für deine Lieb und Gnad, weil das, was mich ge- drücket, mein Leiden, ist dahin, und da ich hoch be- glücket vom Tod errettet bin?
2. Mein Geist ist sehr erfreuet, wenn er die Hülff erblickt, das Leben ist erneuet, die Seel ist auch erquickt, ja Sinnen und Gemüthe, und was nur ist in mir, das preiset deine Güte, mein Vater! für und für.
3. Drum sol mein Mund nicht schweigen, der wieder singen kan, und danckbar sich erzeigen dem, der mir guts gethan, mein Hertz stimmt ein mit Freuden, und rühmet überall, wie GOtt in meinem Leiden geholffen diesesmahl.
4. Ich sahe mich verlassen, und du erhobest mich: wie kan ichs gnugsam fassen, daß du so gnädiglich von allen Trübsals-Stunden, die dir und mir bekannt, mich väterlich entbunden durch deine starcke Hand?
5. Ich konte mir nicht rathen, ich war von Hülffe bloß, doch sah ich Wunderthaten, da du in deinen Schooß mich, als ein Vater, legtest, und hieltest dich zu mir, ja wie dein Kind mich hegtest, und sprachst: Ich bin bey dir.
6. Ja wohl! ich hab empfunden, daß du an mich gedacht, denn ich hab überwunden durch deines Armes Macht; ach ja! ich bin genesen, lobt GOttes Herrlichkeit, ich bin in Noth gewe- sen, und nun daraus befreyt.
7. HERR! ich hab recht gesehen, was du an mir gethan, ich wil es gern gestehen, und sa-
gen
K k 5
wegen wieder erlangter Geſundheit.
fuͤr deine Lieb und Gnad, weil das, was mich ge- druͤcket, mein Leiden, iſt dahin, und da ich hoch be- gluͤcket vom Tod errettet bin?
2. Mein Geiſt iſt ſehr erfreuet, wenn er die Huͤlff erblickt, das Leben iſt erneuet, die Seel iſt auch erquickt, ja Sinnen und Gemuͤthe, und was nur iſt in mir, das preiſet deine Guͤte, mein Vater! fuͤr und fuͤr.
3. Drum ſol mein Mund nicht ſchweigen, der wieder ſingen kan, und danckbar ſich erzeigen dem, der mir guts gethan, mein Hertz ſtimmt ein mit Freuden, und ruͤhmet uͤberall, wie GOtt in meinem Leiden geholffen dieſesmahl.
4. Ich ſahe mich verlaſſen, und du erhobeſt mich: wie kan ichs gnugſam faſſen, daß du ſo gnaͤdiglich von allen Truͤbſals-Stunden, die dir und mir bekannt, mich vaͤterlich entbunden durch deine ſtarcke Hand?
5. Ich konte mir nicht rathen, ich war von Huͤlffe bloß, doch ſah ich Wunderthaten, da du in deinen Schooß mich, als ein Vater, legteſt, und hielteſt dich zu mir, ja wie dein Kind mich hegteſt, und ſprachſt: Ich bin bey dir.
6. Ja wohl! ich hab empfunden, daß du an mich gedacht, denn ich hab uͤberwunden durch deines Armes Macht; ach ja! ich bin geneſen, lobt GOttes Herrlichkeit, ich bin in Noth gewe- ſen, und nun daraus befreyt.
7. HERR! ich hab recht geſehen, was du an mir gethan, ich wil es gern geſtehen, und ſa-
gen
K k 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0549"n="521"/><fwplace="top"type="header">wegen wieder erlangter Geſundheit.</fw><lb/>
fuͤr deine Lieb und Gnad, weil das, was mich ge-<lb/>
druͤcket, mein Leiden, iſt dahin, und da ich hoch be-<lb/>
gluͤcket vom Tod errettet bin?</p><lb/><p>2. Mein Geiſt iſt ſehr erfreuet, wenn er die<lb/>
Huͤlff erblickt, das Leben iſt erneuet, die Seel<lb/>
iſt auch erquickt, ja Sinnen und Gemuͤthe, und<lb/>
was nur iſt in mir, das preiſet deine Guͤte, mein<lb/>
Vater! fuͤr und fuͤr.</p><lb/><p>3. Drum ſol mein Mund nicht ſchweigen, der<lb/>
wieder ſingen kan, und danckbar ſich erzeigen<lb/>
dem, der mir guts gethan, mein Hertz ſtimmt ein<lb/>
mit Freuden, und ruͤhmet uͤberall, wie GOtt<lb/>
in meinem Leiden geholffen dieſesmahl.</p><lb/><p>4. Ich ſahe mich verlaſſen, und du erhobeſt<lb/>
mich: wie kan ichs gnugſam faſſen, daß du ſo<lb/>
gnaͤdiglich von allen Truͤbſals-Stunden, die<lb/>
dir und mir bekannt, mich vaͤterlich entbunden<lb/>
durch deine ſtarcke Hand?</p><lb/><p>5. Ich konte mir nicht rathen, ich war von<lb/>
Huͤlffe bloß, doch ſah ich Wunderthaten, da du<lb/>
in deinen Schooß mich, als ein Vater, legteſt,<lb/>
und hielteſt dich zu mir, ja wie dein Kind mich<lb/>
hegteſt, und ſprachſt: Ich bin bey dir.</p><lb/><p>6. Ja wohl! ich hab empfunden, daß du an<lb/>
mich gedacht, denn ich hab uͤberwunden durch<lb/>
deines Armes Macht; ach ja! ich bin geneſen,<lb/>
lobt GOttes Herrlichkeit, ich bin in Noth gewe-<lb/>ſen, und nun daraus befreyt.</p><lb/><p>7. HERR! ich hab recht geſehen, was du an<lb/>
mir gethan, ich wil es gern geſtehen, und ſa-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">gen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[521/0549]
wegen wieder erlangter Geſundheit.
fuͤr deine Lieb und Gnad, weil das, was mich ge-
druͤcket, mein Leiden, iſt dahin, und da ich hoch be-
gluͤcket vom Tod errettet bin?
2. Mein Geiſt iſt ſehr erfreuet, wenn er die
Huͤlff erblickt, das Leben iſt erneuet, die Seel
iſt auch erquickt, ja Sinnen und Gemuͤthe, und
was nur iſt in mir, das preiſet deine Guͤte, mein
Vater! fuͤr und fuͤr.
3. Drum ſol mein Mund nicht ſchweigen, der
wieder ſingen kan, und danckbar ſich erzeigen
dem, der mir guts gethan, mein Hertz ſtimmt ein
mit Freuden, und ruͤhmet uͤberall, wie GOtt
in meinem Leiden geholffen dieſesmahl.
4. Ich ſahe mich verlaſſen, und du erhobeſt
mich: wie kan ichs gnugſam faſſen, daß du ſo
gnaͤdiglich von allen Truͤbſals-Stunden, die
dir und mir bekannt, mich vaͤterlich entbunden
durch deine ſtarcke Hand?
5. Ich konte mir nicht rathen, ich war von
Huͤlffe bloß, doch ſah ich Wunderthaten, da du
in deinen Schooß mich, als ein Vater, legteſt,
und hielteſt dich zu mir, ja wie dein Kind mich
hegteſt, und ſprachſt: Ich bin bey dir.
6. Ja wohl! ich hab empfunden, daß du an
mich gedacht, denn ich hab uͤberwunden durch
deines Armes Macht; ach ja! ich bin geneſen,
lobt GOttes Herrlichkeit, ich bin in Noth gewe-
ſen, und nun daraus befreyt.
7. HERR! ich hab recht geſehen, was du an
mir gethan, ich wil es gern geſtehen, und ſa-
gen
K k 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/549>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.