dir aus fast zerbrochnen Hertzen, du weist und siehest wohl, wie weh mir jetzo ist, und ich weiß auch gar wohl, daß du mein Helffer bist.
5. Mein GOtt! verlaß mich nicht, ach! hilff mir überwinden, und laß, mein Vater, doch mich deine Hand empfinden, erscheine mir, mein Heil! so schreyet Hertz und Mund, ach! eile doch herbey mit deiner Hülffes-Stund.
6. Ich will für diese Gnad dich, weil ich lebe, preisen, und danckbar allezeit mich gegen dich er- weisen, mit Ruhm und Lobgesang, und sagen je- derman: ach! preiset GOtt mit mir, der mir viel Guts gethan.
Der Krancke erkennet / daß er ein Mensch, und sterblich sey.
Aufmunterung
Hiob XIV, 1. Der Mensch vom Weibe gebohren lebet kur- tze Zeit, und ist voll Unruhe, gehet auf, wie eine Blume, und fället abe, fleucht wie ein Schatten, und bleibet nicht.
OBgleich alle Menschen sterblich sind, auch alle Tage Menschen sterben und begraben werden; so gedencken doch die allerwenigste an ihre Sterblichkeit, sonderlich wenn sie gesund sind, und wenn es ihnen wohl ergehet: darum muß sie GOtt bißweilen an ihre Sterblichkeit erinnern,
welches
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um GOttes Beyſtand.
dir aus faſt zerbrochnen Hertzen, du weiſt und ſieheſt wohl, wie weh mir jetzo iſt, und ich weiß auch gar wohl, daß du mein Helffer biſt.
5. Mein GOtt! verlaß mich nicht, ach! hilff mir uͤberwinden, und laß, mein Vater, doch mich deine Hand empfinden, erſcheine mir, mein Heil! ſo ſchreyet Hertz und Mund, ach! eile doch herbey mit deiner Huͤlffes-Stund.
6. Ich will fuͤr dieſe Gnad dich, weil ich lebe, preiſen, und danckbar allezeit mich gegen dich er- weiſen, mit Ruhm und Lobgeſang, und ſagen je- derman: ach! preiſet GOtt mit mir, der mir viel Guts gethan.
Der Krancke erkennet / daß er ein Menſch, und ſterblich ſey.
Aufmunterung
Hiob XIV, 1. Der Menſch vom Weibe gebohren lebet kur- tze Zeit, und iſt voll Unruhe, gehet auf, wie eine Blume, und faͤllet abe, fleucht wie ein Schatten, und bleibet nicht.
OBgleich alle Menſchen ſterblich ſind, auch alle Tage Menſchen ſterben und begraben werden; ſo gedencken doch die allerwenigſte an ihre Sterblichkeit, ſonderlich wenn ſie geſund ſind, und wenn es ihnen wohl ergehet: darum muß ſie GOtt bißweilen an ihre Sterblichkeit erinnern,
welches
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um GOttes Beyſtand.
dir aus faſt zerbrochnen Hertzen, du weiſt und
ſieheſt wohl, wie weh mir jetzo iſt, und ich weiß
auch gar wohl, daß du mein Helffer biſt.
5. Mein GOtt! verlaß mich nicht, ach!
hilff mir uͤberwinden, und laß, mein Vater, doch
mich deine Hand empfinden, erſcheine mir, mein
Heil! ſo ſchreyet Hertz und Mund, ach! eile doch
herbey mit deiner Huͤlffes-Stund.
6. Ich will fuͤr dieſe Gnad dich, weil ich lebe,
preiſen, und danckbar allezeit mich gegen dich er-
weiſen, mit Ruhm und Lobgeſang, und ſagen je-
derman: ach! preiſet GOtt mit mir, der mir
viel Guts gethan.
Der Krancke erkennet / daß er ein
Menſch, und ſterblich ſey.
Aufmunterung
Hiob XIV, 1.
Der Menſch vom Weibe gebohren lebet kur-
tze Zeit, und iſt voll Unruhe, gehet auf,
wie eine Blume, und faͤllet abe, fleucht
wie ein Schatten, und bleibet nicht.
OBgleich alle Menſchen ſterblich ſind, auch
alle Tage Menſchen ſterben und begraben
werden; ſo gedencken doch die allerwenigſte an
ihre Sterblichkeit, ſonderlich wenn ſie geſund ſind,
und wenn es ihnen wohl ergehet: darum muß ſie
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/433>, abgerufen am 24.11.2024.
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