Spyri, Johanna: Heidi's Lehr- und Wanderjahre. Gotha, 1880.scheinung für sich und hatte seine eignen Manieren. Unter¬ "Hör auf zu hopfen, es ist Zeit zum Essen", sagte Heidi setzte sich hin. "Ist die Milch mein?" fragte "Ja", erwiderte Peter, "und die zwei großen Stücke zum "Und von wem bekommst du die Milch?" wollte Heidi ſcheinung für ſich und hatte ſeine eignen Manieren. Unter¬ „Hör auf zu hopfen, es iſt Zeit zum Eſſen“, ſagte Heidi ſetzte ſich hin. „Iſt die Milch mein?“ fragte „Ja“, erwiderte Peter, „und die zwei großen Stücke zum „Und von wem bekommſt du die Milch?“ wollte Heidi <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0049" n="39"/> ſcheinung für ſich und hatte ſeine eignen Manieren. Unter¬<lb/> deſſen hatte Peter den Sack herbeigeholt und alle vier<lb/> Stücke, die drin waren, ſchön auf den Boden hingelegt in<lb/> ein Viereck, die großen Stücke auf Heidi's Seite und die<lb/> kleinen auf die ſeinige hin, denn er wußte genau, wie er<lb/> ſie erhalten hatte. Dann nahm er das Schüſſelchen und<lb/> melkte ſchöne, friſche Milch hinein vom Schwänli und ſtellte<lb/> das Schüſſelchen mitten in's Viereck. Dann rief er Heidi<lb/> herbei, mußte aber länger rufen, als nach den Gaißen,<lb/> denn das Kind war ſo in Eifer und Freude über die mannig¬<lb/> faltigen Sprünge und Erluſtigungen ſeiner neuen Spiel¬<lb/> kameraden, daß es Nichts ſah und Nichts hörte außer dieſen.<lb/> Aber Peter wußte ſich verſtändlich zu machen, er rief, daß<lb/> es bis in die Felſen hinauf dröhnte, und nun erſchien Heidi<lb/> und die gedeckte Tafel ſah ſo einladend aus, daß es darum<lb/> herumhüpfte vor Wohlgefallen.</p><lb/> <p>„Hör auf zu hopfen, es iſt Zeit zum Eſſen“, ſagte<lb/> Peter: „jetzt ſitz' und fang' an.“</p><lb/> <p>Heidi ſetzte ſich hin. „Iſt die Milch mein?“ fragte<lb/> es, nochmals das ſchöne Viereck und den Hauptpunkt in der<lb/> Mitte mit Wohlgefallen betrachtend.</p><lb/> <p>„Ja“, erwiderte Peter, „und die zwei großen Stücke zum<lb/> Eſſen ſind auch dein und wenn du ausgetrunken haſt, bekommſt<lb/> du noch ein Schüſſelchen vom Schwänli und dann komm' ich.“</p><lb/> <p>„Und von wem bekommſt du die Milch?“ wollte Heidi<lb/> wiſſen.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0049]
ſcheinung für ſich und hatte ſeine eignen Manieren. Unter¬
deſſen hatte Peter den Sack herbeigeholt und alle vier
Stücke, die drin waren, ſchön auf den Boden hingelegt in
ein Viereck, die großen Stücke auf Heidi's Seite und die
kleinen auf die ſeinige hin, denn er wußte genau, wie er
ſie erhalten hatte. Dann nahm er das Schüſſelchen und
melkte ſchöne, friſche Milch hinein vom Schwänli und ſtellte
das Schüſſelchen mitten in's Viereck. Dann rief er Heidi
herbei, mußte aber länger rufen, als nach den Gaißen,
denn das Kind war ſo in Eifer und Freude über die mannig¬
faltigen Sprünge und Erluſtigungen ſeiner neuen Spiel¬
kameraden, daß es Nichts ſah und Nichts hörte außer dieſen.
Aber Peter wußte ſich verſtändlich zu machen, er rief, daß
es bis in die Felſen hinauf dröhnte, und nun erſchien Heidi
und die gedeckte Tafel ſah ſo einladend aus, daß es darum
herumhüpfte vor Wohlgefallen.
„Hör auf zu hopfen, es iſt Zeit zum Eſſen“, ſagte
Peter: „jetzt ſitz' und fang' an.“
Heidi ſetzte ſich hin. „Iſt die Milch mein?“ fragte
es, nochmals das ſchöne Viereck und den Hauptpunkt in der
Mitte mit Wohlgefallen betrachtend.
„Ja“, erwiderte Peter, „und die zwei großen Stücke zum
Eſſen ſind auch dein und wenn du ausgetrunken haſt, bekommſt
du noch ein Schüſſelchen vom Schwänli und dann komm' ich.“
„Und von wem bekommſt du die Milch?“ wollte Heidi
wiſſen.
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