Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

GOtt wolle ihn regieren und leiten.
ten und Regieren, so muß er nicht viel neben oder
um sich sehen, wie andere Welt-Menschen leben,
und was sie vor Wege gehen; denn wenn er denen
will nachgehen und nachfolgen, so höret GOttes
Geist auf ihn zu leiten, ja er weichet gar von ihm.
4) Wie nun ein Wanders-Mann einen Geleits-
Mann vonnöthen hat, der ihm den rechten Weg
weise; also bedarff auch ein glaubiger Christ, daß
ihm GOttes Geist den rechten Weg zeige, den er
wandeln soll. Hiezu aber gehöret die Einwoh-
nung des Heiligen Geistes im Hertzen, daß es
von ihm heisse: Wisset ihr nicht, daß ihr GOttes
Tempel seyd, und der Geist GOttes in euch
wohnet, 1. Corinth. 3, 16. Hat man aber diesen
treuen Geleitsmann in sich und bey sich, so wird
er auch die Gedancken, Zunge, Sinnen und Be-
gierden regieren. 5) Dieser heiligen Regierung
widersetzet sich der glaubige Christ nicht, er wider-
strebet auch dem Heiligen Geist nicht, sondern
lässet sich führen, ermuntern und leiten; und
ist versichert, daß er wird wohl geführet werden,
hie zeitlich und dort ewig. O selige Führung!
Wohl dem, der GOtt zum Führer hat.



Gebet.

HERR! du erforschest mich und
kennest mich, du verstehest alle

meine

GOtt wolle ihn regieren und leiten.
ten und Regieren, ſo muß er nicht viel neben oder
um ſich ſehen, wie andere Welt-Menſchen leben,
und was ſie vor Wege gehen; denn wenn er denen
will nachgehen und nachfolgen, ſo hoͤret GOttes
Geiſt auf ihn zu leiten, ja er weichet gar von ihm.
4) Wie nun ein Wanders-Mann einen Geleits-
Mann vonnoͤthen hat, der ihm den rechten Weg
weiſe; alſo bedarff auch ein glaubiger Chriſt, daß
ihm GOttes Geiſt den rechten Weg zeige, den er
wandeln ſoll. Hiezu aber gehoͤret die Einwoh-
nung des Heiligen Geiſtes im Hertzen, daß es
von ihm heiſſe: Wiſſet ihr nicht, daß ihr GOttes
Tempel ſeyd, und der Geiſt GOttes in euch
wohnet, 1. Corinth. 3, 16. Hat man aber dieſen
treuen Geleitsmann in ſich und bey ſich, ſo wird
er auch die Gedancken, Zunge, Sinnen und Be-
gierden regieren. 5) Dieſer heiligen Regierung
widerſetzet ſich der glaubige Chriſt nicht, er wider-
ſtrebet auch dem Heiligen Geiſt nicht, ſondern
laͤſſet ſich fuͤhren, ermuntern und leiten; und
iſt verſichert, daß er wird wohl gefuͤhret werden,
hie zeitlich und dort ewig. O ſelige Fuͤhrung!
Wohl dem, der GOtt zum Fuͤhrer hat.



Gebet.

HERR! du erforſcheſt mich und
kenneſt mich, du verſteheſt alle

meine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0133" n="109"/><fw place="top" type="header">GOtt wolle ihn regieren und leiten.</fw><lb/>
ten und Regieren, &#x017F;o muß er nicht viel neben oder<lb/>
um &#x017F;ich &#x017F;ehen, wie andere Welt-Men&#x017F;chen leben,<lb/>
und was &#x017F;ie vor Wege gehen; denn wenn er denen<lb/>
will nachgehen und nachfolgen, &#x017F;o ho&#x0364;ret GOttes<lb/>
Gei&#x017F;t auf ihn zu leiten, ja er weichet gar von ihm.<lb/>
4) Wie nun ein Wanders-Mann einen Geleits-<lb/>
Mann vonno&#x0364;then hat, der ihm den rechten Weg<lb/>
wei&#x017F;e; al&#x017F;o bedarff auch ein glaubiger Chri&#x017F;t, daß<lb/>
ihm GOttes Gei&#x017F;t den rechten Weg zeige, den er<lb/>
wandeln &#x017F;oll. Hiezu aber geho&#x0364;ret die Einwoh-<lb/>
nung des Heiligen Gei&#x017F;tes im Hertzen, daß es<lb/>
von ihm hei&#x017F;&#x017F;e: Wi&#x017F;&#x017F;et ihr nicht, daß ihr GOttes<lb/>
Tempel &#x017F;eyd, und der Gei&#x017F;t GOttes in euch<lb/>
wohnet, 1. Corinth. 3, 16. Hat man aber die&#x017F;en<lb/>
treuen Geleitsmann in &#x017F;ich und bey &#x017F;ich, &#x017F;o wird<lb/>
er auch die Gedancken, Zunge, Sinnen und Be-<lb/>
gierden regieren. 5) Die&#x017F;er heiligen Regierung<lb/>
wider&#x017F;etzet &#x017F;ich der glaubige Chri&#x017F;t nicht, er wider-<lb/>
&#x017F;trebet auch dem Heiligen Gei&#x017F;t nicht, &#x017F;ondern<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich fu&#x0364;hren, ermuntern und leiten; und<lb/>
i&#x017F;t ver&#x017F;ichert, daß er wird wohl gefu&#x0364;hret werden,<lb/>
hie zeitlich und dort ewig. O &#x017F;elige Fu&#x0364;hrung!<lb/>
Wohl dem, der GOtt zum Fu&#x0364;hrer hat.</p>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Gebet.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">H</hi>ERR! du erfor&#x017F;che&#x017F;t mich und<lb/>
kenne&#x017F;t mich, du ver&#x017F;tehe&#x017F;t alle<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">meine</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0133] GOtt wolle ihn regieren und leiten. ten und Regieren, ſo muß er nicht viel neben oder um ſich ſehen, wie andere Welt-Menſchen leben, und was ſie vor Wege gehen; denn wenn er denen will nachgehen und nachfolgen, ſo hoͤret GOttes Geiſt auf ihn zu leiten, ja er weichet gar von ihm. 4) Wie nun ein Wanders-Mann einen Geleits- Mann vonnoͤthen hat, der ihm den rechten Weg weiſe; alſo bedarff auch ein glaubiger Chriſt, daß ihm GOttes Geiſt den rechten Weg zeige, den er wandeln ſoll. Hiezu aber gehoͤret die Einwoh- nung des Heiligen Geiſtes im Hertzen, daß es von ihm heiſſe: Wiſſet ihr nicht, daß ihr GOttes Tempel ſeyd, und der Geiſt GOttes in euch wohnet, 1. Corinth. 3, 16. Hat man aber dieſen treuen Geleitsmann in ſich und bey ſich, ſo wird er auch die Gedancken, Zunge, Sinnen und Be- gierden regieren. 5) Dieſer heiligen Regierung widerſetzet ſich der glaubige Chriſt nicht, er wider- ſtrebet auch dem Heiligen Geiſt nicht, ſondern laͤſſet ſich fuͤhren, ermuntern und leiten; und iſt verſichert, daß er wird wohl gefuͤhret werden, hie zeitlich und dort ewig. O ſelige Fuͤhrung! Wohl dem, der GOtt zum Fuͤhrer hat. Gebet. HERR! du erforſcheſt mich und kenneſt mich, du verſteheſt alle meine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/133
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/133>, abgerufen am 04.12.2024.