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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ dancket und lobet Gott etc.
und Saamen auszutheilen dem, was da ist verstört,
man sieht mit Lusten bauen die Häuser und das
Feld, der Himmel scheint zu thauen, was unserm
Geist gefällt.

5. Laß diesen Frieden dauren, o treuer Va-
ter! lange Zeit, daß mir in unsern Mauren nicht
mehr erfahren Krieg und Streit; ach! habe stets
Gedancken des Friedens uns zu gut, und halte
in den Schrancken der Fürsten Ubermuth, nimm
wegen unsrer Sünden uns nur den Frieden
nicht, und laß uns Gnade finden, wann sonst
dein Zorn anbricht.

6. Wir wollen nun vermeiden, da du uns
diesen Frieden schenckst, was dich und uns kan
scheiden, o GOTT, und gnädig an uns denckst,
dich wollen wir verehren, dich lieben, und allein
das Hertze zu dir kehren, und also danckbar seyn:
wir wollen stets bekriegen der Sünden Laster-
Heer, und alle Lust bestegen, zu unsers GOttes
Ehr.

7. Und da in diesen Tagen der edle Friede al-
so blüht, so last uns alle sagen, kommt, schaut
des Allerhöchsten Güt, der hat dem Krieg gesteu-
ret, seht! das ist GOttes That, den Frieden uns
erneuret, o unverdiente Gnad, last Freuden-Lie-
der klingen dem HErren Zebaoth, und last uns frö-
lich singen, nun dancket alle GOtt.

Der

Der glaubige Chriſt dancket und lobet Gott ꝛc.
und Saamen auszutheilen dem, was da iſt verſtoͤrt,
man ſieht mit Luſten bauen die Haͤuſer und das
Feld, der Himmel ſcheint zu thauen, was unſerm
Geiſt gefaͤllt.

5. Laß dieſen Frieden dauren, o treuer Va-
ter! lange Zeit, daß mir in unſern Mauren nicht
mehr erfahren Krieg und Streit; ach! habe ſtets
Gedancken des Friedens uns zu gut, und halte
in den Schrancken der Fuͤrſten Ubermuth, nimm
wegen unſrer Suͤnden uns nur den Frieden
nicht, und laß uns Gnade finden, wann ſonſt
dein Zorn anbricht.

6. Wir wollen nun vermeiden, da du uns
dieſen Frieden ſchenckſt, was dich und uns kan
ſcheiden, o GOTT, und gnaͤdig an uns denckſt,
dich wollen wir verehren, dich lieben, und allein
das Hertze zu dir kehren, und alſo danckbar ſeyn:
wir wollen ſtets bekriegen der Suͤnden Laſter-
Heer, und alle Luſt beſtegen, zu unſers GOttes
Ehr.

7. Und da in dieſen Tagen der edle Friede al-
ſo bluͤht, ſo laſt uns alle ſagen, kommt, ſchaut
des Allerhoͤchſten Guͤt, der hat dem Krieg geſteu-
ret, ſeht! das iſt GOttes That, den Frieden uns
erneuret, o unverdiente Gnad, laſt Freuden-Lie-
der klingen dem HErren Zebaoth, und laſt uns froͤ-
lich ſingen, nun dancket alle GOtt.

Der
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[784/0814] Der glaubige Chriſt dancket und lobet Gott ꝛc. und Saamen auszutheilen dem, was da iſt verſtoͤrt, man ſieht mit Luſten bauen die Haͤuſer und das Feld, der Himmel ſcheint zu thauen, was unſerm Geiſt gefaͤllt. 5. Laß dieſen Frieden dauren, o treuer Va- ter! lange Zeit, daß mir in unſern Mauren nicht mehr erfahren Krieg und Streit; ach! habe ſtets Gedancken des Friedens uns zu gut, und halte in den Schrancken der Fuͤrſten Ubermuth, nimm wegen unſrer Suͤnden uns nur den Frieden nicht, und laß uns Gnade finden, wann ſonſt dein Zorn anbricht. 6. Wir wollen nun vermeiden, da du uns dieſen Frieden ſchenckſt, was dich und uns kan ſcheiden, o GOTT, und gnaͤdig an uns denckſt, dich wollen wir verehren, dich lieben, und allein das Hertze zu dir kehren, und alſo danckbar ſeyn: wir wollen ſtets bekriegen der Suͤnden Laſter- Heer, und alle Luſt beſtegen, zu unſers GOttes Ehr. 7. Und da in dieſen Tagen der edle Friede al- ſo bluͤht, ſo laſt uns alle ſagen, kommt, ſchaut des Allerhoͤchſten Guͤt, der hat dem Krieg geſteu- ret, ſeht! das iſt GOttes That, den Frieden uns erneuret, o unverdiente Gnad, laſt Freuden-Lie- der klingen dem HErren Zebaoth, und laſt uns froͤ- lich ſingen, nun dancket alle GOtt. Der

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/814>, abgerufen am 21.11.2024.