Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Betrübte bittet
wesen sey. Ach! wie lang, ach lan-
ge! ist dem Hertzen bange, und ver-
langt nach dir: dir ist ja nichts un-
möglich, HErr Zebaoth ist dein Na-
me, groß von Rath, und mächtig von
That. Du bist der Trost Israel und
ihr Nothhelffer, darum verlaß mich
nicht, hilff mir, errette mich, und sey
mir gnädig; erquicke mich nun wieder,
nachdem du mich so lange geplaget,
nachdem ich so lange mein Leiden aus-
gestanden, und thue nicht die Hand
von mir ab, GOTT mein Heil! Ist
aber deine Hülffs-Stunde noch nicht
da, so stärcke mich inwendig, und gib
mir solche Krafft, daß ich dir es zu
Ehren ferner tragen könne; denn wenn
du, o lieber Vater, mit mir trägest, oder
mir es linderst, wenn ich in deiner
Krafft einher gehe, so will ich es auch
als ein Abnehmen halten, darüber
mich freuen, und dir dancken: wilt du
mir es aber in diesem Leben nicht ab-
nehmen, sondern ist es dein heiliger

Rath,

Der Betruͤbte bittet
weſen ſey. Ach! wie lang, ach lan-
ge! iſt dem Hertzen bange, und ver-
langt nach dir: dir iſt ja nichts un-
moͤglich, HErr Zebaoth iſt dein Na-
me, groß von Rath, und maͤchtig von
That. Du biſt der Troſt Iſrael und
ihr Nothhelffer, darum verlaß mich
nicht, hilff mir, errette mich, und ſey
mir gnaͤdig; erquicke mich nun wieder,
nachdem du mich ſo lange geplaget,
nachdem ich ſo lange mein Leiden aus-
geſtanden, und thue nicht die Hand
von mir ab, GOTT mein Heil! Iſt
aber deine Huͤlffs-Stunde noch nicht
da, ſo ſtaͤrcke mich inwendig, und gib
mir ſolche Krafft, daß ich dir es zu
Ehren ferner tragen koͤnne; denn wenn
du, o lieber Vater, mit mir traͤgeſt, oder
mir es linderſt, wenn ich in deiner
Krafft einher gehe, ſo will ich es auch
als ein Abnehmen halten, daruͤber
mich freuen, und dir dancken: wilt du
mir es aber in dieſem Leben nicht ab-
nehmen, ſondern iſt es dein heiliger

Rath,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0358" n="332"/>
              <fw place="top" type="header">Der Betru&#x0364;bte bittet</fw><lb/> <hi rendition="#fr">we&#x017F;en &#x017F;ey. Ach! wie lang, ach lan-<lb/>
ge! i&#x017F;t dem Hertzen bange, und ver-<lb/>
langt nach dir: dir i&#x017F;t ja nichts un-<lb/>
mo&#x0364;glich, HErr Zebaoth i&#x017F;t dein Na-<lb/>
me, groß von Rath, und ma&#x0364;chtig von<lb/>
That. Du bi&#x017F;t der Tro&#x017F;t I&#x017F;rael und<lb/>
ihr Nothhelffer, darum verlaß mich<lb/>
nicht, hilff mir, errette mich, und &#x017F;ey<lb/>
mir gna&#x0364;dig; erquicke mich nun wieder,<lb/>
nachdem du mich &#x017F;o lange geplaget,<lb/>
nachdem ich &#x017F;o lange mein Leiden aus-<lb/>
ge&#x017F;tanden, und thue nicht die Hand<lb/>
von mir ab, GOTT mein Heil! I&#x017F;t<lb/>
aber deine Hu&#x0364;lffs-Stunde noch nicht<lb/>
da, &#x017F;o &#x017F;ta&#x0364;rcke mich inwendig, und gib<lb/>
mir &#x017F;olche Krafft, daß ich dir es zu<lb/>
Ehren ferner tragen ko&#x0364;nne; denn wenn<lb/>
du, o lieber Vater, mit mir tra&#x0364;ge&#x017F;t, oder<lb/>
mir es linder&#x017F;t, wenn ich in deiner<lb/>
Krafft einher gehe, &#x017F;o will ich es auch<lb/>
als ein Abnehmen halten, daru&#x0364;ber<lb/>
mich freuen, und dir dancken: wilt du<lb/>
mir es aber in die&#x017F;em Leben nicht ab-<lb/>
nehmen, &#x017F;ondern i&#x017F;t es dein heiliger</hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Rath,</hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[332/0358] Der Betruͤbte bittet weſen ſey. Ach! wie lang, ach lan- ge! iſt dem Hertzen bange, und ver- langt nach dir: dir iſt ja nichts un- moͤglich, HErr Zebaoth iſt dein Na- me, groß von Rath, und maͤchtig von That. Du biſt der Troſt Iſrael und ihr Nothhelffer, darum verlaß mich nicht, hilff mir, errette mich, und ſey mir gnaͤdig; erquicke mich nun wieder, nachdem du mich ſo lange geplaget, nachdem ich ſo lange mein Leiden aus- geſtanden, und thue nicht die Hand von mir ab, GOTT mein Heil! Iſt aber deine Huͤlffs-Stunde noch nicht da, ſo ſtaͤrcke mich inwendig, und gib mir ſolche Krafft, daß ich dir es zu Ehren ferner tragen koͤnne; denn wenn du, o lieber Vater, mit mir traͤgeſt, oder mir es linderſt, wenn ich in deiner Krafft einher gehe, ſo will ich es auch als ein Abnehmen halten, daruͤber mich freuen, und dir dancken: wilt du mir es aber in dieſem Leben nicht ab- nehmen, ſondern iſt es dein heiliger Rath,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/358
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/358>, abgerufen am 21.11.2024.