leyder! der Welt mehr gedienet, als dir meinem GOtt! der Welt mehr zu Gefallen gethan, als dir! der Welt mehr angehangen, als dir! aber auch damit dich beleydiget, mein Gewissen verletzet, und dich zum Zorn gereitzet habe. Siehe da, mein GOtt! ich kehre um, und thue Busse im Staub und in der Asche. Ach ziehe mich selbst von der Welt ab, mein GOtt! damit du allein mein Hertz einnehmen und regieren mögest. Dein Heiliger Geist heilige mich durch und durch, und vertreibe die Welt aus mir: stelle mir vor das klägliche Ende der Welt- Kinder, damit ich dich liebe und nicht die Welt; daß ich dir folge und nicht der Welt; daß ich dich höre, und nicht die Welt. Ziehe mich zurücke, wenn ich mit der Welt von neuem lauffen und sündigen will, erhalte mich allezeit in deiner Furcht, und erinnere mich, daß du mich zu deinem Dienst erschaffen hast, daß ich den neuen
Men-
Der glaubige Chriſt bittet,
leyder! der Welt mehr gedienet, als dir meinem GOtt! der Welt mehr zu Gefallen gethan, als dir! der Welt mehr angehangen, als dir! aber auch damit dich beleydiget, mein Gewiſſen verletzet, und dich zum Zorn gereitzet habe. Siehe da, mein GOtt! ich kehre um, und thue Buſſe im Staub und in der Aſche. Ach ziehe mich ſelbſt von der Welt ab, mein GOtt! damit du allein mein Hertz einnehmen und regieren moͤgeſt. Dein Heiliger Geiſt heilige mich durch und durch, und vertreibe die Welt aus mir: ſtelle mir vor das klaͤgliche Ende der Welt- Kinder, damit ich dich liebe und nicht die Welt; daß ich dir folge und nicht der Welt; daß ich dich hoͤre, und nicht die Welt. Ziehe mich zuruͤcke, wenn ich mit der Welt von neuem lauffen und ſuͤndigen will, erhalte mich allezeit in deiner Furcht, und erinnere mich, daß du mich zu deinem Dienſt erſchaffen haſt, daß ich den neuen
Men-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0128"n="104"/><fwplace="top"type="header">Der glaubige Chriſt bittet,</fw><lb/>
leyder! der Welt mehr gedienet, als<lb/>
dir meinem GOtt! der Welt mehr zu<lb/>
Gefallen gethan, als dir! der Welt<lb/>
mehr angehangen, als dir! aber auch<lb/>
damit dich beleydiget, mein Gewiſſen<lb/>
verletzet, und dich zum Zorn gereitzet<lb/>
habe. Siehe da, mein GOtt! ich<lb/>
kehre um, und thue Buſſe im Staub<lb/>
und in der Aſche. Ach ziehe mich<lb/>ſelbſt von der Welt ab, mein GOtt!<lb/>
damit du allein mein Hertz einnehmen<lb/>
und regieren moͤgeſt. Dein Heiliger<lb/>
Geiſt heilige mich durch und durch,<lb/>
und vertreibe die Welt aus mir: ſtelle<lb/>
mir vor das klaͤgliche Ende der Welt-<lb/>
Kinder, damit ich dich liebe und nicht<lb/>
die Welt; daß ich dir folge und nicht<lb/>
der Welt; daß ich dich hoͤre, und<lb/>
nicht die Welt. Ziehe mich zuruͤcke,<lb/>
wenn ich mit der Welt von neuem<lb/>
lauffen und ſuͤndigen will, erhalte mich<lb/>
allezeit in deiner Furcht, und erinnere<lb/>
mich, daß du mich zu deinem Dienſt<lb/>
erſchaffen haſt, daß ich den neuen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Men-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[104/0128]
Der glaubige Chriſt bittet,
leyder! der Welt mehr gedienet, als
dir meinem GOtt! der Welt mehr zu
Gefallen gethan, als dir! der Welt
mehr angehangen, als dir! aber auch
damit dich beleydiget, mein Gewiſſen
verletzet, und dich zum Zorn gereitzet
habe. Siehe da, mein GOtt! ich
kehre um, und thue Buſſe im Staub
und in der Aſche. Ach ziehe mich
ſelbſt von der Welt ab, mein GOtt!
damit du allein mein Hertz einnehmen
und regieren moͤgeſt. Dein Heiliger
Geiſt heilige mich durch und durch,
und vertreibe die Welt aus mir: ſtelle
mir vor das klaͤgliche Ende der Welt-
Kinder, damit ich dich liebe und nicht
die Welt; daß ich dir folge und nicht
der Welt; daß ich dich hoͤre, und
nicht die Welt. Ziehe mich zuruͤcke,
wenn ich mit der Welt von neuem
lauffen und ſuͤndigen will, erhalte mich
allezeit in deiner Furcht, und erinnere
mich, daß du mich zu deinem Dienſt
erſchaffen haſt, daß ich den neuen
Men-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/128>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.