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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ betet
handle, und nicht versäum die Gnaden-Zeit: Hilff,
daß ich also leb auf Erd, daß ich hie fromm, dort
selig werd.

5. Sokan ich endlich selig sterben, und frölich
gehen in mein Grab, weil ich im Sterben werde
erben, was ich hie schon im Vorschmack hab:
Hilff daß ich also leb auf Erd, daß ich hie fromm,
dort selig werd.



Der glaubige Christ betet bey dem Ge-
nuß des heiligen Abendmahls.
Aufmunterung.
1. Corinth. XI, 26.
So ofst ihr von diesem Brodt esset, und von
diesem Kelch trincket, sollt ihr des HEr-
ren Tod verkündigen, bis daß er kömmt.

UNter andere Stärckungen des Glaubens, der
Liebe gegen GOtt und den Nächsten, gehö-
ret auch das heilige Abendmahl, als in welchem
sich JEsus will mit unsern Seelen vereinigen, dar-
innen wohnen, dieselbige regieren, heiligen, und
in Frömmigkeit erhalten biß ans Ende. Dieses
hellige Abendmahl 1) verachtet und versäumet ein
gläubiger Christ nicht, wie die Welt-Kinder pfle-
gen, welche wegen ihrer Eitelkeit, Welt-Freude,
Zorn, Rachgier, Hochmuth, Wohlleben, so ver-
streuet sind, daß sie nicht können an dieses Seelen-

Pfand

Der glaubige Chriſt betet
handle, und nicht verſaͤum die Gnaden-Zeit: Hilff,
daß ich alſo leb auf Erd, daß ich hie fromm, dort
ſelig werd.

5. Sokan ich endlich ſelig ſterben, und froͤlich
gehen in mein Grab, weil ich im Sterben werde
erben, was ich hie ſchon im Vorſchmack hab:
Hilff daß ich alſo leb auf Erd, daß ich hie fromm,
dort ſelig werd.



Der glaubige Chriſt betet bey dem Ge-
nuß des heiligen Abendmahls.
Aufmunterung.
1. Corinth. XI, 26.
So ofſt ihr von dieſem Brodt eſſet, und von
dieſem Kelch trincket, ſollt ihr des HEr-
ren Tod verkuͤndigen, bis daß er koͤmmt.

UNter andere Staͤrckungen des Glaubens, der
Liebe gegen GOtt und den Naͤchſten, gehoͤ-
ret auch das heilige Abendmahl, als in welchem
ſich JEſus will mit unſern Seelen vereinigen, dar-
innen wohnen, dieſelbige regieren, heiligen, und
in Froͤmmigkeit erhalten biß ans Ende. Dieſes
hellige Abendmahl 1) verachtet und verſaͤumet ein
glaͤubiger Chriſt nicht, wie die Welt-Kinder pfle-
gen, welche wegen ihrer Eitelkeit, Welt-Freude,
Zorn, Rachgier, Hochmuth, Wohlleben, ſo ver-
ſtreuet ſind, daß ſie nicht koͤnnen an dieſes Seelen-

Pfand
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[226/0250] Der glaubige Chriſt betet handle, und nicht verſaͤum die Gnaden-Zeit: Hilff, daß ich alſo leb auf Erd, daß ich hie fromm, dort ſelig werd. 5. Sokan ich endlich ſelig ſterben, und froͤlich gehen in mein Grab, weil ich im Sterben werde erben, was ich hie ſchon im Vorſchmack hab: Hilff daß ich alſo leb auf Erd, daß ich hie fromm, dort ſelig werd. Der glaubige Chriſt betet bey dem Ge- nuß des heiligen Abendmahls. Aufmunterung. 1. Corinth. XI, 26. So ofſt ihr von dieſem Brodt eſſet, und von dieſem Kelch trincket, ſollt ihr des HEr- ren Tod verkuͤndigen, bis daß er koͤmmt. UNter andere Staͤrckungen des Glaubens, der Liebe gegen GOtt und den Naͤchſten, gehoͤ- ret auch das heilige Abendmahl, als in welchem ſich JEſus will mit unſern Seelen vereinigen, dar- innen wohnen, dieſelbige regieren, heiligen, und in Froͤmmigkeit erhalten biß ans Ende. Dieſes hellige Abendmahl 1) verachtet und verſaͤumet ein glaͤubiger Chriſt nicht, wie die Welt-Kinder pfle- gen, welche wegen ihrer Eitelkeit, Welt-Freude, Zorn, Rachgier, Hochmuth, Wohlleben, ſo ver- ſtreuet ſind, daß ſie nicht koͤnnen an dieſes Seelen- Pfand

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/250>, abgerufen am 21.11.2024.