Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

Bild:
<< vorherige Seite

bin ich hie/ Yan de soo/ sche mocken Sera/ Quora Ossorime
Rire/ etc. Dein fleysch sol heutiges tages ehe die Sonne vnter
gehet/ mein gebrates sein. Solches alles thun sie auß grosser
feindtschafft.

wie sie jre anschlege machen wan sie

wöllen in jrer feinde landt zu krieg ziehen. Cap. 25.

WAnn sie wöllen in jrer feind land zu kriege ziehen/ so ver
samlen sich jre Obersten/ berathschlagen sich wie sie es
machen wöllen/ das entbieten sie den inn alle hütten hin vnd
wider/ das sie sich rüsten/ Vnd sie nennen eyn art früchte der
beume/ wann die reiff werden so wöllen sie außziehen/ dann
sie haben keynen vnderscheyd der jar vnd tag. Auch bestim
men sie eyn zeit außzuziehen/ wann eyn art fische leychen/ wel-
che Pratti heyssen auff jre spraach/ vnd die leych zeit nennen
sie Pirakaen. Vff solche zeit rüsten sie sich mit nachen vnnd
pfeilen/ vnd hart wurtzeln meel/ welchs sie heyssen V Y than
zu victalia. Darnach beratschlagen sie sich mit den Pagy/ den
weissagern/ Ob sie auch sollen victoriam haben. Die sagen
dann wol ja. Doch befelhen sie jnen/ das sie achtung auff die
treume haben/ die jn von den feinden treumen. Wann der mey-
ste hauff treumet/ sie sehen jrer feinde fleysch braten/ das be-
deutet victoriam. Aber wann sie sehen jr eygen fleysch braten/
das bedeute nichts guts / das sie dann daheym bleiben Wann
jnen die treume nun wol behagen/ rüsten sie zu/ machen in al-
len hütten grosse getrencke/ trincken vnd tantzen mit den ab-
göttern Tammaraka / eyn yeder bittet seinen/ das er jm helff
eynen feind fangen. Darnach fahren sie hin / Wann sie dann
hart bei jrer feind landt kommen/ so befelhen jre obersten die
nacht zuuor / wann sie des andern tages jrer feind landtschafft

bin ich hie/ Yan de ſoo/ ſche mocken Sera/ Quoꝛa Ossoꝛime
Rire/ ꝛc. Dein fleyſch ſol heutiges tages ehe die Sonne vnter
gehet/ mein gebꝛates ſein. Solches alles thun ſie auß groſſer
feindtſchafft.

wie ſie jre anſchlege machen wan ſie

woͤllen in jrer feinde landt zů krieg ziehen. Cap. 25.

WAnn ſie woͤllen in jrer feind land zů kriege ziehen/ ſo ver
ſamlen ſich jre Oberſten/ berathſchlagen ſich wie ſie es
machen woͤllen/ das entbieten ſie den inn alle huͤtten hin vnd
wider/ das ſie ſich ruͤſten/ Vnd ſie nennen eyn art fruͤchte der
beume/ wann die reiff werden ſo woͤllen ſie außziehen/ dann
ſie haben keynen vnderſcheyd der jar vnd tag. Auch beſtim
men ſie eyn zeit außzuziehen/ wañ eyn art fiſche leychen/ wel-
che Pꝛatti heyſſen auff jre ſpꝛaach/ vnd die leych zeit nennen
ſie Pirakaen. Vff ſolche zeit ruͤſten ſie ſich mit nachen vnnd
pfeilen/ vnd hart wurtzeln meel/ welchs ſie heyſſen V Y than
zů victalia. Darnach beratſchlagen ſie ſich mit den Pagy/ den
weiſſagern/ Ob ſie auch ſollen victoꝛiam haben. Die ſagen
dann wol ja. Doch befelhen ſie jnen/ das ſie achtung auff die
treume haben/ die jn von den feinden treumen. Wañ der mey-
ſte hauff treumet/ ſie ſehen jrer feinde fleyſch bꝛaten/ das be-
deutet victoꝛiam. Aber wañ ſie ſehen jr eygen fleyſch bꝛaten/
das bedeute nichts gůts / das ſie dann daheym bleiben Wañ
jnen die treume nun wol behagen/ ruͤſten ſie zů/ machen in al-
len huͤtten groſſe getrencke/ trincken vnd tantzen mit den ab-
goͤttern Tammaraka / eyn yeder bittet ſeinen/ das er jm helff
eynen feind fangen. Darnach fahꝛen ſie hin / Wann ſie dann
hart bei jrer feind landt kommen/ ſo befelhen jre oberſten die
nacht zuuoꝛ / wañ ſie des andern tages jrer feind landtſchafft

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0155"/>
bin ich hie/ Yan de &#x017F;oo/ &#x017F;che mocken Sera/ Quo&#xA75B;a Osso&#xA75B;ime<lb/>
Rire/ &#xA75B;c. Dein fley&#x017F;ch &#x017F;ol heutiges tages ehe die Sonne vnter<lb/>
gehet/ mein geb&#xA75B;ates &#x017F;ein. Solches alles thun &#x017F;ie auß gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
feindt&#x017F;chafft.</p>
      </div>
      <div n="1">
        <head>wie &#x017F;ie jre an&#x017F;chlege machen wan &#x017F;ie</head><lb/>
        <argument>
          <p>wo&#x0364;llen in jrer feinde landt z&#x016F; krieg ziehen. Cap. 25.</p>
        </argument>
        <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann &#x017F;ie wo&#x0364;llen in jrer feind land z&#x016F; kriege ziehen/ &#x017F;o ver<lb/>
&#x017F;amlen &#x017F;ich jre Ober&#x017F;ten/ berath&#x017F;chlagen &#x017F;ich wie &#x017F;ie es<lb/>
machen wo&#x0364;llen/ das entbieten &#x017F;ie den inn alle hu&#x0364;tten hin vnd<lb/>
wider/ das &#x017F;ie &#x017F;ich ru&#x0364;&#x017F;ten/ Vnd &#x017F;ie nennen eyn art fru&#x0364;chte der<lb/>
beume/ wann die reiff werden &#x017F;o wo&#x0364;llen &#x017F;ie außziehen/ dann<lb/>
&#x017F;ie haben keynen vnder&#x017F;cheyd der jar vnd tag. Auch be&#x017F;tim<lb/>
men &#x017F;ie eyn zeit außzuziehen/ wañ eyn art fi&#x017F;che leychen/ wel-<lb/>
che P&#xA75B;atti hey&#x017F;&#x017F;en auff jre &#x017F;p&#xA75B;aach/ vnd die leych zeit nennen<lb/>
&#x017F;ie Pirakaen. Vff &#x017F;olche zeit ru&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;ie &#x017F;ich mit nachen vnnd<lb/>
pfeilen/ vnd hart wurtzeln meel/ welchs &#x017F;ie hey&#x017F;&#x017F;en V Y than<lb/>
z&#x016F; victalia. Darnach berat&#x017F;chlagen &#x017F;ie &#x017F;ich mit den Pagy/ den<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;agern/ Ob &#x017F;ie auch &#x017F;ollen victo&#xA75B;iam haben. Die &#x017F;agen<lb/>
dann wol ja. Doch befelhen &#x017F;ie jnen/ das &#x017F;ie achtung auff die<lb/>
treume haben/ die jn von den feinden treumen. Wañ der mey-<lb/>
&#x017F;te hauff treumet/ &#x017F;ie &#x017F;ehen jrer feinde fley&#x017F;ch b&#xA75B;aten/ das be-<lb/>
deutet victo&#xA75B;iam. Aber wañ &#x017F;ie &#x017F;ehen jr eygen fley&#x017F;ch b&#xA75B;aten/<lb/>
das bedeute nichts g&#x016F;ts / das &#x017F;ie dann daheym bleiben Wañ<lb/>
jnen die treume nun wol behagen/ ru&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;ie z&#x016F;/ machen in al-<lb/>
len hu&#x0364;tten gro&#x017F;&#x017F;e getrencke/ trincken vnd tantzen mit den ab-<lb/>
go&#x0364;ttern Tammaraka / eyn yeder bittet &#x017F;einen/ das er jm helff<lb/>
eynen feind fangen. Darnach fah&#xA75B;en &#x017F;ie hin / Wann &#x017F;ie dann<lb/>
hart bei jrer feind landt kommen/ &#x017F;o befelhen jre ober&#x017F;ten die<lb/>
nacht zuuo&#xA75B; / wañ &#x017F;ie des andern tages jrer feind landt&#x017F;chafft
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0155] bin ich hie/ Yan de ſoo/ ſche mocken Sera/ Quoꝛa Ossoꝛime Rire/ ꝛc. Dein fleyſch ſol heutiges tages ehe die Sonne vnter gehet/ mein gebꝛates ſein. Solches alles thun ſie auß groſſer feindtſchafft. wie ſie jre anſchlege machen wan ſie woͤllen in jrer feinde landt zů krieg ziehen. Cap. 25. WAnn ſie woͤllen in jrer feind land zů kriege ziehen/ ſo ver ſamlen ſich jre Oberſten/ berathſchlagen ſich wie ſie es machen woͤllen/ das entbieten ſie den inn alle huͤtten hin vnd wider/ das ſie ſich ruͤſten/ Vnd ſie nennen eyn art fruͤchte der beume/ wann die reiff werden ſo woͤllen ſie außziehen/ dann ſie haben keynen vnderſcheyd der jar vnd tag. Auch beſtim men ſie eyn zeit außzuziehen/ wañ eyn art fiſche leychen/ wel- che Pꝛatti heyſſen auff jre ſpꝛaach/ vnd die leych zeit nennen ſie Pirakaen. Vff ſolche zeit ruͤſten ſie ſich mit nachen vnnd pfeilen/ vnd hart wurtzeln meel/ welchs ſie heyſſen V Y than zů victalia. Darnach beratſchlagen ſie ſich mit den Pagy/ den weiſſagern/ Ob ſie auch ſollen victoꝛiam haben. Die ſagen dann wol ja. Doch befelhen ſie jnen/ das ſie achtung auff die treume haben/ die jn von den feinden treumen. Wañ der mey- ſte hauff treumet/ ſie ſehen jrer feinde fleyſch bꝛaten/ das be- deutet victoꝛiam. Aber wañ ſie ſehen jr eygen fleyſch bꝛaten/ das bedeute nichts gůts / das ſie dann daheym bleiben Wañ jnen die treume nun wol behagen/ ruͤſten ſie zů/ machen in al- len huͤtten groſſe getrencke/ trincken vnd tantzen mit den ab- goͤttern Tammaraka / eyn yeder bittet ſeinen/ das er jm helff eynen feind fangen. Darnach fahꝛen ſie hin / Wann ſie dann hart bei jrer feind landt kommen/ ſo befelhen jre oberſten die nacht zuuoꝛ / wañ ſie des andern tages jrer feind landtſchafft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo: Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/155
Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/155>, abgerufen am 22.11.2024.