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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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in fernen Landen aufhält.
gen seyn, daß ich gedenck, dein Angesicht sieht, was
in fremden Land geschicht.

6. Gib, daß ich freche Sünder hasse, und flieh
die Häuser, wo sie sind, und mich da niemahls
finden lasse, wo man verübet Schand und Sünd;
Gib, daß ich dencke für und für, ich wandle in der
Fremd für dir.

7. Hilff, daß ich dir getreu verbleibe, in der
erkannten Glaubens-Lehr, daß mich nichts von
der Wahrheit treibe, nicht Reichthum, Wollust,
Glück und Ehr; wer dich verleugnet in der Zeit,
der bringt sich um die Seligkeit.

8. Gib mir, mein GOtt, auch deinen Segen,
beschere mir mein täglich Brodt, sey stets bey mir
auf meinen Wegen, und sey mein Beystand in
der Noth, laß mich in deinem Segen stehn, ach
Vater! laß mirs wohl ergehn.

9. Ach! segne mich im Schlaff und Wachen,
ach! segne meine Schritt und Tritt, ach! segne
mich in allen Sachen, ach! theil mir deinen Se-
gen mit, gib mir ein frommes Hertz dabey, da-
mit ich recht gesegnet sey.

10. Du wollest diß Gebet erhören, nach deiner
grossen Gütigkeit, und diese Bitte mir gewähren,
so will ich nun und allezeit mit Freuden sagen jeder-
mann, was du mir Gutes hast gethan.

Der
S 3

in fernen Landen aufhaͤlt.
gen ſeyn, daß ich gedenck, dein Angeſicht ſieht, was
in fremden Land geſchicht.

6. Gib, daß ich freche Suͤnder haſſe, und flieh
die Haͤuſer, wo ſie ſind, und mich da niemahls
finden laſſe, wo man veruͤbet Schand und Suͤnd;
Gib, daß ich dencke fuͤr und fuͤr, ich wandle in der
Fremd fuͤr dir.

7. Hilff, daß ich dir getreu verbleibe, in der
erkannten Glaubens-Lehr, daß mich nichts von
der Wahrheit treibe, nicht Reichthum, Wolluſt,
Gluͤck und Ehr; wer dich verleugnet in der Zeit,
der bringt ſich um die Seligkeit.

8. Gib mir, mein GOtt, auch deinen Segen,
beſchere mir mein taͤglich Brodt, ſey ſtets bey mir
auf meinen Wegen, und ſey mein Beyſtand in
der Noth, laß mich in deinem Segen ſtehn, ach
Vater! laß mirs wohl ergehn.

9. Ach! ſegne mich im Schlaff und Wachen,
ach! ſegne meine Schritt und Tritt, ach! ſegne
mich in allen Sachen, ach! theil mir deinen Se-
gen mit, gib mir ein frommes Hertz dabey, da-
mit ich recht geſegnet ſey.

10. Du wolleſt diß Gebet erhoͤren, nach deiner
groſſen Guͤtigkeit, und dieſe Bitte mir gewaͤhren,
ſo will ich nun und allezeit mit Freuden ſagen jeder-
mann, was du mir Gutes haſt gethan.

Der
S 3
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[277/0301] in fernen Landen aufhaͤlt. gen ſeyn, daß ich gedenck, dein Angeſicht ſieht, was in fremden Land geſchicht. 6. Gib, daß ich freche Suͤnder haſſe, und flieh die Haͤuſer, wo ſie ſind, und mich da niemahls finden laſſe, wo man veruͤbet Schand und Suͤnd; Gib, daß ich dencke fuͤr und fuͤr, ich wandle in der Fremd fuͤr dir. 7. Hilff, daß ich dir getreu verbleibe, in der erkannten Glaubens-Lehr, daß mich nichts von der Wahrheit treibe, nicht Reichthum, Wolluſt, Gluͤck und Ehr; wer dich verleugnet in der Zeit, der bringt ſich um die Seligkeit. 8. Gib mir, mein GOtt, auch deinen Segen, beſchere mir mein taͤglich Brodt, ſey ſtets bey mir auf meinen Wegen, und ſey mein Beyſtand in der Noth, laß mich in deinem Segen ſtehn, ach Vater! laß mirs wohl ergehn. 9. Ach! ſegne mich im Schlaff und Wachen, ach! ſegne meine Schritt und Tritt, ach! ſegne mich in allen Sachen, ach! theil mir deinen Se- gen mit, gib mir ein frommes Hertz dabey, da- mit ich recht geſegnet ſey. 10. Du wolleſt diß Gebet erhoͤren, nach deiner groſſen Guͤtigkeit, und dieſe Bitte mir gewaͤhren, ſo will ich nun und allezeit mit Freuden ſagen jeder- mann, was du mir Gutes haſt gethan. Der S 3

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/301>, abgerufen am 27.07.2024.