Stein, Lorenz von: Die Verwaltungslehre. Bd. 5. Stuttgart, 1868.Dienstprüfung, sondern Zeugniß des betreffenden Gymnasialdirektors. 1. Finanzverwaltung. a. staatswissenschaftliche oder juristische Docto- 2. Rechtspflege. 1) Richteramtsprüfung a. als Auscultant: 3. Innere Verwaltung. 1) Allgemeiner Dienst in der Ver- Gesundheitswesen. 1) Medicinisches Doctorat; 2) Apotheker- Dienſtprüfung, ſondern Zeugniß des betreffenden Gymnaſialdirektors. 1. Finanzverwaltung. a. ſtaatswiſſenſchaftliche oder juriſtiſche Docto- 2. Rechtspflege. 1) Richteramtsprüfung a. als Auscultant: 3. Innere Verwaltung. 1) Allgemeiner Dienſt in der Ver- Geſundheitsweſen. 1) Mediciniſches Doctorat; 2) Apotheker- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0212" n="184"/> Dienſtprüfung, ſondern Zeugniß des betreffenden Gymnaſialdirektors.<lb/> Für den <hi rendition="#g">Verwaltungsdienſt</hi> dagegen beſteht ein vollſtändiges <hi rendition="#g">Syſtem</hi><lb/> von Staatsprüfungen, deſſen Charakter keinesweges allenthalben gleich<lb/> iſt, und namentlich für die Finanzverwaltung bis zur bloßen techniſchen<lb/> Manipulationsprüfung hinabſinkt, während die Finanzwiſſenſchaft im<lb/> Grunde mit der ſtaatswirthſchaftlichen Prüfung abſchließt — ein nicht<lb/> geringer Mangel. Nach den Fächern getheilt erſcheint folgendes Syſtem.</p><lb/> <p>1. Finanzverwaltung. <hi rendition="#aq">a.</hi> ſtaatswiſſenſchaftliche oder juriſtiſche Docto-<lb/> ratsprüfung; dann 6—12 Wochen Probezeit; dann <hi rendition="#g">Conceptsd</hi>ienſt-<lb/> prüfung (meiſt <hi rendition="#g">reine</hi> Verwaltungsgeſetzkunde) nach Decret vom 24. Juni<lb/> 1829 und Decret vom 21. Auguſt 1839; wiſſenſchaftlicher iſt die <hi rendition="#g">Prokura-<lb/> tursprüfung</hi> (Dienſtesinſtruktion vom 16. Februar 1855); warum<lb/> gilt keine ähnliche für den Conceptsdienſt überhaupt? <hi rendition="#aq">b.</hi> untergeordnete<lb/> Dienſtprüfungen, bei denen <hi rendition="#g">keine</hi> wiſſenſchaftliche Fachbildung voraus-<lb/> geſetzt wird, meiſt erſt nach 1850 auf Grundlage praktiſcher Forderungen<lb/> eingeführt oder geordnet; für Anſtellung bei 1) <hi rendition="#g">Steuerämtern</hi> (Ver-<lb/> ordnung vom 28. Juli 1858). 2) <hi rendition="#g">Zollämtern</hi> (Verordnung vom<lb/> 25. Auguſt 1858); 3) <hi rendition="#g">Verzehrungsſteuer</hi> (Verordnung vom<lb/> 18. Februar 1857); 4) <hi rendition="#g">Kaſſend</hi>ienſt (Erlaß vom 28. Sept. 1853);<lb/> 5) <hi rendition="#g">Staatsg</hi>üter (Verordnung vom 11. Januar 1822); 6) Staats-<lb/><hi rendition="#g">forſtdienſt</hi> (Verordnung vom 16. Januar 1850); 7) Finanzweſen<lb/> (Dienſtvorſchriften von 1843); 8) <hi rendition="#g">Poſtd</hi>ienſt (Verordnung vom 23. April<lb/> 1850); 9) <hi rendition="#g">Telegraphend</hi>ienſt (Verordnung vom 1. December 1854);<lb/> 10) <hi rendition="#g">Buchhaltungsd</hi>ienſt (Erlaß vom 11. November 1852).</p><lb/> <p>2. Rechtspflege. 1) <hi rendition="#g">Richtera</hi>mtsprüfung <hi rendition="#aq">a.</hi> als Auscultant:<lb/> Probezeit, ohne Prüfung; <hi rendition="#aq">b.</hi> <hi rendition="#g">Richter</hi>: Ein Jahr Praxis, dann Prüfung<lb/> (Verordnung vom 3. Mai 1853, vom 10. Oktober 1854); 2) <hi rendition="#g">Advo-<lb/> katursp</hi>rüfung (Verordnung vom 11. Oktober 1854); 3) <hi rendition="#g">Polizei-</hi><lb/> gerichte (Verordnung vom 10. Oktober 1854).</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#g">Innere Verwaltung</hi>. 1) <hi rendition="#g">Allgemeiner</hi> Dienſt in der Ver-<lb/> waltung: Probepraxis von 6—12 Wochen; dann Beeidigung; ein Jahr<lb/> Probezeit für die Prüfung; dieſe iſt ſchriftlich und mündlich (Verordnung<lb/> vom 10. Oktober 1854); 2) <hi rendition="#g">Manipulationsd</hi>ienſt: ſpecieller <hi rendition="#g">Grund-<lb/> buchsb</hi>eamten- und <hi rendition="#g">Rechnungsd</hi>ienſt: eine Art von Elementarprüfung<lb/> (Patent vom 3. Mai 1853); 3) <hi rendition="#g">Baud</hi>ienſt (Erlaß vom 13. März 1850).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Geſundheitsw</hi>eſen. 1) Mediciniſches Doctorat; 2) <hi rendition="#g">Apotheker-</hi><lb/> prüfung, Lehrzeit drei Jahre (Verordnung vom 28. Februar 1854);<lb/> Prüfung (Inſtruktion vom 3. November 1808); Magiſterium der <hi rendition="#g">Phar-<lb/> macie</hi> (Erlaß vom 14. Juni 1859); 3) <hi rendition="#g">Hebammenp</hi>rüfung (Decret<lb/> vom 19. Mai 1827); 4) <hi rendition="#g">Hafen</hi>- und <hi rendition="#g">Seeſanitätsd</hi>ienſt (Verord-<lb/> nung vom 15. Mai 1851).</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0212]
Dienſtprüfung, ſondern Zeugniß des betreffenden Gymnaſialdirektors.
Für den Verwaltungsdienſt dagegen beſteht ein vollſtändiges Syſtem
von Staatsprüfungen, deſſen Charakter keinesweges allenthalben gleich
iſt, und namentlich für die Finanzverwaltung bis zur bloßen techniſchen
Manipulationsprüfung hinabſinkt, während die Finanzwiſſenſchaft im
Grunde mit der ſtaatswirthſchaftlichen Prüfung abſchließt — ein nicht
geringer Mangel. Nach den Fächern getheilt erſcheint folgendes Syſtem.
1. Finanzverwaltung. a. ſtaatswiſſenſchaftliche oder juriſtiſche Docto-
ratsprüfung; dann 6—12 Wochen Probezeit; dann Conceptsdienſt-
prüfung (meiſt reine Verwaltungsgeſetzkunde) nach Decret vom 24. Juni
1829 und Decret vom 21. Auguſt 1839; wiſſenſchaftlicher iſt die Prokura-
tursprüfung (Dienſtesinſtruktion vom 16. Februar 1855); warum
gilt keine ähnliche für den Conceptsdienſt überhaupt? b. untergeordnete
Dienſtprüfungen, bei denen keine wiſſenſchaftliche Fachbildung voraus-
geſetzt wird, meiſt erſt nach 1850 auf Grundlage praktiſcher Forderungen
eingeführt oder geordnet; für Anſtellung bei 1) Steuerämtern (Ver-
ordnung vom 28. Juli 1858). 2) Zollämtern (Verordnung vom
25. Auguſt 1858); 3) Verzehrungsſteuer (Verordnung vom
18. Februar 1857); 4) Kaſſendienſt (Erlaß vom 28. Sept. 1853);
5) Staatsgüter (Verordnung vom 11. Januar 1822); 6) Staats-
forſtdienſt (Verordnung vom 16. Januar 1850); 7) Finanzweſen
(Dienſtvorſchriften von 1843); 8) Poſtdienſt (Verordnung vom 23. April
1850); 9) Telegraphendienſt (Verordnung vom 1. December 1854);
10) Buchhaltungsdienſt (Erlaß vom 11. November 1852).
2. Rechtspflege. 1) Richteramtsprüfung a. als Auscultant:
Probezeit, ohne Prüfung; b. Richter: Ein Jahr Praxis, dann Prüfung
(Verordnung vom 3. Mai 1853, vom 10. Oktober 1854); 2) Advo-
katursprüfung (Verordnung vom 11. Oktober 1854); 3) Polizei-
gerichte (Verordnung vom 10. Oktober 1854).
3. Innere Verwaltung. 1) Allgemeiner Dienſt in der Ver-
waltung: Probepraxis von 6—12 Wochen; dann Beeidigung; ein Jahr
Probezeit für die Prüfung; dieſe iſt ſchriftlich und mündlich (Verordnung
vom 10. Oktober 1854); 2) Manipulationsdienſt: ſpecieller Grund-
buchsbeamten- und Rechnungsdienſt: eine Art von Elementarprüfung
(Patent vom 3. Mai 1853); 3) Baudienſt (Erlaß vom 13. März 1850).
Geſundheitsweſen. 1) Mediciniſches Doctorat; 2) Apotheker-
prüfung, Lehrzeit drei Jahre (Verordnung vom 28. Februar 1854);
Prüfung (Inſtruktion vom 3. November 1808); Magiſterium der Phar-
macie (Erlaß vom 14. Juni 1859); 3) Hebammenprüfung (Decret
vom 19. Mai 1827); 4) Hafen- und Seeſanitätsdienſt (Verord-
nung vom 15. Mai 1851).
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