Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 3 (2,2). Stuttgart, 1867.nebst Eid und venia. Der Eid enthält die Verpflichtung zum Die spezielle Geschichte des ärztlichen Rechts in Preußen: Horn, nebſt Eid und venia. Der Eid enthält die Verpflichtung zum Die ſpezielle Geſchichte des ärztlichen Rechts in Preußen: Horn, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0115" n="99"/> nebſt Eid und <hi rendition="#aq">venia.</hi> Der Eid enthält die <hi rendition="#g">Verpflichtung</hi> zum<lb/> Beiſtande bei Armen auf eigene Koſten, wohl nach <hi rendition="#aq">l. 18. 28 Dig. de<lb/> Munerib. et Honorib. l. 13 Cod. de Vacat. et Exclusionibus</hi>. Dann<lb/> ſchließt <hi rendition="#g">Frank</hi> <hi rendition="#aq">VI.</hi> 179 die ganze, jetzt ſo wenig beachtete Literatur<lb/> des ſechzehnten und ſiebzehnten Jahrhunderts (<hi rendition="#g">Sachs, Zacchias,<lb/> Rippe</hi> u. A.) bei der das ethiſche berufsmäßige Element als <hi rendition="#aq">munus<lb/> publicum</hi> auftritt. Die beſte Geſchichte des ſeit dem vierzehnten Jahr-<lb/> hundert ſich allmählig entwickelten Verhältniſſes der Chirurgie und ihrer<lb/> allmähligen wiſſenſchaftlichen Bildung bei <hi rendition="#g">Frank</hi> <hi rendition="#aq">VII.</hi> 2. 6. Das Reichs-<lb/> polizeigeſetz von 1548 hat die Chirurgen noch unter den Handwerkern;<lb/> das öſterreichiſch privilegirte <hi rendition="#aq">Chirurgaeum</hi> vom 28. Febr. 1686 erkennt<lb/> ſie jedoch ſchon als Kunſt; 1679 werden die Chirurgen den Apothekern<lb/> vorgeſetzt. Entſtehung und Recht der Phyſici, des Namens der „Aerzte,“<lb/> ſeit dem fünfzehnten Jahrhundert; die Verordnung von Kaiſer Sigis-<lb/> mund vom vierzehnten Jahrhundert. Die folgende Zeit iſt weniger aus-<lb/> führlich. (<hi rendition="#g">Stoll</hi>, Staatswiſſenſchaftliche Erfahrungen über Medicinal-<lb/> weſen <hi rendition="#aq">I.</hi> 102.) Geſetze und Vorſchriften der <hi rendition="#aq">Corpus juris</hi> und <hi rendition="#aq">Cod.<lb/> Theodosianus p.</hi> 141. Aelteſte Verfügung gegen <hi rendition="#g">Kurpfuſcher</hi> im<lb/> Freibrief der Univerſität Tübingen 1477; die Medicinal- und Apotheker-<lb/> ordnungen theils im Anſchluß an die <hi rendition="#aq">C. C. Carolina,</hi> theils ſelbſtändig:<lb/><hi rendition="#g">Würzburg</hi> 1502, <hi rendition="#g">Augsburg</hi> 1512, <hi rendition="#g">Cöln</hi> 1493 (<hi rendition="#g">Ehrhardt</hi> a. a. O.<lb/> namentlich <hi rendition="#aq">I.</hi> 12.) Die römiſchen und canoniſchen Vorſchriften über das<lb/> Recht der Aerzte und ihre Praxis; über <hi rendition="#aq">Salernum I.</hi> 16 ff. Arzt- und<lb/> Apothekerordnungen des ſechzehnten Jahrhunderts <hi rendition="#aq">I.</hi> 23. Erſte Vor-<lb/> leſung über <hi rendition="#aq">Medicina forensis 1650—1700. I.</hi> 25. Die ſpäteren Ve-<lb/> ſtimmungen ſind meiſt an die Errichtung der <hi rendition="#aq">Collegia medica</hi> ange-<lb/> ſchloſſen. Die deutſche ſtaatswiſſenſchaftliche Literatur, im Grunde ganz<lb/> von der mediciniſchen Richtung beherrſcht, hat das Heilperſonal faſt nur<lb/> als einen Gegenſtand der Staatsverwaltung, als eine „<hi rendition="#g">Sorge</hi> für<lb/> ein taugliches Medicinalperſonal“ u. ſ. w. behandelt. Von der öffent-<lb/> lich-rechtlichen Stellung deſſelben iſt in der Theorie faſt gar nicht die<lb/> Rede. Der einzige (uns bekannte) <hi rendition="#g">geſetzliche</hi> Ausſpruch iſt der des<lb/> preußiſchen allgemeinen Landrechts <hi rendition="#aq">II.</hi> 2. §. 505, welches das Heilper-<lb/> ſonal als Perſonen bezeichnet, „welche ohne Beamtete zu ſein, doch dem<lb/> öffentlichen Wohle verpflichtet ſind;“ ein folgendes Reſcript bei <hi rendition="#g">Rönne’s</hi><lb/> Medicinalweſen <hi rendition="#aq">I.</hi> 288 ſagt, daß ſie bei gerichtlichem Verfahren und<lb/> in Disciplinarſachen <hi rendition="#g">als Beamte</hi>, im übrigen als kunſtverſtändige Ge-<lb/> werbtreibende behandelt werden ſollen. (Vergleiche <hi rendition="#g">Rönne</hi>, Staats-<lb/> recht <hi rendition="#aq">II.</hi> 352.)</p><lb/> <p>Die ſpezielle Geſchichte des ärztlichen Rechts in <hi rendition="#g">Preußen: Horn</hi>,<lb/> das preußiſche Medicinalweſen Bd. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 1 ff.; <hi rendition="#g">Rönne</hi> und <hi rendition="#g">Simon</hi>,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [99/0115]
nebſt Eid und venia. Der Eid enthält die Verpflichtung zum
Beiſtande bei Armen auf eigene Koſten, wohl nach l. 18. 28 Dig. de
Munerib. et Honorib. l. 13 Cod. de Vacat. et Exclusionibus. Dann
ſchließt Frank VI. 179 die ganze, jetzt ſo wenig beachtete Literatur
des ſechzehnten und ſiebzehnten Jahrhunderts (Sachs, Zacchias,
Rippe u. A.) bei der das ethiſche berufsmäßige Element als munus
publicum auftritt. Die beſte Geſchichte des ſeit dem vierzehnten Jahr-
hundert ſich allmählig entwickelten Verhältniſſes der Chirurgie und ihrer
allmähligen wiſſenſchaftlichen Bildung bei Frank VII. 2. 6. Das Reichs-
polizeigeſetz von 1548 hat die Chirurgen noch unter den Handwerkern;
das öſterreichiſch privilegirte Chirurgaeum vom 28. Febr. 1686 erkennt
ſie jedoch ſchon als Kunſt; 1679 werden die Chirurgen den Apothekern
vorgeſetzt. Entſtehung und Recht der Phyſici, des Namens der „Aerzte,“
ſeit dem fünfzehnten Jahrhundert; die Verordnung von Kaiſer Sigis-
mund vom vierzehnten Jahrhundert. Die folgende Zeit iſt weniger aus-
führlich. (Stoll, Staatswiſſenſchaftliche Erfahrungen über Medicinal-
weſen I. 102.) Geſetze und Vorſchriften der Corpus juris und Cod.
Theodosianus p. 141. Aelteſte Verfügung gegen Kurpfuſcher im
Freibrief der Univerſität Tübingen 1477; die Medicinal- und Apotheker-
ordnungen theils im Anſchluß an die C. C. Carolina, theils ſelbſtändig:
Würzburg 1502, Augsburg 1512, Cöln 1493 (Ehrhardt a. a. O.
namentlich I. 12.) Die römiſchen und canoniſchen Vorſchriften über das
Recht der Aerzte und ihre Praxis; über Salernum I. 16 ff. Arzt- und
Apothekerordnungen des ſechzehnten Jahrhunderts I. 23. Erſte Vor-
leſung über Medicina forensis 1650—1700. I. 25. Die ſpäteren Ve-
ſtimmungen ſind meiſt an die Errichtung der Collegia medica ange-
ſchloſſen. Die deutſche ſtaatswiſſenſchaftliche Literatur, im Grunde ganz
von der mediciniſchen Richtung beherrſcht, hat das Heilperſonal faſt nur
als einen Gegenſtand der Staatsverwaltung, als eine „Sorge für
ein taugliches Medicinalperſonal“ u. ſ. w. behandelt. Von der öffent-
lich-rechtlichen Stellung deſſelben iſt in der Theorie faſt gar nicht die
Rede. Der einzige (uns bekannte) geſetzliche Ausſpruch iſt der des
preußiſchen allgemeinen Landrechts II. 2. §. 505, welches das Heilper-
ſonal als Perſonen bezeichnet, „welche ohne Beamtete zu ſein, doch dem
öffentlichen Wohle verpflichtet ſind;“ ein folgendes Reſcript bei Rönne’s
Medicinalweſen I. 288 ſagt, daß ſie bei gerichtlichem Verfahren und
in Disciplinarſachen als Beamte, im übrigen als kunſtverſtändige Ge-
werbtreibende behandelt werden ſollen. (Vergleiche Rönne, Staats-
recht II. 352.)
Die ſpezielle Geſchichte des ärztlichen Rechts in Preußen: Horn,
das preußiſche Medicinalweſen Bd. II. S. 1 ff.; Rönne und Simon,
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