Der Sterbende stellet eine Himmels- Betrachtung an.
Aufmunterung
Apost. Gesch. VII, 55. 56. Stephanus aber voll Heiligen Geistes, sahe auf gen Himmel, und sahe die Herrlichkeit GOttes, und JEsum stehen zur Rechten GOttes, und sprach: Siehe! ich sehe den Himmel offen, und des Menschen Sohn zur Rechten GOttes stehen.
NIchts süssers und angenehmers kan einer glaubigen Seelen seyn, als an GOtt und an den Himmel zu gedencken. Im Himmel ist ih- re Wohnung, Vaterland, Trost, Erbe, Crone, Herrlichkeit, Verlangen, Freude: ihr Leib ist auf Erden, ihre Seele bey GOtt, ihre Arbeit auf Erden, ihre Gedancken im Himmel. Sol es also seyn mit einem Glaubigen, wie vielmehr mit ei- nem Sterbenden? Bey dem Sterben finden sich allerley traurige Dinge ein, die finstere Erde, der Abschied von den Ihrigen, der Umstehenden Thrä- nen, der letzte Todes-Stich, und dergleichen. Al- lein dieses alles kan versüsset werden, wenn der Sterbende sein Hertz schickt dahinein, wo er ewig wünscht zu seyn. 1) Der finstern Erde sol er entgegen setzen die Herrlichkeit des Himmels, wo alles wird mit Licht erfüllet seyn. 2) Thut der Abschied wehe, so sol er gedencken an die Cheru-
binen,
Der Sterbende ſtellet
Der Sterbende ſtellet eine Himmels- Betrachtung an.
Aufmunterung
Apoſt. Geſch. VII, 55. 56. Stephanus aber voll Heiligen Geiſtes, ſahe auf gen Himmel, und ſahe die Herrlichkeit GOttes, und JEſum ſtehen zur Rechten GOttes, und ſprach: Siehe! ich ſehe den Himmel offen, und des Menſchen Sohn zur Rechten GOttes ſtehen.
NIchts ſuͤſſers und angenehmers kan einer glaubigen Seelen ſeyn, als an GOtt und an den Himmel zu gedencken. Im Himmel iſt ih- re Wohnung, Vaterland, Troſt, Erbe, Crone, Herrlichkeit, Verlangen, Freude: ihr Leib iſt auf Erden, ihre Seele bey GOtt, ihre Arbeit auf Erden, ihre Gedancken im Himmel. Sol es alſo ſeyn mit einem Glaubigen, wie vielmehr mit ei- nem Sterbenden? Bey dem Sterben finden ſich allerley traurige Dinge ein, die finſtere Erde, der Abſchied von den Ihrigen, der Umſtehenden Thraͤ- nen, der letzte Todes-Stich, und dergleichen. Al- lein dieſes alles kan verſuͤſſet werden, wenn der Sterbende ſein Hertz ſchickt dahinein, wo er ewig wuͤnſcht zu ſeyn. 1) Der finſtern Erde ſol er entgegen ſetzen die Herrlichkeit des Himmels, wo alles wird mit Licht erfuͤllet ſeyn. 2) Thut der Abſchied wehe, ſo ſol er gedencken an die Cheru-
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Der Sterbende ſtellet
Der Sterbende ſtellet eine Himmels-
Betrachtung an.
Aufmunterung
Apoſt. Geſch. VII, 55. 56.
Stephanus aber voll Heiligen Geiſtes, ſahe
auf gen Himmel, und ſahe die Herrlichkeit
GOttes, und JEſum ſtehen zur Rechten
GOttes, und ſprach: Siehe! ich ſehe den
Himmel offen, und des Menſchen Sohn
zur Rechten GOttes ſtehen.
NIchts ſuͤſſers und angenehmers kan einer
glaubigen Seelen ſeyn, als an GOtt und
an den Himmel zu gedencken. Im Himmel iſt ih-
re Wohnung, Vaterland, Troſt, Erbe, Crone,
Herrlichkeit, Verlangen, Freude: ihr Leib iſt auf
Erden, ihre Seele bey GOtt, ihre Arbeit auf
Erden, ihre Gedancken im Himmel. Sol es alſo
ſeyn mit einem Glaubigen, wie vielmehr mit ei-
nem Sterbenden? Bey dem Sterben finden ſich
allerley traurige Dinge ein, die finſtere Erde, der
Abſchied von den Ihrigen, der Umſtehenden Thraͤ-
nen, der letzte Todes-Stich, und dergleichen. Al-
lein dieſes alles kan verſuͤſſet werden, wenn der
Sterbende ſein Hertz ſchickt dahinein, wo er ewig
wuͤnſcht zu ſeyn. 1) Der finſtern Erde ſol er
entgegen ſetzen die Herrlichkeit des Himmels, wo
alles wird mit Licht erfuͤllet ſeyn. 2) Thut der
Abſchied wehe, ſo ſol er gedencken an die Cheru-
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/580>, abgerufen am 22.11.2024.
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