vielleicht Gelegenheit zur Sünde, dar- ein mein Hertz willigen wolte, so zeige mir eben diß blutige Bild, daß dadurch alle Lust zur Sünde in mir erlöschet, ertödtet und vertrieben werde. Also wird mir dieser Freytag ein rechter Freyheits-Tag von Sünden Zeit mei- nes Lebens bleiben, wenn ich den Sün- den absterbe, und in dem neuen We- sen des Geistes wandele. Gedencke auch im leiblichen an mich, und segne mich, und laß mich alles irrdische als ein vergängliches Gut ansehen, daß ich mein Hertz nicht daran hänge, son- dern nach dem ewigen trachte. Wenn ich arbeite, so stärcke mich; wenn ich bete, so erhöre mich; wenn ich aus- gehe, so begleite mich; wenn ich heim- gehe, so weiche nicht von mir. Um- gib auch mich und die Meinigen mit deinem Schutz wie das Haus Hiobs; bewahre mich, wie den Jacob, hab acht auf mich, wie auf Elia, daß ich unter deinem Schutz den Abend wiederum
frölich
Morgen-Gebet
vielleicht Gelegenheit zur Suͤnde, dar- ein mein Hertz willigen wolte, ſo zeige mir eben diß blutige Bild, daß dadurch alle Luſt zur Suͤnde in mir erloͤſchet, ertoͤdtet und vertrieben werde. Alſo wird mir dieſer Freytag ein rechter Freyheits-Tag von Suͤnden Zeit mei- nes Lebens bleiben, wenn ich den Suͤn- den abſterbe, und in dem neuen We- ſen des Geiſtes wandele. Gedencke auch im leiblichen an mich, und ſegne mich, und laß mich alles irrdiſche als ein vergaͤngliches Gut anſehen, daß ich mein Hertz nicht daran haͤnge, ſon- dern nach dem ewigen trachte. Wenn ich arbeite, ſo ſtaͤrcke mich; wenn ich bete, ſo erhoͤre mich; wenn ich aus- gehe, ſo begleite mich; wenn ich heim- gehe, ſo weiche nicht von mir. Um- gib auch mich und die Meinigen mit deinem Schutz wie das Haus Hiobs; bewahre mich, wie den Jacob, hab acht auf mich, wie auf Elia, daß ich unter deinem Schutz den Abend wiederum
froͤlich
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Morgen-Gebet
vielleicht Gelegenheit zur Suͤnde, dar-
ein mein Hertz willigen wolte, ſo zeige
mir eben diß blutige Bild, daß dadurch
alle Luſt zur Suͤnde in mir erloͤſchet,
ertoͤdtet und vertrieben werde. Alſo
wird mir dieſer Freytag ein rechter
Freyheits-Tag von Suͤnden Zeit mei-
nes Lebens bleiben, wenn ich den Suͤn-
den abſterbe, und in dem neuen We-
ſen des Geiſtes wandele. Gedencke
auch im leiblichen an mich, und ſegne
mich, und laß mich alles irrdiſche als
ein vergaͤngliches Gut anſehen, daß
ich mein Hertz nicht daran haͤnge, ſon-
dern nach dem ewigen trachte. Wenn
ich arbeite, ſo ſtaͤrcke mich; wenn ich
bete, ſo erhoͤre mich; wenn ich aus-
gehe, ſo begleite mich; wenn ich heim-
gehe, ſo weiche nicht von mir. Um-
gib auch mich und die Meinigen mit
deinem Schutz wie das Haus Hiobs;
bewahre mich, wie den Jacob, hab acht
auf mich, wie auf Elia, daß ich unter
deinem Schutz den Abend wiederum
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/176>, abgerufen am 23.11.2024.
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