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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Gesang.
Gesang.
Mel. Freu dich sehr, o meine Seele.

I.

GOttes Liebe, Gnad und Güte werden alle Mor-
gen neu, das erkennet mein Gemüthe, und
auch seine Vater-Treu, GOtt hat viel an mir ge-
than, mehr als ich aussprechen kan, ich hab alle Tag
und Stunden, GOttes Treu und Güt empfunden.

2. Nicht nur hat er mir das Leben, Nahrung
Segen, Wohlergehn, reichlich aus Genaden geben,
sondern er läst mich auch sehn, wie es seiner Güt
gefällt, daß er alles noch erhält, ja mit jedem frü-
hen Morgen hebt er wieder an zu sorgen.

3. Er schenckt mir auch seine Liebe, und die
wahre Seelen-Freud, seines Geistes süsse Triebe,
zu der wahren Frömmigkeit, Trost, wenn mich
ein Leiden quält, Hülff, wenn mich ein Feind an-
fällt, Güte, wenn ich vor ihm trete, Gnade, wenn
ich eifrig bete.

4. Solche Güt hab ich erfahren in dem gan-
tzen Lebens-Lauff und in diesen spaten Jahren
höret sie auch noch nicht auf, wenn ich Morgens
früh aufsteh, und des Abends schlaffen geh, läst
sie mir an meiner Seelen nie an einem Guten feh-
len.

5. Diese Güte will ich preisen, weil ich lebe in
der Zeit, und dem Höchsten Danck erweisen in
der frohen Ewigkeit: ach mein GOtt! ich bitte
dich, lasse deiner Güte mich allezeit zum Trost ge-
niessen, biß ich werd die Augen schliessen.

Der
Geſang.
Geſang.
Mel. Freu dich ſehr, o meine Seele.

I.

GOttes Liebe, Gnad und Guͤte werden alle Mor-
gen neu, das erkennet mein Gemuͤthe, und
auch ſeine Vater-Treu, GOtt hat viel an mir ge-
than, mehr als ich ausſprechen kan, ich hab alle Tag
und Stunden, GOttes Treu und Guͤt empfunden.

2. Nicht nur hat er mir das Leben, Nahrung
Segen, Wohlergehn, reichlich aus Genaden geben,
ſondern er laͤſt mich auch ſehn, wie es ſeiner Guͤt
gefaͤllt, daß er alles noch erhaͤlt, ja mit jedem fruͤ-
hen Morgen hebt er wieder an zu ſorgen.

3. Er ſchenckt mir auch ſeine Liebe, und die
wahre Seelen-Freud, ſeines Geiſtes ſuͤſſe Triebe,
zu der wahren Froͤmmigkeit, Troſt, wenn mich
ein Leiden quaͤlt, Huͤlff, wenn mich ein Feind an-
faͤllt, Guͤte, wenn ich vor ihm trete, Gnade, wenn
ich eifrig bete.

4. Solche Guͤt hab ich erfahren in dem gan-
tzen Lebens-Lauff und in dieſen ſpaten Jahren
hoͤret ſie auch noch nicht auf, wenn ich Morgens
fruͤh aufſteh, und des Abends ſchlaffen geh, laͤſt
ſie mir an meiner Seelen nie an einem Guten feh-
len.

5. Dieſe Guͤte will ich preiſen, weil ich lebe in
der Zeit, und dem Hoͤchſten Danck erweiſen in
der frohen Ewigkeit: ach mein GOtt! ich bitte
dich, laſſe deiner Guͤte mich allezeit zum Troſt ge-
nieſſen, biß ich werd die Augen ſchlieſſen.

Der
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[188/0212] Geſang. Geſang. Mel. Freu dich ſehr, o meine Seele. I. GOttes Liebe, Gnad und Guͤte werden alle Mor- gen neu, das erkennet mein Gemuͤthe, und auch ſeine Vater-Treu, GOtt hat viel an mir ge- than, mehr als ich ausſprechen kan, ich hab alle Tag und Stunden, GOttes Treu und Guͤt empfunden. 2. Nicht nur hat er mir das Leben, Nahrung Segen, Wohlergehn, reichlich aus Genaden geben, ſondern er laͤſt mich auch ſehn, wie es ſeiner Guͤt gefaͤllt, daß er alles noch erhaͤlt, ja mit jedem fruͤ- hen Morgen hebt er wieder an zu ſorgen. 3. Er ſchenckt mir auch ſeine Liebe, und die wahre Seelen-Freud, ſeines Geiſtes ſuͤſſe Triebe, zu der wahren Froͤmmigkeit, Troſt, wenn mich ein Leiden quaͤlt, Huͤlff, wenn mich ein Feind an- faͤllt, Guͤte, wenn ich vor ihm trete, Gnade, wenn ich eifrig bete. 4. Solche Guͤt hab ich erfahren in dem gan- tzen Lebens-Lauff und in dieſen ſpaten Jahren hoͤret ſie auch noch nicht auf, wenn ich Morgens fruͤh aufſteh, und des Abends ſchlaffen geh, laͤſt ſie mir an meiner Seelen nie an einem Guten feh- len. 5. Dieſe Guͤte will ich preiſen, weil ich lebe in der Zeit, und dem Hoͤchſten Danck erweiſen in der frohen Ewigkeit: ach mein GOtt! ich bitte dich, laſſe deiner Guͤte mich allezeit zum Troſt ge- nieſſen, biß ich werd die Augen ſchlieſſen. Der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/212>, abgerufen am 24.11.2024.