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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Gebet eines, der sich
Gebet eines, der sich in fernen Landen
aufhält.
Mel. Wer nur den lieben GOtt läst etc.

I.

MEin GOtt! ich bin in fremden Landen ent-
fernt von meines Vaters Haus; wer gehet
mir allhie zu handen? wer hilffet mir in Nöthen
aus? mein GOtt! o meine Zuversicht, verlaß
mich in der Fremde nicht.

2. Mit dir bin ich von Haus gegangen, auf
meiner guten Freunde Rath, mit dir hab ich es an-
gefangen, und sprech derhalben früh und spat:
Bleib in der Fremde stets bey mir, ich weiche nicht,
mein GOtt, von dir.

3. Beschere mir viel gute Freunde, an wel-
chem Ort ich kehre ein, und lasse mir auch meine
Feinde durch deine Gnad gewogen seyn: du bist
mein Freund, dich halte ich, auch in der Fremde
lieb ich dich.

4. Erhalte mir mein Leib und Leben, die Glie-
der, Kräffte und Gesicht, Gesundheit wollest du
mir geben, verlaß mich auch in Kranckheit nicht,
gedenck, daß dieses ist dein Kind, das in der Fremd
sich kranck befindt.

5. Behüte mich für Sünd und Schanden, be-
wahre mein Gewissen rein, und laß mir auch in
fremden Landen, HErr, deine Furcht vor Au-

gen
Gebet eines, der ſich
Gebet eines, der ſich in fernen Landen
aufhaͤlt.
Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt ꝛc.

I.

MEin GOtt! ich bin in fremden Landen ent-
fernt von meines Vaters Haus; wer gehet
mir allhie zu handen? wer hilffet mir in Noͤthen
aus? mein GOtt! o meine Zuverſicht, verlaß
mich in der Fremde nicht.

2. Mit dir bin ich von Haus gegangen, auf
meiner guten Freunde Rath, mit dir hab ich es an-
gefangen, und ſprech derhalben fruͤh und ſpat:
Bleib in der Fremde ſtets bey mir, ich weiche nicht,
mein GOtt, von dir.

3. Beſchere mir viel gute Freunde, an wel-
chem Ort ich kehre ein, und laſſe mir auch meine
Feinde durch deine Gnad gewogen ſeyn: du biſt
mein Freund, dich halte ich, auch in der Fremde
lieb ich dich.

4. Erhalte mir mein Leib und Leben, die Glie-
der, Kraͤffte und Geſicht, Geſundheit wolleſt du
mir geben, verlaß mich auch in Kranckheit nicht,
gedenck, daß dieſes iſt dein Kind, das in der Fremd
ſich kranck befindt.

5. Behuͤte mich fuͤr Suͤnd und Schanden, be-
wahre mein Gewiſſen rein, und laß mir auch in
fremden Landen, HErr, deine Furcht vor Au-

gen
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[276/0300] Gebet eines, der ſich Gebet eines, der ſich in fernen Landen aufhaͤlt. Mel. Wer nur den lieben GOtt laͤſt ꝛc. I. MEin GOtt! ich bin in fremden Landen ent- fernt von meines Vaters Haus; wer gehet mir allhie zu handen? wer hilffet mir in Noͤthen aus? mein GOtt! o meine Zuverſicht, verlaß mich in der Fremde nicht. 2. Mit dir bin ich von Haus gegangen, auf meiner guten Freunde Rath, mit dir hab ich es an- gefangen, und ſprech derhalben fruͤh und ſpat: Bleib in der Fremde ſtets bey mir, ich weiche nicht, mein GOtt, von dir. 3. Beſchere mir viel gute Freunde, an wel- chem Ort ich kehre ein, und laſſe mir auch meine Feinde durch deine Gnad gewogen ſeyn: du biſt mein Freund, dich halte ich, auch in der Fremde lieb ich dich. 4. Erhalte mir mein Leib und Leben, die Glie- der, Kraͤffte und Geſicht, Geſundheit wolleſt du mir geben, verlaß mich auch in Kranckheit nicht, gedenck, daß dieſes iſt dein Kind, das in der Fremd ſich kranck befindt. 5. Behuͤte mich fuͤr Suͤnd und Schanden, be- wahre mein Gewiſſen rein, und laß mir auch in fremden Landen, HErr, deine Furcht vor Au- gen

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/300>, abgerufen am 22.11.2024.