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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der Sterbende stellet sich
dem Tode, da muß die Seele alsobald vor GOtt
erscheinen. Hat nun der Mensch, dieweil er auf
der Welt gewesen, geglaubet und fromm gelebet, so
kommt er nicht ins Gericht, sondern weil die Sün-
den auf Erden um des Blutes JEsu willen verge-
ben sind, so wird ihrer im Himmel auch nicht mehr
gedacht werden, sondern sie werden vergeben blei-
ben. Ein Gottloser aber muß ins Gericht, weil
er ohne die Versöhnung mit GOtt gestorben ist.
Derohalben thut ein Sterbender 2) wohl, wenn
er sich bey Zeiten mit GOtt versöhnet, GOtt
um des Blutes JEsu willen um Vergebung bittet,
und also Gnade erlanget, so ist er versichert, er
sterbe, wann und wie GOtt wil, schleunig oder
langsam, so wird GOtt seine Seele zu Gnaden
aufnehmen, und am jüngsten Gerichte wird er
als ein um JEsu Bluts willen Gerechter in die
ewige Freude eingehen.



Gebet.

ICh weiß, mein GOtt! daß dem
Menschen gesetzt ist einmahl zu
sterben, darnach das Gericht; dero-
wegen stelle ich mich jetzo vor dein
Gericht, dieweil ich lebe, und wil mich
mit dir versöhnen, ehe ich sterbe. O

gerech-

Der Sterbende ſtellet ſich
dem Tode, da muß die Seele alſobald vor GOtt
erſcheinen. Hat nun der Menſch, dieweil er auf
der Welt geweſen, geglaubet und fromm gelebet, ſo
kommt er nicht ins Gericht, ſondern weil die Suͤn-
den auf Erden um des Blutes JEſu willen verge-
ben ſind, ſo wird ihrer im Himmel auch nicht mehr
gedacht werden, ſondern ſie werden vergeben blei-
ben. Ein Gottloſer aber muß ins Gericht, weil
er ohne die Verſoͤhnung mit GOtt geſtorben iſt.
Derohalben thut ein Sterbender 2) wohl, wenn
er ſich bey Zeiten mit GOtt verſoͤhnet, GOtt
um des Blutes JEſu willen um Vergebung bittet,
und alſo Gnade erlanget, ſo iſt er verſichert, er
ſterbe, wann und wie GOtt wil, ſchleunig oder
langſam, ſo wird GOtt ſeine Seele zu Gnaden
aufnehmen, und am juͤngſten Gerichte wird er
als ein um JEſu Bluts willen Gerechter in die
ewige Freude eingehen.



Gebet.

ICh weiß, mein GOtt! daß dem
Menſchen geſetzt iſt einmahl zu
ſterben, darnach das Gericht; dero-
wegen ſtelle ich mich jetzo vor dein
Gericht, dieweil ich lebe, und wil mich
mit dir verſoͤhnen, ehe ich ſterbe. O

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[524/0554] Der Sterbende ſtellet ſich dem Tode, da muß die Seele alſobald vor GOtt erſcheinen. Hat nun der Menſch, dieweil er auf der Welt geweſen, geglaubet und fromm gelebet, ſo kommt er nicht ins Gericht, ſondern weil die Suͤn- den auf Erden um des Blutes JEſu willen verge- ben ſind, ſo wird ihrer im Himmel auch nicht mehr gedacht werden, ſondern ſie werden vergeben blei- ben. Ein Gottloſer aber muß ins Gericht, weil er ohne die Verſoͤhnung mit GOtt geſtorben iſt. Derohalben thut ein Sterbender 2) wohl, wenn er ſich bey Zeiten mit GOtt verſoͤhnet, GOtt um des Blutes JEſu willen um Vergebung bittet, und alſo Gnade erlanget, ſo iſt er verſichert, er ſterbe, wann und wie GOtt wil, ſchleunig oder langſam, ſo wird GOtt ſeine Seele zu Gnaden aufnehmen, und am juͤngſten Gerichte wird er als ein um JEſu Bluts willen Gerechter in die ewige Freude eingehen. Gebet. ICh weiß, mein GOtt! daß dem Menſchen geſetzt iſt einmahl zu ſterben, darnach das Gericht; dero- wegen ſtelle ich mich jetzo vor dein Gericht, dieweil ich lebe, und wil mich mit dir verſoͤhnen, ehe ich ſterbe. O gerech-

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/554>, abgerufen am 22.11.2024.