2. Ach! das Schwerdt ist scharff gewetzet, welches uns erwürgen soll, ja der Feind ist Zor- nes-voll, der sich schon das Ziel gesetzet, wie durch seine grosse Macht alles werde umge- bracht.
3. Städt und Länder stehn verstöret, es ver- giesset Menschen - Blut diese scharffe Krieges- Fluth, man erstaunet, wann man höret, wie die Unbarmhertzigkeit Alten und den Jungen dräut.
4. Alles stehet voller Jammer, alles zittert, alles weicht, wer nur fliehen kan, der fleucht, so gar die verborgne Kammer, Thäler, Wäl- der, Wüsteney ist vors Feindes Furcht nicht frey.
5. Höre, wie die Armen weinen, wann man ihnen alles nimmt, und zur Knechtschafft sie be- stimmt, wann die Feuerflammen scheinen, man verheert, zerreißt, verbrennt, daß man kaum den Ort mehr kennt.
6. O der schrecklichen Gerichte, welche jetzt dein Zorn ausübt gegen die, so dich betrübt! alles macht der Feind zunichte, wann du nicht, O GOtt! aufwachst, und zur Hülffe dich auf- machst.
7. Ach! wir fallen dir zu Fusse, rett uns doch aus dieser Noth, mächtiger HErr Zebaoth! ach! wir thun von Hertzen Busse, schone, lieber Va- ter, schon, sieh uns an in deinem Sohn.
8. Dessen
Der glaubige Chriſt betet in Kriegs-Zeiten.
2. Ach! das Schwerdt iſt ſcharff gewetzet, welches uns erwuͤrgen ſoll, ja der Feind iſt Zor- nes-voll, der ſich ſchon das Ziel geſetzet, wie durch ſeine groſſe Macht alles werde umge- bracht.
3. Staͤdt und Laͤnder ſtehn verſtoͤret, es ver- gieſſet Menſchen - Blut dieſe ſcharffe Krieges- Fluth, man erſtaunet, wann man hoͤret, wie die Unbarmhertzigkeit Alten und den Jungen draͤut.
4. Alles ſtehet voller Jammer, alles zittert, alles weicht, wer nur fliehen kan, der fleucht, ſo gar die verborgne Kammer, Thaͤler, Waͤl- der, Wuͤſteney iſt vors Feindes Furcht nicht frey.
5. Hoͤre, wie die Armen weinen, wann man ihnen alles nimmt, und zur Knechtſchafft ſie be- ſtimmt, wann die Feuerflammen ſcheinen, man verheert, zerreißt, verbrennt, daß man kaum den Ort mehr kennt.
6. O der ſchrecklichen Gerichte, welche jetzt dein Zorn ausuͤbt gegen die, ſo dich betruͤbt! alles macht der Feind zunichte, wann du nicht, O GOtt! aufwachſt, und zur Huͤlffe dich auf- machſt.
7. Ach! wir fallen dir zu Fuſſe, rett uns doch aus dieſer Noth, maͤchtiger HErr Zebaoth! ach! wir thun von Hertzen Buſſe, ſchone, lieber Va- ter, ſchon, ſieh uns an in deinem Sohn.
8. Deſſen
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Der glaubige Chriſt betet in Kriegs-Zeiten.
2. Ach! das Schwerdt iſt ſcharff gewetzet,
welches uns erwuͤrgen ſoll, ja der Feind iſt Zor-
nes-voll, der ſich ſchon das Ziel geſetzet, wie
durch ſeine groſſe Macht alles werde umge-
bracht.
3. Staͤdt und Laͤnder ſtehn verſtoͤret, es ver-
gieſſet Menſchen - Blut dieſe ſcharffe Krieges-
Fluth, man erſtaunet, wann man hoͤret, wie
die Unbarmhertzigkeit Alten und den Jungen
draͤut.
4. Alles ſtehet voller Jammer, alles zittert,
alles weicht, wer nur fliehen kan, der fleucht,
ſo gar die verborgne Kammer, Thaͤler, Waͤl-
der, Wuͤſteney iſt vors Feindes Furcht nicht
frey.
5. Hoͤre, wie die Armen weinen, wann man
ihnen alles nimmt, und zur Knechtſchafft ſie be-
ſtimmt, wann die Feuerflammen ſcheinen, man
verheert, zerreißt, verbrennt, daß man kaum den
Ort mehr kennt.
6. O der ſchrecklichen Gerichte, welche jetzt
dein Zorn ausuͤbt gegen die, ſo dich betruͤbt!
alles macht der Feind zunichte, wann du nicht,
O GOtt! aufwachſt, und zur Huͤlffe dich auf-
machſt.
7. Ach! wir fallen dir zu Fuſſe, rett uns doch
aus dieſer Noth, maͤchtiger HErr Zebaoth! ach!
wir thun von Hertzen Buſſe, ſchone, lieber Va-
ter, ſchon, ſieh uns an in deinem Sohn.
8. Deſſen
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Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 766. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/796>, abgerufen am 21.11.2024.
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