mir schon im Glauben vor, deine gros- se Majestät und Herrlichkeit, den Glantz, darin du wohnest, wie so viel tausend Seraphinen, alle Engel und Auserwehlte, nemlich alle Fromme, die jemahls auf Erden gelebet haben, vor deinem Thron stehen, dich loben und preisen, und das Heilig, Heilig, Heilig dir zu Ehren anstimmen. Ja, ich stelle mir vor, wie ich bald auch werde unter ihnen stehen, wenn ich nun sanfft und selig gestorben bin. Ich erinnere mich, wie ich alsdann ei- ne herrliche Crone auf meinem Haupte tragen, und mit einem weissen Kleide werde angethan seyn, ja ich werde selbsten leuchten, wie die Sonne. O Herrlichkeit, o Seligkeit, o Glückse- ligkeit, die mir der Vater aller Gna- den und Barmhertzigkeit um JESU willen mittheilen wird. Darum er- schrecke ich vor dem Tode nicht, weil er mir die Thür zu solcher Herrlichkeit aufthun wird. Kann ein irrdischer
König
Der Sterbende ſtellet
mir ſchon im Glauben vor, deine groſ- ſe Majeſtaͤt und Herrlichkeit, den Glantz, darin du wohneſt, wie ſo viel tauſend Seraphinen, alle Engel und Auserwehlte, nemlich alle Fromme, die jemahls auf Erden gelebet haben, vor deinem Thron ſtehen, dich loben und preiſen, und das Heilig, Heilig, Heilig dir zu Ehren anſtimmen. Ja, ich ſtelle mir vor, wie ich bald auch werde unter ihnen ſtehen, wenn ich nun ſanfft und ſelig geſtorben bin. Ich erinnere mich, wie ich alsdann ei- ne herrliche Crone auf meinem Haupte tragen, und mit einem weiſſen Kleide werde angethan ſeyn, ja ich werde ſelbſten leuchten, wie die Sonne. O Herrlichkeit, o Seligkeit, o Gluͤckſe- ligkeit, die mir der Vater aller Gna- den und Barmhertzigkeit um JESU willen mittheilen wird. Darum er- ſchrecke ich vor dem Tode nicht, weil er mir die Thuͤr zu ſolcher Herrlichkeit aufthun wird. Kann ein irrdiſcher
Koͤnig
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0582"n="552"/><fwplace="top"type="header">Der Sterbende ſtellet</fw><lb/>
mir ſchon im Glauben vor, deine groſ-<lb/>ſe Majeſtaͤt und Herrlichkeit, den<lb/>
Glantz, darin du wohneſt, wie ſo viel<lb/>
tauſend Seraphinen, alle Engel und<lb/>
Auserwehlte, nemlich alle Fromme,<lb/>
die jemahls auf Erden gelebet haben,<lb/>
vor deinem Thron ſtehen, dich loben<lb/>
und preiſen, und das Heilig, Heilig,<lb/>
Heilig dir zu Ehren anſtimmen. Ja,<lb/>
ich ſtelle mir vor, wie ich bald auch<lb/>
werde unter ihnen ſtehen, wenn ich<lb/>
nun ſanfft und ſelig geſtorben bin.<lb/>
Ich erinnere mich, wie ich alsdann ei-<lb/>
ne herrliche Crone auf meinem Haupte<lb/>
tragen, und mit einem weiſſen Kleide<lb/>
werde angethan ſeyn, ja ich werde<lb/>ſelbſten leuchten, wie die Sonne. O<lb/>
Herrlichkeit, o Seligkeit, o Gluͤckſe-<lb/>
ligkeit, die mir der Vater aller Gna-<lb/>
den und Barmhertzigkeit um JESU<lb/>
willen mittheilen wird. Darum er-<lb/>ſchrecke ich vor dem Tode nicht, weil er<lb/>
mir die Thuͤr zu ſolcher Herrlichkeit<lb/>
aufthun wird. Kann ein irrdiſcher<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Koͤnig</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[552/0582]
Der Sterbende ſtellet
mir ſchon im Glauben vor, deine groſ-
ſe Majeſtaͤt und Herrlichkeit, den
Glantz, darin du wohneſt, wie ſo viel
tauſend Seraphinen, alle Engel und
Auserwehlte, nemlich alle Fromme,
die jemahls auf Erden gelebet haben,
vor deinem Thron ſtehen, dich loben
und preiſen, und das Heilig, Heilig,
Heilig dir zu Ehren anſtimmen. Ja,
ich ſtelle mir vor, wie ich bald auch
werde unter ihnen ſtehen, wenn ich
nun ſanfft und ſelig geſtorben bin.
Ich erinnere mich, wie ich alsdann ei-
ne herrliche Crone auf meinem Haupte
tragen, und mit einem weiſſen Kleide
werde angethan ſeyn, ja ich werde
ſelbſten leuchten, wie die Sonne. O
Herrlichkeit, o Seligkeit, o Gluͤckſe-
ligkeit, die mir der Vater aller Gna-
den und Barmhertzigkeit um JESU
willen mittheilen wird. Darum er-
ſchrecke ich vor dem Tode nicht, weil er
mir die Thuͤr zu ſolcher Herrlichkeit
aufthun wird. Kann ein irrdiſcher
Koͤnig
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/582>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.