blutigen Schweiß! ach für mich! da- mit ich von der Gewalt des Satans befreyet würde. Du wirst vor Gericht geführet, verklaget, und zum Tode ver- dammet! ach für mich! damit ich, wenn ich nach meinem Tode und am jüngsten Tag vor Gericht werde gestellet wer- den, möge loßgesprochen werden. Du hast vor Gericht lauter Ankläger, aber keinen Fürsprecher! ach für mich! da- mit, wenn mich meine Sünden und mein Gewissen anklagen, du mein Vor- sprecher seyn mögest. Du wirst ge- geisselt, und dein Leib fliesset mit Blut, die Pflüger ziehen ihre Furchen lang auf deinem Rücken! ach für mich! damit ich nicht wegen meiner Sünden gestrafft würde. Du wirst zum Tode geführet! ach für mich! damit mein Todes-Gang mir heilsam und ein Durchgang zum Himmel, ja ein Hin- gang zum Vater sey. Du wirst ge- creutziget! ach für mich! du Lamm Gottes hast alle meine Sünden getra-
gen.
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet das Leiden
blutigen Schweiß! ach fuͤr mich! da- mit ich von der Gewalt des Satans befreyet wuͤrde. Du wirſt vor Gericht gefuͤhret, verklaget, und zum Tode ver- dammet! ach fuͤr mich! damit ich, wenn ich nach meinem Tode und am juͤngſten Tag vor Gericht werde geſtellet wer- den, moͤge loßgeſprochen werden. Du haſt vor Gericht lauter Anklaͤger, aber keinen Fuͤrſprecher! ach fuͤr mich! da- mit, wenn mich meine Suͤnden und mein Gewiſſen anklagen, du mein Vor- ſprecher ſeyn moͤgeſt. Du wirſt ge- geiſſelt, und dein Leib flieſſet mit Blut, die Pfluͤger ziehen ihre Furchen lang auf deinem Ruͤcken! ach fuͤr mich! damit ich nicht wegen meiner Suͤnden geſtrafft wuͤrde. Du wirſt zum Tode gefuͤhret! ach fuͤr mich! damit mein Todes-Gang mir heilſam und ein Durchgang zum Himmel, ja ein Hin- gang zum Vater ſey. Du wirſt ge- creutziget! ach fuͤr mich! du Lamm Gottes haſt alle meine Suͤnden getra-
gen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0718"n="688"/><fwplace="top"type="header">Der andaͤchtige Chriſt betrachtet das Leiden</fw><lb/><hirendition="#fr">blutigen Schweiß! ach fuͤr mich! da-<lb/>
mit ich von der Gewalt des Satans<lb/>
befreyet wuͤrde. Du wirſt vor Gericht<lb/>
gefuͤhret, verklaget, und zum Tode ver-<lb/>
dammet! ach fuͤr mich! damit ich, wenn<lb/>
ich nach meinem Tode und am juͤngſten<lb/>
Tag vor Gericht werde geſtellet wer-<lb/>
den, moͤge loßgeſprochen werden. Du<lb/>
haſt vor Gericht lauter Anklaͤger, aber<lb/>
keinen Fuͤrſprecher! ach fuͤr mich! da-<lb/>
mit, wenn mich meine Suͤnden und<lb/>
mein Gewiſſen anklagen, du mein Vor-<lb/>ſprecher ſeyn moͤgeſt. Du wirſt ge-<lb/>
geiſſelt, und dein Leib flieſſet mit<lb/>
Blut, die Pfluͤger ziehen ihre Furchen<lb/>
lang auf deinem Ruͤcken! ach fuͤr mich!<lb/>
damit ich nicht wegen meiner Suͤnden<lb/>
geſtrafft wuͤrde. Du wirſt zum Tode<lb/>
gefuͤhret! ach fuͤr mich! damit mein<lb/>
Todes-Gang mir heilſam und ein<lb/>
Durchgang zum Himmel, ja ein Hin-<lb/>
gang zum Vater ſey. Du wirſt ge-<lb/>
creutziget! ach fuͤr mich! du Lamm<lb/>
Gottes haſt alle meine Suͤnden getra-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">gen.</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[688/0718]
Der andaͤchtige Chriſt betrachtet das Leiden
blutigen Schweiß! ach fuͤr mich! da-
mit ich von der Gewalt des Satans
befreyet wuͤrde. Du wirſt vor Gericht
gefuͤhret, verklaget, und zum Tode ver-
dammet! ach fuͤr mich! damit ich, wenn
ich nach meinem Tode und am juͤngſten
Tag vor Gericht werde geſtellet wer-
den, moͤge loßgeſprochen werden. Du
haſt vor Gericht lauter Anklaͤger, aber
keinen Fuͤrſprecher! ach fuͤr mich! da-
mit, wenn mich meine Suͤnden und
mein Gewiſſen anklagen, du mein Vor-
ſprecher ſeyn moͤgeſt. Du wirſt ge-
geiſſelt, und dein Leib flieſſet mit
Blut, die Pfluͤger ziehen ihre Furchen
lang auf deinem Ruͤcken! ach fuͤr mich!
damit ich nicht wegen meiner Suͤnden
geſtrafft wuͤrde. Du wirſt zum Tode
gefuͤhret! ach fuͤr mich! damit mein
Todes-Gang mir heilſam und ein
Durchgang zum Himmel, ja ein Hin-
gang zum Vater ſey. Du wirſt ge-
creutziget! ach fuͤr mich! du Lamm
Gottes haſt alle meine Suͤnden getra-
gen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/718>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.