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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ betet in Kriegs-Zeiten.
Wittwen, Beraubung der Armen, gehöret. Wann
GOTT aber dem Schwerdt ruffet, und den
Frieden wegnimmt, Jer. 15, 6. so nimmt er
auch die Krafft des Schwerdts weg, Ps. 89, 44.
daß viele Völcker und ein groß Kriegs-Heer keine
Siege erhält, daher entstehet, daß sie müssen flie-
hen vor ihrem Feinden, Ps. 44, 11. darauf Ver-
störung, Plünderung, Unterdrückung des Lan-
des, und endlich Jammer und Elend folget.



Gebet.

ERzürnter GOTT! wir kommen
allhier mit gebeugtem Hertzen
und Knie vor dein allerheiligstes An-
gesicht, und bejammern das grosse E-
lend, darein uns unsere grosse Sünden,
und dein gerechter Zorn gesetzet hat.
HErr HErr! wir wohnten unter dei-
nem Schutz sicher, uns durffte kein
Schwerdt schrecken, da du unserer
Feinde Feind, und unserer Widerwär-
tigen Widerwärtiger warest, wir gien-
gen ruhig zu unsern Thoren aus und
ein, und genossen der Früchte des Lan-

des
B b b 5

Der glaubige Chriſt betet in Kriegs-Zeiten.
Wittwen, Beraubung der Armen, gehoͤret. Wann
GOTT aber dem Schwerdt ruffet, und den
Frieden wegnimmt, Jer. 15, 6. ſo nimmt er
auch die Krafft des Schwerdts weg, Pſ. 89, 44.
daß viele Voͤlcker und ein groß Kriegs-Heer keine
Siege erhaͤlt, daher entſtehet, daß ſie muͤſſen flie-
hen vor ihrem Feinden, Pſ. 44, 11. darauf Ver-
ſtoͤrung, Pluͤnderung, Unterdruͤckung des Lan-
des, und endlich Jammer und Elend folget.



Gebet.

ERzuͤrnter GOTT! wir kommen
allhier mit gebeugtem Hertzen
und Knie vor dein allerheiligſtes An-
geſicht, und bejammern das groſſe E-
lend, darein uns unſere groſſe Suͤnden,
und dein gerechter Zorn geſetzet hat.
HErr HErr! wir wohnten unter dei-
nem Schutz ſicher, uns durffte kein
Schwerdt ſchrecken, da du unſerer
Feinde Feind, und unſerer Widerwaͤr-
tigen Widerwaͤrtiger wareſt, wir gien-
gen ruhig zu unſern Thoren aus und
ein, und genoſſen der Fruͤchte des Lan-

des
B b b 5
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[761/0791] Der glaubige Chriſt betet in Kriegs-Zeiten. Wittwen, Beraubung der Armen, gehoͤret. Wann GOTT aber dem Schwerdt ruffet, und den Frieden wegnimmt, Jer. 15, 6. ſo nimmt er auch die Krafft des Schwerdts weg, Pſ. 89, 44. daß viele Voͤlcker und ein groß Kriegs-Heer keine Siege erhaͤlt, daher entſtehet, daß ſie muͤſſen flie- hen vor ihrem Feinden, Pſ. 44, 11. darauf Ver- ſtoͤrung, Pluͤnderung, Unterdruͤckung des Lan- des, und endlich Jammer und Elend folget. Gebet. ERzuͤrnter GOTT! wir kommen allhier mit gebeugtem Hertzen und Knie vor dein allerheiligſtes An- geſicht, und bejammern das groſſe E- lend, darein uns unſere groſſe Suͤnden, und dein gerechter Zorn geſetzet hat. HErr HErr! wir wohnten unter dei- nem Schutz ſicher, uns durffte kein Schwerdt ſchrecken, da du unſerer Feinde Feind, und unſerer Widerwaͤr- tigen Widerwaͤrtiger wareſt, wir gien- gen ruhig zu unſern Thoren aus und ein, und genoſſen der Fruͤchte des Lan- des B b b 5

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/791>, abgerufen am 21.11.2024.