal¬ „Wo iſt er jetzt hin?“ fragte Heidi, das mit geſpannter „Heim in's Neſt“, war Peter's Antwort. „Iſt er dort oben daheim? O wie ſchön ſo hoch oben! „Weil er muß“, erklärte Peter. „Wir wollen doch dort hinaufklettern und ſehen, wo „O! O! O!“ brach der Peter aus, jeden Ausruf mit Jetzt begann der Peter mit einem Mal ein ſo gewal¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0048" n="38"/> <p>„Wo iſt er jetzt hin?“ fragte Heidi, das mit geſpannter<lb/> Aufmerkſamkeit den Vogel verfolgt hatte.</p><lb/> <p>„Heim in's Neſt“, war Peter's Antwort.</p><lb/> <p>„Iſt er dort oben daheim? O wie ſchön ſo hoch oben!<lb/> Warum ſchreit er ſo?“ fragte Heidi weiter.</p><lb/> <p>„Weil er muß“, erklärte Peter.</p><lb/> <p>„Wir wollen doch dort hinaufklettern und ſehen, wo<lb/> er daheim iſt“, ſchlug Heidi vor.</p><lb/> <p>„O! O! O!“ brach der Peter aus, jeden Ausruf mit<lb/> verſtärkter Mißbilligung hervorſtoßend, „wenn keine Gaiß<lb/> mehr dort hinkann und der Oehi geſagt hat, du dürfeſt<lb/> nicht über die Felſen hinunterfallen.“</p><lb/> <p>Jetzt begann der Peter mit einem Mal ein ſo gewal¬<lb/> tiges Pfeifen und Rufen anzuſtimmen, daß Heidi gar nicht<lb/> wußte, was begegnen ſollte: aber die Gaißen mußten die<lb/> Töne verſtehen, denn eine nach der andern kam herunter¬<lb/> geſprungen und nun war die ganze Schaar auf der grünen<lb/> Halde verſammelt, die Einen fortnagend an den würzigen<lb/> Halmen, die Andern hin- und herrennend und die Dritten<lb/> ein wenig gegeneinanderſtoßend mit ihren Hörnern zum<lb/> Zeitvertreib. Heidi war aufgeſprungen und rannte mitten<lb/> unter den Gaißen umher, denn das war ihm ein neuer,<lb/> unbeſchreiblich vergnüglicher Anblick, wie die Thierlein durch¬<lb/> einander ſprangen und ſich luſtig machten, und Heidi ſprang<lb/> von einem zum andern und machte mit jedem ganz perſön¬<lb/> liche Bekanntſchaft, denn jedes war eine ganz beſondere Er¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0048]
„Wo iſt er jetzt hin?“ fragte Heidi, das mit geſpannter
Aufmerkſamkeit den Vogel verfolgt hatte.
„Heim in's Neſt“, war Peter's Antwort.
„Iſt er dort oben daheim? O wie ſchön ſo hoch oben!
Warum ſchreit er ſo?“ fragte Heidi weiter.
„Weil er muß“, erklärte Peter.
„Wir wollen doch dort hinaufklettern und ſehen, wo
er daheim iſt“, ſchlug Heidi vor.
„O! O! O!“ brach der Peter aus, jeden Ausruf mit
verſtärkter Mißbilligung hervorſtoßend, „wenn keine Gaiß
mehr dort hinkann und der Oehi geſagt hat, du dürfeſt
nicht über die Felſen hinunterfallen.“
Jetzt begann der Peter mit einem Mal ein ſo gewal¬
tiges Pfeifen und Rufen anzuſtimmen, daß Heidi gar nicht
wußte, was begegnen ſollte: aber die Gaißen mußten die
Töne verſtehen, denn eine nach der andern kam herunter¬
geſprungen und nun war die ganze Schaar auf der grünen
Halde verſammelt, die Einen fortnagend an den würzigen
Halmen, die Andern hin- und herrennend und die Dritten
ein wenig gegeneinanderſtoßend mit ihren Hörnern zum
Zeitvertreib. Heidi war aufgeſprungen und rannte mitten
unter den Gaißen umher, denn das war ihm ein neuer,
unbeſchreiblich vergnüglicher Anblick, wie die Thierlein durch¬
einander ſprangen und ſich luſtig machten, und Heidi ſprang
von einem zum andern und machte mit jedem ganz perſön¬
liche Bekanntſchaft, denn jedes war eine ganz beſondere Er¬
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