mein gnädiger GOTT, und liebrei- cher Vater seyst, daß dieses Creutz nicht sey ein Zeichen des Zorns, son- dern der Gnade. Uberzeuge mich, es werde mein Nutze seyn, indem ich da- durch zu dir gezogen werde. Stelle meiner Seelen vor das Exempel der Gedult meines lieben Heylandes JE- SU Christi, der alles gedultig auf sich nahm, und wie ein Lamm seinen Mund nicht aufthat. Gib, daß ich ihm in solcher Stille und Gelassenheit durch deine Gnade nachfolge; gib, daß ich mit dulde und mit leide, damit ich auch mit gecrönet, und mit zur Herrlich- keit erhaben werde. Laß mein Creutz dein Wort nicht aus meinem Hertzen reissen, meinen Glauben nicht schwä- chen, noch das Gebet verhindern, son- dern gib mir neue Kräffte und neuen Muth, wenn ich einen Sturm ausste- hen muß, oder ausgestanden habe. Ja stelle mir vor, daß mich deine Hülffe bald erfreuen, und dein kräfftiger Bey-
stand
X 3
um Gedult und Staͤrcke.
mein gnaͤdiger GOTT, und liebrei- cher Vater ſeyſt, daß dieſes Creutz nicht ſey ein Zeichen des Zorns, ſon- dern der Gnade. Uberzeuge mich, es werde mein Nutze ſeyn, indem ich da- durch zu dir gezogen werde. Stelle meiner Seelen vor das Exempel der Gedult meines lieben Heylandes JE- SU Chriſti, der alles gedultig auf ſich nahm, und wie ein Lamm ſeinen Mund nicht aufthat. Gib, daß ich ihm in ſolcher Stille und Gelaſſenheit durch deine Gnade nachfolge; gib, daß ich mit dulde und mit leide, damit ich auch mit gecꝛoͤnet, und mit zur Heꝛꝛlich- keit erhaben werde. Laß mein Creutz dein Wort nicht aus meinem Hertzen reiſſen, meinen Glauben nicht ſchwaͤ- chen, noch das Gebet verhindern, ſon- dern gib mir neue Kraͤffte und neuen Muth, wenn ich einen Sturm ausſte- hen muß, oder ausgeſtanden habe. Ja ſtelle mir vor, daß mich deine Huͤlffe bald erfreuen, und dein kraͤfftiger Bey-
ſtand
X 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0351"n="325"/><fwplace="top"type="header">um Gedult und Staͤrcke.</fw><lb/><hirendition="#fr">mein gnaͤdiger GOTT, und liebrei-<lb/>
cher Vater ſeyſt, daß dieſes Creutz<lb/>
nicht ſey ein Zeichen des Zorns, ſon-<lb/>
dern der Gnade. Uberzeuge mich, es<lb/>
werde mein Nutze ſeyn, indem ich da-<lb/>
durch zu dir gezogen werde. Stelle<lb/>
meiner Seelen vor das Exempel der<lb/>
Gedult meines lieben Heylandes JE-<lb/>
SU Chriſti, der alles gedultig auf<lb/>ſich nahm, und wie ein Lamm ſeinen<lb/>
Mund nicht aufthat. Gib, daß ich<lb/>
ihm in ſolcher Stille und Gelaſſenheit<lb/>
durch deine Gnade nachfolge; gib, daß<lb/>
ich mit dulde und mit leide, damit ich<lb/>
auch mit gecꝛoͤnet, und mit zur Heꝛꝛlich-<lb/>
keit erhaben werde. Laß mein Creutz<lb/>
dein Wort nicht aus meinem Hertzen<lb/>
reiſſen, meinen Glauben nicht ſchwaͤ-<lb/>
chen, noch das Gebet verhindern, ſon-<lb/>
dern gib mir neue Kraͤffte und neuen<lb/>
Muth, wenn ich einen Sturm ausſte-<lb/>
hen muß, oder ausgeſtanden habe. Ja<lb/>ſtelle mir vor, daß mich deine Huͤlffe<lb/>
bald erfreuen, und dein kraͤfftiger Bey-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">X 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">ſtand</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[325/0351]
um Gedult und Staͤrcke.
mein gnaͤdiger GOTT, und liebrei-
cher Vater ſeyſt, daß dieſes Creutz
nicht ſey ein Zeichen des Zorns, ſon-
dern der Gnade. Uberzeuge mich, es
werde mein Nutze ſeyn, indem ich da-
durch zu dir gezogen werde. Stelle
meiner Seelen vor das Exempel der
Gedult meines lieben Heylandes JE-
SU Chriſti, der alles gedultig auf
ſich nahm, und wie ein Lamm ſeinen
Mund nicht aufthat. Gib, daß ich
ihm in ſolcher Stille und Gelaſſenheit
durch deine Gnade nachfolge; gib, daß
ich mit dulde und mit leide, damit ich
auch mit gecꝛoͤnet, und mit zur Heꝛꝛlich-
keit erhaben werde. Laß mein Creutz
dein Wort nicht aus meinem Hertzen
reiſſen, meinen Glauben nicht ſchwaͤ-
chen, noch das Gebet verhindern, ſon-
dern gib mir neue Kraͤffte und neuen
Muth, wenn ich einen Sturm ausſte-
hen muß, oder ausgeſtanden habe. Ja
ſtelle mir vor, daß mich deine Huͤlffe
bald erfreuen, und dein kraͤfftiger Bey-
ſtand
X 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/351>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.