Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Morgen-Gebet am Sonntag.
nehme, schließ hernach mein Hertz zu,
daß mir ihn Satan nicht wiederum
raube. Laß mich heute in meinem
Christenthum, in der Erkänntniß JE-
su Christi, Glauben, Liebe, in der Ver-
leugnung meiner selbst, Absterben der
Welt, einen vesten Grund legen, auf
daß ich die künfftige gantze Woche
daran gedencke, es ausübe, und gute
Früchte bringe. Bewahre mich vor
Verführungen wenn der Satan seine
Werckzeuge an mich schicket, daß ich
nicht meine dir geheiligte Stunden der
Welt überlasse, oder ihrer sündlichen
Gesellschafft die Zeit, die ich dir zu
Ehren hinbringen soll, aufopffere, und
eben damit einen schweren Fluch auf
mich lade, welcher mich die gantze
Woche noch drücken könte! Ach laß
meinen öffentlichen und häußlichen
Gottesdienst, mein beten, hören,
lesen und singen dir gefallen. Sey
du selber, o JEsu, mein Lehrer, daß
ich zunehme an dem inwendigen Men-

schen,

Morgen-Gebet am Sonntag.
nehme, ſchließ hernach mein Hertz zu,
daß mir ihn Satan nicht wiederum
raube. Laß mich heute in meinem
Chriſtenthum, in der Erkaͤnntniß JE-
ſu Chriſti, Glauben, Liebe, in der Ver-
leugnung meiner ſelbſt, Abſterben der
Welt, einen veſten Grund legen, auf
daß ich die kuͤnfftige gantze Woche
daran gedencke, es ausuͤbe, und gute
Fruͤchte bringe. Bewahre mich vor
Verfuͤhrungen wenn der Satan ſeine
Werckzeuge an mich ſchicket, daß ich
nicht meine dir geheiligte Stunden der
Welt uͤberlaſſe, oder ihrer ſuͤndlichen
Geſellſchafft die Zeit, die ich dir zu
Ehren hinbringen ſoll, aufopffere, und
eben damit einen ſchweren Fluch auf
mich lade, welcher mich die gantze
Woche noch druͤcken koͤnte! Ach laß
meinen oͤffentlichen und haͤußlichen
Gottesdienſt, mein beten, hoͤren,
leſen und ſingen dir gefallen. Sey
du ſelber, o JEſu, mein Lehrer, daß
ich zunehme an dem inwendigen Men-

ſchen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0038" n="14"/><fw place="top" type="header">Morgen-Gebet am Sonntag.</fw><lb/>
nehme, &#x017F;chließ hernach mein Hertz zu,<lb/>
daß mir ihn Satan nicht wiederum<lb/>
raube. Laß mich heute in meinem<lb/>
Chri&#x017F;tenthum, in der Erka&#x0364;nntniß JE-<lb/>
&#x017F;u Chri&#x017F;ti, Glauben, Liebe, in der Ver-<lb/>
leugnung meiner &#x017F;elb&#x017F;t, Ab&#x017F;terben der<lb/>
Welt, einen ve&#x017F;ten Grund legen, auf<lb/>
daß ich die ku&#x0364;nfftige gantze Woche<lb/>
daran gedencke, es ausu&#x0364;be, und gute<lb/>
Fru&#x0364;chte bringe. Bewahre mich vor<lb/>
Verfu&#x0364;hrungen wenn der Satan &#x017F;eine<lb/>
Werckzeuge an mich &#x017F;chicket, daß ich<lb/>
nicht meine dir geheiligte Stunden der<lb/>
Welt u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;e, oder ihrer &#x017F;u&#x0364;ndlichen<lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chafft die Zeit, die ich dir zu<lb/>
Ehren hinbringen &#x017F;oll, aufopffere, und<lb/>
eben damit einen &#x017F;chweren Fluch auf<lb/>
mich lade, welcher mich die gantze<lb/>
Woche noch dru&#x0364;cken ko&#x0364;nte! Ach laß<lb/>
meinen o&#x0364;ffentlichen und ha&#x0364;ußlichen<lb/>
Gottesdien&#x017F;t, mein beten, ho&#x0364;ren,<lb/>
le&#x017F;en und &#x017F;ingen dir gefallen. Sey<lb/>
du &#x017F;elber, o JE&#x017F;u, mein Lehrer, daß<lb/>
ich zunehme an dem inwendigen Men-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chen,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0038] Morgen-Gebet am Sonntag. nehme, ſchließ hernach mein Hertz zu, daß mir ihn Satan nicht wiederum raube. Laß mich heute in meinem Chriſtenthum, in der Erkaͤnntniß JE- ſu Chriſti, Glauben, Liebe, in der Ver- leugnung meiner ſelbſt, Abſterben der Welt, einen veſten Grund legen, auf daß ich die kuͤnfftige gantze Woche daran gedencke, es ausuͤbe, und gute Fruͤchte bringe. Bewahre mich vor Verfuͤhrungen wenn der Satan ſeine Werckzeuge an mich ſchicket, daß ich nicht meine dir geheiligte Stunden der Welt uͤberlaſſe, oder ihrer ſuͤndlichen Geſellſchafft die Zeit, die ich dir zu Ehren hinbringen ſoll, aufopffere, und eben damit einen ſchweren Fluch auf mich lade, welcher mich die gantze Woche noch druͤcken koͤnte! Ach laß meinen oͤffentlichen und haͤußlichen Gottesdienſt, mein beten, hoͤren, leſen und ſingen dir gefallen. Sey du ſelber, o JEſu, mein Lehrer, daß ich zunehme an dem inwendigen Men- ſchen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/38
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/38>, abgerufen am 09.11.2024.