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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Fromme Kinder beten
Gebet.

ACh du gnädiger und barmhertziger
GOtt! ich lobe dich von Grund
meines Hertzens, daß du mich von
frommen und Christlichen Eltern in
diese Welt hast lassen gebohren wer-
den. Das ist die erste Wohlthat, die
du mir erwiesen. Wären meine El-
tern Juden, Türcken und Heyden ge-
wesen, so wäre ich so verstockt und so
unglaubig, und ohne dein Erkäntniß,
wie sie. War meiner Eltern erste
Sorge nach meiner leiblichen Geburt,
daß ich, o mein himmlischer Vater!
durch die heilige Tauffe in deine Arme
geleget würde, darin du mir den Hei-
ligen Geist zum Pfande meiner Kind-
schafft und himmlischen Erbes gege-
ben, so laß diesen guten Geist mich im-
merdar leiten und führen, daß ich
meine Pflichten gegen dich und meine
Eltern wohl möge in Acht nehmen. Ich
liege allhie mit meinem Gebet vor

dei-
Fromme Kinder beten
Gebet.

ACh du gnaͤdiger und barmhertziger
GOtt! ich lobe dich von Grund
meines Hertzens, daß du mich von
frommen und Chriſtlichen Eltern in
dieſe Welt haſt laſſen gebohren wer-
den. Das iſt die erſte Wohlthat, die
du mir erwieſen. Waͤren meine El-
tern Juden, Tuͤrcken und Heyden ge-
weſen, ſo waͤre ich ſo verſtockt und ſo
unglaubig, und ohne dein Erkaͤntniß,
wie ſie. War meiner Eltern erſte
Sorge nach meiner leiblichen Geburt,
daß ich, o mein himmliſcher Vater!
durch die heilige Tauffe in deine Arme
geleget wuͤrde, darin du mir den Hei-
ligen Geiſt zum Pfande meiner Kind-
ſchafft und himmliſchen Erbes gege-
ben, ſo laß dieſen guten Geiſt mich im-
merdar leiten und fuͤhren, daß ich
meine Pflichten gegen dich und meine
Eltern wohl moͤge in Acht nehmen. Ich
liege allhie mit meinem Gebet vor

dei-
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[252/0276] Fromme Kinder beten Gebet. ACh du gnaͤdiger und barmhertziger GOtt! ich lobe dich von Grund meines Hertzens, daß du mich von frommen und Chriſtlichen Eltern in dieſe Welt haſt laſſen gebohren wer- den. Das iſt die erſte Wohlthat, die du mir erwieſen. Waͤren meine El- tern Juden, Tuͤrcken und Heyden ge- weſen, ſo waͤre ich ſo verſtockt und ſo unglaubig, und ohne dein Erkaͤntniß, wie ſie. War meiner Eltern erſte Sorge nach meiner leiblichen Geburt, daß ich, o mein himmliſcher Vater! durch die heilige Tauffe in deine Arme geleget wuͤrde, darin du mir den Hei- ligen Geiſt zum Pfande meiner Kind- ſchafft und himmliſchen Erbes gege- ben, ſo laß dieſen guten Geiſt mich im- merdar leiten und fuͤhren, daß ich meine Pflichten gegen dich und meine Eltern wohl moͤge in Acht nehmen. Ich liege allhie mit meinem Gebet vor dei-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/276>, abgerufen am 25.11.2024.