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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der Krancke erinnert

6. Er halte stets mit Beten an, in den gesun-
den Tagen, er bete, weil er beten kan, die Noth
GOtt vorzutragen, so wird GOtt das Gebet
ansehn, wenn seine Lippen starrend stehn am Ende
seines Lebens.

7. Besonders sol er sich bey Zeit mit seinem
Feind versöhnen, der ihn mit Zorn und Bitter-
keit hat pflegen zu verhöhnen, daß er ein liebreich
Hertze hab, ehe man ihn träget in das Grab, und
seinen Feind verlasse.

8. Er klebe nicht an dieser Erd mit seinem Geist
und Hertzen, die Welt ist unsrer Lieb nicht werth,
und bringet viele Schmertzen, wenn man sie nun
verlassen sol: hingegen thut derselbe wohl, der
nach dem Himmel trachtet.

9. Mein GOtt! verleih mir deine Gnad, daß
ich die Welt nichts achte, und gerne folge diesem
Rath, und ihn mit Fleiß betrachte, auf daß, wenn
nun es dir gefällt, ich wohl bereitet aus der Welt
zum Himmel mög eingehen.



Der Krancke betrachtet sein Grab und
Auferstehung.
Aufmunterung.
Joh. XI, 25.
JEsus spricht: Ich bin die Auferstehung,
und das Leben, wer an mich glaubet, der
wird leben, ob er gleich stirbet. Und wer
da
Der Krancke erinnert

6. Er halte ſtets mit Beten an, in den geſun-
den Tagen, er bete, weil er beten kan, die Noth
GOtt vorzutragen, ſo wird GOtt das Gebet
anſehn, wenn ſeine Lippen ſtarrend ſtehn am Ende
ſeines Lebens.

7. Beſonders ſol er ſich bey Zeit mit ſeinem
Feind verſoͤhnen, der ihn mit Zorn und Bitter-
keit hat pflegen zu verhoͤhnen, daß er ein liebreich
Hertze hab, ehe man ihn traͤget in das Grab, und
ſeinen Feind verlaſſe.

8. Er klebe nicht an dieſer Erd mit ſeinem Geiſt
und Hertzen, die Welt iſt unſrer Lieb nicht werth,
und bringet viele Schmertzen, wenn man ſie nun
verlaſſen ſol: hingegen thut derſelbe wohl, der
nach dem Himmel trachtet.

9. Mein GOtt! verleih mir deine Gnad, daß
ich die Welt nichts achte, und gerne folge dieſem
Rath, und ihn mit Fleiß betrachte, auf daß, wenn
nun es dir gefaͤllt, ich wohl bereitet aus der Welt
zum Himmel moͤg eingehen.



Der Krancke betrachtet ſein Grab und
Auferſtehung.
Aufmunterung.
Joh. XI, 25.
JEſus ſpricht: Ich bin die Auferſtehung,
und das Leben, wer an mich glaubet, der
wird leben, ob er gleich ſtirbet. Und wer
da
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[506/0534] Der Krancke erinnert 6. Er halte ſtets mit Beten an, in den geſun- den Tagen, er bete, weil er beten kan, die Noth GOtt vorzutragen, ſo wird GOtt das Gebet anſehn, wenn ſeine Lippen ſtarrend ſtehn am Ende ſeines Lebens. 7. Beſonders ſol er ſich bey Zeit mit ſeinem Feind verſoͤhnen, der ihn mit Zorn und Bitter- keit hat pflegen zu verhoͤhnen, daß er ein liebreich Hertze hab, ehe man ihn traͤget in das Grab, und ſeinen Feind verlaſſe. 8. Er klebe nicht an dieſer Erd mit ſeinem Geiſt und Hertzen, die Welt iſt unſrer Lieb nicht werth, und bringet viele Schmertzen, wenn man ſie nun verlaſſen ſol: hingegen thut derſelbe wohl, der nach dem Himmel trachtet. 9. Mein GOtt! verleih mir deine Gnad, daß ich die Welt nichts achte, und gerne folge dieſem Rath, und ihn mit Fleiß betrachte, auf daß, wenn nun es dir gefaͤllt, ich wohl bereitet aus der Welt zum Himmel moͤg eingehen. Der Krancke betrachtet ſein Grab und Auferſtehung. Aufmunterung. Joh. XI, 25. JEſus ſpricht: Ich bin die Auferſtehung, und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtirbet. Und wer da

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/534>, abgerufen am 22.11.2024.