mich erquicken werde. Du bist mein Felß, meine Burg, mein Hort, mein Schild, meine Krafft, sagt mir dein Wort, meine Hülff, mein Heil, mein Leben, mein starcker GOTT in aller Noth; wer mag dir widerstreben? Amen.
Gesang Mel. O GOtt du frommer GOtt etc.
I.
MEin GOtt! verzeuch doch nicht, ach sieh! wie ich muß weinen; wann wilt du, o mein Licht! zu meinem Trost erscheinen? zu Hause hab ich Creutz, und geh ich schon offt aus, so geht mein Leiden mit, und kommt mit mir nach Haus.
2. Zwar hoff ich alle Tag, sieh heute wird es besser, allein das Leiden wird fast alle Tage grös- ser, ich werde schwach und matt, mein Hertze ist beklemmt, es ist mein Angesicht mit Thränen überschwemmt.
3. Durchs lange Leiden will auch die Gedult verschwinden, weil sich die Linderung so gar nicht wil einfinden, ich warte von dem Tag biß auf die stille Nacht, und in der Nacht bin ich schon auf den Tag bedacht.
4. Wilt
Der Betruͤbte bittet
mich erquicken werde. Du biſt mein Felß, meine Burg, mein Hort, mein Schild, meine Krafft, ſagt mir dein Wort, meine Huͤlff, mein Heil, mein Leben, mein ſtarcker GOTT in aller Noth; wer mag dir widerſtreben? Amen.
Geſang Mel. O GOtt du frommer GOtt ꝛc.
I.
MEin GOtt! verzeuch doch nicht, ach ſieh! wie ich muß weinen; wann wilt du, o mein Licht! zu meinem Troſt erſcheinen? zu Hauſe hab ich Creutz, und geh ich ſchon offt aus, ſo geht mein Leiden mit, und kommt mit mir nach Haus.
2. Zwar hoff ich alle Tag, ſieh heute wird es beſſer, allein das Leiden wird faſt alle Tage groͤſ- ſer, ich werde ſchwach und matt, mein Hertze iſt beklemmt, es iſt mein Angeſicht mit Thraͤnen uͤberſchwemmt.
3. Durchs lange Leiden will auch die Gedult verſchwinden, weil ſich die Linderung ſo gar nicht wil einfinden, ich warte von dem Tag biß auf die ſtille Nacht, und in der Nacht bin ich ſchon auf den Tag bedacht.
4. Wilt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0352"n="326"/><fwplace="top"type="header">Der Betruͤbte bittet</fw><lb/><hirendition="#fr">mich erquicken werde. Du biſt mein<lb/>
Felß, meine Burg, mein Hort, mein<lb/>
Schild, meine Krafft, ſagt mir dein<lb/>
Wort, meine Huͤlff, mein Heil, mein<lb/>
Leben, mein ſtarcker GOTT in aller<lb/>
Noth; wer mag dir widerſtreben?<lb/>
Amen.</hi></p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Geſang</hi><lb/>
Mel. O GOtt du frommer GOtt ꝛc.</head><lb/><p><hirendition="#c"><hirendition="#aq">I.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>Ein GOtt! verzeuch doch nicht, ach ſieh!<lb/>
wie ich muß weinen; wann wilt du, o mein<lb/>
Licht! zu meinem Troſt erſcheinen? zu Hauſe<lb/>
hab ich Creutz, und geh ich ſchon offt aus, ſo geht<lb/>
mein Leiden mit, und kommt mit mir nach Haus.</p><lb/><p>2. Zwar hoff ich alle Tag, ſieh heute wird es<lb/>
beſſer, allein das Leiden wird faſt alle Tage groͤſ-<lb/>ſer, ich werde ſchwach und matt, mein Hertze iſt<lb/>
beklemmt, es iſt mein Angeſicht mit Thraͤnen<lb/>
uͤberſchwemmt.</p><lb/><p>3. Durchs lange Leiden will auch die Gedult<lb/>
verſchwinden, weil ſich die Linderung ſo gar nicht<lb/>
wil einfinden, ich warte von dem Tag biß auf die<lb/>ſtille Nacht, und in der Nacht bin ich ſchon auf<lb/>
den Tag bedacht.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">4. Wilt</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[326/0352]
Der Betruͤbte bittet
mich erquicken werde. Du biſt mein
Felß, meine Burg, mein Hort, mein
Schild, meine Krafft, ſagt mir dein
Wort, meine Huͤlff, mein Heil, mein
Leben, mein ſtarcker GOTT in aller
Noth; wer mag dir widerſtreben?
Amen.
Geſang
Mel. O GOtt du frommer GOtt ꝛc.
I.
MEin GOtt! verzeuch doch nicht, ach ſieh!
wie ich muß weinen; wann wilt du, o mein
Licht! zu meinem Troſt erſcheinen? zu Hauſe
hab ich Creutz, und geh ich ſchon offt aus, ſo geht
mein Leiden mit, und kommt mit mir nach Haus.
2. Zwar hoff ich alle Tag, ſieh heute wird es
beſſer, allein das Leiden wird faſt alle Tage groͤſ-
ſer, ich werde ſchwach und matt, mein Hertze iſt
beklemmt, es iſt mein Angeſicht mit Thraͤnen
uͤberſchwemmt.
3. Durchs lange Leiden will auch die Gedult
verſchwinden, weil ſich die Linderung ſo gar nicht
wil einfinden, ich warte von dem Tag biß auf die
ſtille Nacht, und in der Nacht bin ich ſchon auf
den Tag bedacht.
4. Wilt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/352>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.