Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 3 (2,2). Stuttgart, 1867.und Hebammen, nebst der allgemeinen Pflicht, den Armen unent- und Hebammen, nebſt der allgemeinen Pflicht, den Armen unent- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0142" n="126"/> und <hi rendition="#g">Hebammen</hi>, nebſt der allgemeinen Pflicht, den Armen unent-<lb/> geldlich zu helfen (Inſtruktion von 1813, 1824, 1826 und die <hi rendition="#g">Ordi-<lb/> nationsnorm</hi> für arme Kranke vom 26. Auguſt 1813 und 22. Mai<lb/> 1823; <hi rendition="#g">Stubenrauch</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> §. 355). — In <hi rendition="#g">Preußen</hi> ſtellte das Allge-<lb/> meine Landrecht <hi rendition="#aq">II.</hi> 19 §§. 32—86 die allgemeinen Grundſätze für die<lb/><hi rendition="#g">Stiftungsh</hi>oſpitäler feſt, mit Vorrechten eigener Verwaltung und<lb/> Oberaufſicht, indem es ſie mit Arbeitshäuſern ꝛc. zuſammenfaßte. Die<lb/> Vorſtände ſind „Diener des Staats“ (§. 80) mit Haftung wie die Vor-<lb/> münder. Die <hi rendition="#g">Armenh</hi>oſpitäler ſind auch hier als Gemeindeſache be-<lb/> trachtet und von den Gemeinden verwaltet; die Grundſätze dafür ſind<lb/> die der Armenpflege überhaupt. Doch werden auch viele Armenhoſpitäler<lb/> von Provinzen, Kreiſen und Vereinen unterhalten. Sie fallen in ihrem<lb/> öffentlichen Recht mit den Stiftungsſpitälern zuſammen, während die<lb/> Krankenaufnahme nach dem Armengeſetz vom 31. December 1842 gilt.<lb/> Daneben das Inſtitut der <hi rendition="#g">Armenärzte</hi> für die einzelnen Gemeinden<lb/> obligatoriſch (Reſcr. vom 8. Sept. 1823; <hi rendition="#g">Horn</hi>, Medicinalweſen <hi rendition="#aq">II.</hi> 161;<lb/><hi rendition="#g">Rönne</hi>, Staatsrecht <hi rendition="#aq">II.</hi> 341 und 363). — Da wo wir keine <hi rendition="#g">ſpecielle</hi><lb/> Geſetzgebung für die einzelnen deutſchen Staaten nachzuweiſen vermögen,<lb/> wird die Armenkrankenpflege wohl meiſt auf den <hi rendition="#g">Armenärzten</hi> be-<lb/> ruhen; <hi rendition="#g">allgemein</hi> gilt der Grundſatz, daß die Armenhoſpitäler <hi rendition="#g">keine</hi><lb/> Staatsangelegenheit bilden. — Für das Königreich <hi rendition="#g">Sachſen</hi> iſt das<lb/> Syſtem der „Krankenanſtalten des Landes“ bei <hi rendition="#g">Funke</hi> <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 347 ff.<lb/> mit ihrem Recht und ihren Ordnungen genau mitgetheilt. — Ueber die<lb/> Ordnung der beiden öffentlichen Heilanſtalten in <hi rendition="#g">Württemberg</hi> bei<lb/><hi rendition="#g">Roller</hi> §§. 173—175. — Die Errichtung von <hi rendition="#g">Privatheilanſtalten</hi><lb/> iſt mit Ausnahme Englands wohl in allen Ländern Gegenſtand beſon-<lb/> derer <hi rendition="#g">Commiſſionen</hi> und die Oberaufſicht ſelbſtverſtändlich. Die<lb/><hi rendition="#aq">Maisons de réfuge</hi> in <hi rendition="#g">Frankreich</hi> (Dekret vom 26. Dec. 1810);<lb/><hi rendition="#aq">Maisons de santé</hi> (Geſetz vom 30. Juni 1838, mit beſonderer Inſtruk-<lb/> tion vom 9. Aug. 1828). <hi rendition="#g">Oeſterreich</hi>. Genehmigung: <hi rendition="#g">Stubenrauch</hi><lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> 298. <hi rendition="#g">Preußen</hi>. Gewerbeordnung 1845 §. 42 (<hi rendition="#g">Rönne</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> 363).<lb/> Für das Königreich <hi rendition="#g">Sachſen: Funke</hi>, Privatheilanſtalten <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 383;<lb/> Aufſicht auf die Krankenhäuſer <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 21. In <hi rendition="#g">Bayern</hi> gleichfalls<lb/> Princip der Genehmigung namentlich bei orthopädiſchen und hydropathi-<lb/> ſchen Anſtalten. Neueſtens geordnet durch Verordnung vom 29. Ja-<lb/> nuar 1865. Ueber das Recht der <hi rendition="#aq">Maisons hospitalières des femmes</hi><lb/> und die <hi rendition="#aq">Maisons de réfuge</hi> in Belgien, die gleichfalls unter öffentlicher<lb/> Aufſicht ſtehen, <hi rendition="#g">de Fooz</hi> a. a. O. <hi rendition="#aq">IV.</hi> 396 und 403. In <hi rendition="#g">Italien</hi><lb/> theils Organiſirung der alten, theils Errichtung neuer <hi rendition="#g">Seehoſpitäler</hi><lb/> (Verordnung vom 23. Okt. 1865, 8. Febr. 1866). Staatliche Organi-<lb/> ſation mit öffentlichen Direktoren.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0142]
und Hebammen, nebſt der allgemeinen Pflicht, den Armen unent-
geldlich zu helfen (Inſtruktion von 1813, 1824, 1826 und die Ordi-
nationsnorm für arme Kranke vom 26. Auguſt 1813 und 22. Mai
1823; Stubenrauch II. §. 355). — In Preußen ſtellte das Allge-
meine Landrecht II. 19 §§. 32—86 die allgemeinen Grundſätze für die
Stiftungshoſpitäler feſt, mit Vorrechten eigener Verwaltung und
Oberaufſicht, indem es ſie mit Arbeitshäuſern ꝛc. zuſammenfaßte. Die
Vorſtände ſind „Diener des Staats“ (§. 80) mit Haftung wie die Vor-
münder. Die Armenhoſpitäler ſind auch hier als Gemeindeſache be-
trachtet und von den Gemeinden verwaltet; die Grundſätze dafür ſind
die der Armenpflege überhaupt. Doch werden auch viele Armenhoſpitäler
von Provinzen, Kreiſen und Vereinen unterhalten. Sie fallen in ihrem
öffentlichen Recht mit den Stiftungsſpitälern zuſammen, während die
Krankenaufnahme nach dem Armengeſetz vom 31. December 1842 gilt.
Daneben das Inſtitut der Armenärzte für die einzelnen Gemeinden
obligatoriſch (Reſcr. vom 8. Sept. 1823; Horn, Medicinalweſen II. 161;
Rönne, Staatsrecht II. 341 und 363). — Da wo wir keine ſpecielle
Geſetzgebung für die einzelnen deutſchen Staaten nachzuweiſen vermögen,
wird die Armenkrankenpflege wohl meiſt auf den Armenärzten be-
ruhen; allgemein gilt der Grundſatz, daß die Armenhoſpitäler keine
Staatsangelegenheit bilden. — Für das Königreich Sachſen iſt das
Syſtem der „Krankenanſtalten des Landes“ bei Funke III. S. 347 ff.
mit ihrem Recht und ihren Ordnungen genau mitgetheilt. — Ueber die
Ordnung der beiden öffentlichen Heilanſtalten in Württemberg bei
Roller §§. 173—175. — Die Errichtung von Privatheilanſtalten
iſt mit Ausnahme Englands wohl in allen Ländern Gegenſtand beſon-
derer Commiſſionen und die Oberaufſicht ſelbſtverſtändlich. Die
Maisons de réfuge in Frankreich (Dekret vom 26. Dec. 1810);
Maisons de santé (Geſetz vom 30. Juni 1838, mit beſonderer Inſtruk-
tion vom 9. Aug. 1828). Oeſterreich. Genehmigung: Stubenrauch
II. 298. Preußen. Gewerbeordnung 1845 §. 42 (Rönne II. 363).
Für das Königreich Sachſen: Funke, Privatheilanſtalten III. S. 383;
Aufſicht auf die Krankenhäuſer III. S. 21. In Bayern gleichfalls
Princip der Genehmigung namentlich bei orthopädiſchen und hydropathi-
ſchen Anſtalten. Neueſtens geordnet durch Verordnung vom 29. Ja-
nuar 1865. Ueber das Recht der Maisons hospitalières des femmes
und die Maisons de réfuge in Belgien, die gleichfalls unter öffentlicher
Aufſicht ſtehen, de Fooz a. a. O. IV. 396 und 403. In Italien
theils Organiſirung der alten, theils Errichtung neuer Seehoſpitäler
(Verordnung vom 23. Okt. 1865, 8. Febr. 1866). Staatliche Organi-
ſation mit öffentlichen Direktoren.
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