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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Betrübte Wittwen schütten
wolte er es rächen. GOtt hat verheissen, er wolle
der Wittwen Mann, ihr Helffer und Richter seyn,
der sich ihrer annehmen, und ihre Sachen aus-
führen und befördern wolle. Ja er hat ihnen
seinen besondern Segen, Beystand, Hülffe und
Gnade zugesaget. In dessen Betrachtung sollen
fromme Wittwen 1) nicht an GOTT verza-
gen; denn ist ihr Mann gestorben, so ist doch
GOtt nicht gestorben. 2) Sie sollen dieses
annehmen, als eine Probe ihres Vertrauens und
Hoffnung auf GOtt. Es sol niemand an ei-
ner Creatur hangen, oder sich darauf verlassen;
wenn nun manches Weib meynet, es könne sie
und ihre Kinder niemand ernähren, als ihr Mann,
so machet sie aus demselben einen Abgott, darum
sie GOtt von dieser Sünde will frey machen,
und ihr zeigen, daß er sie und ihre Kinder auch
ohne Mann erhalten und ernähren könne. Dar-
um sollen sie 3) im Gebet anhalten, nicht arg-
wöhnisch seyn, GOtt eifrig dienen, ein from-
mes, stilles und Christliches Leben führen, so wird
auch GOtt sie reichlich versorgen, ernähren und
erhalten.



Gebet.

ODu barmhertziger und gnädiger
GOtt, der du bist die Zuflucht
aller Betrübten, Verlassenen und

Elen-

Betruͤbte Wittwen ſchuͤtten
wolte er es raͤchen. GOtt hat verheiſſen, er wolle
der Wittwen Mann, ihr Helffer und Richter ſeyn,
der ſich ihrer annehmen, und ihre Sachen aus-
fuͤhren und befoͤrdern wolle. Ja er hat ihnen
ſeinen beſondern Segen, Beyſtand, Huͤlffe und
Gnade zugeſaget. In deſſen Betrachtung ſollen
fromme Wittwen 1) nicht an GOTT verza-
gen; denn iſt ihr Mann geſtorben, ſo iſt doch
GOtt nicht geſtorben. 2) Sie ſollen dieſes
annehmen, als eine Probe ihres Vertrauens und
Hoffnung auf GOtt. Es ſol niemand an ei-
ner Creatur hangen, oder ſich darauf verlaſſen;
wenn nun manches Weib meynet, es koͤnne ſie
und ihre Kinder niemand ernaͤhren, als ihr Mann,
ſo machet ſie aus demſelben einen Abgott, darum
ſie GOtt von dieſer Suͤnde will frey machen,
und ihr zeigen, daß er ſie und ihre Kinder auch
ohne Mann erhalten und ernaͤhren koͤnne. Dar-
um ſollen ſie 3) im Gebet anhalten, nicht arg-
woͤhniſch ſeyn, GOtt eifrig dienen, ein from-
mes, ſtilles und Chriſtliches Leben fuͤhren, ſo wird
auch GOtt ſie reichlich verſorgen, ernaͤhren und
erhalten.



Gebet.

ODu barmhertziger und gnaͤdiger
GOtt, der du biſt die Zuflucht
aller Betruͤbten, Verlaſſenen und

Elen-
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[342/0368] Betruͤbte Wittwen ſchuͤtten wolte er es raͤchen. GOtt hat verheiſſen, er wolle der Wittwen Mann, ihr Helffer und Richter ſeyn, der ſich ihrer annehmen, und ihre Sachen aus- fuͤhren und befoͤrdern wolle. Ja er hat ihnen ſeinen beſondern Segen, Beyſtand, Huͤlffe und Gnade zugeſaget. In deſſen Betrachtung ſollen fromme Wittwen 1) nicht an GOTT verza- gen; denn iſt ihr Mann geſtorben, ſo iſt doch GOtt nicht geſtorben. 2) Sie ſollen dieſes annehmen, als eine Probe ihres Vertrauens und Hoffnung auf GOtt. Es ſol niemand an ei- ner Creatur hangen, oder ſich darauf verlaſſen; wenn nun manches Weib meynet, es koͤnne ſie und ihre Kinder niemand ernaͤhren, als ihr Mann, ſo machet ſie aus demſelben einen Abgott, darum ſie GOtt von dieſer Suͤnde will frey machen, und ihr zeigen, daß er ſie und ihre Kinder auch ohne Mann erhalten und ernaͤhren koͤnne. Dar- um ſollen ſie 3) im Gebet anhalten, nicht arg- woͤhniſch ſeyn, GOtt eifrig dienen, ein from- mes, ſtilles und Chriſtliches Leben fuͤhren, ſo wird auch GOtt ſie reichlich verſorgen, ernaͤhren und erhalten. Gebet. ODu barmhertziger und gnaͤdiger GOtt, der du biſt die Zuflucht aller Betruͤbten, Verlaſſenen und Elen-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/368>, abgerufen am 22.11.2024.