Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894.umwundenen Stäbchen aufsitzen, Vögel, die ich damals für Schwalben hielt, mittler- [Abbildung]
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Abb. 74. vom Körper abgesetzt, einige Linien veranschau-Holzfiguren: Falk lichen die Zeichnung des Gefieders und ein rechts und links durch den Leib gesteckter und unten wieder mit seinen Enden zusammengefasster langer Halm stellt die Beine dar. Am Batovy haben wir (Abb. 75) aus harter [Abbildung]
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Abb. 75. Holzfisch der Batovy- Die Mandioka-Grabhölzer zeigten [Abbildung]
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Abb. 76. das auch den Sand aufwirft, mit Kopf und einem Teil des Leibes zuMandiokagraber als Rückenholz. Bakairi. ( 1/5 nat. Gr.) schnitzen. Vgl. Abb. 77. Das erste Bild der Serie zeigt uns dieses Motiv im ersten Stadium, wir sehen den eingeschnürten Leib scharf abgesetzt und daran den Kopf mit jederseits einem Auge aus Wachs (vgl. auch Abb. 78). In den drei folgenden Bildern ist die Figur stilisiert, das letzte, eine einfache Spitze, scheint mit dieser Entwicklung nicht zusammenzuhängen, doch fällt es auf, wie das umwundenen Stäbchen aufsitzen, Vögel, die ich damals für Schwalben hielt, mittler- [Abbildung]
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Abb. 74. vom Körper abgesetzt, einige Linien veranschau-Holzfiguren: Falk lichen die Zeichnung des Gefieders und ein rechts und links durch den Leib gesteckter und unten wieder mit seinen Enden zusammengefasster langer Halm stellt die Beine dar. Am Batovy haben wir (Abb. 75) aus harter [Abbildung]
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Abb. 75. Holzfisch der Batovy- Die Mandioka-Grabhölzer zeigten [Abbildung]
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Abb. 76. das auch den Sand aufwirft, mit Kopf und einem Teil des Leibes zuMandiokagraber als Rückenholz. Bakaïrí. (⅕ nat. Gr.) schnitzen. Vgl. Abb. 77. Das erste Bild der Serie zeigt uns dieses Motiv im ersten Stadium, wir sehen den eingeschnürten Leib scharf abgesetzt und daran den Kopf mit jederseits einem Auge aus Wachs (vgl. auch Abb. 78). In den drei folgenden Bildern ist die Figur stilisiert, das letzte, eine einfache Spitze, scheint mit dieser Entwicklung nicht zusammenzuhängen, doch fällt es auf, wie das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0344" n="284"/> umwundenen Stäbchen aufsitzen, Vögel, die ich damals für Schwalben hielt, mittler-<lb/> weile aber als Sanyassú (Tanagra Sayaca Neuw.) bestimmen konnte. Aehnliche Vögel<lb/> sind auch die in Nr. 74 abgebildeten, von denen der grössere einen Falken, der<lb/> kleine den hurtigen Strandvogel Massarico (Calidris arenaria) darstellt; sie waren<lb/> zahlreich im dritten Bakaïrídorf am Kulisehu vorhanden. Der Hals ist scharf<lb/><figure/> <figure><head>Abb. 74. </head><p><hi rendition="#g">Holzfiguren: Falk<lb/> und Massarico</hi>. Bakaïrí.<lb/> (⅕ nat. Gr.)</p></figure><lb/> vom Körper abgesetzt, einige Linien veranschau-<lb/> lichen die Zeichnung des Gefieders und ein rechts<lb/> und links durch den Leib gesteckter und unten<lb/> wieder mit seinen Enden zusammengefasster langer<lb/> Halm stellt die Beine dar.</p><lb/> <p>Am Batovy haben wir (Abb. 75) aus harter<lb/> Rinde plump geschnitzte, zum Aufhängen durch-<lb/> bohrte Fische gefunden, 30—40 cm lang, platt<lb/> und breit mit Flossen oder bandartig ohne Flossen<lb/> und den Kiemendeckel durch einen Bogen markiert,<lb/> wie an den Rautenzeichnungen der Fische eine Ecke<lb/> ausgefüllt ist, um den Kopf darzustellen. Aehnliche<lb/> Fische fanden wir 1887 bei den Nahuquá. Hier<lb/> sind es aber <hi rendition="#g">Schwirrhölzer</hi>, die ich in dem<lb/> Kapitel »Maskenornamentik und Tanzschmuck, III.«<lb/> unter den Musikinstrumenten besprechen werde.</p><lb/> <figure/> <figure> <head>Abb. 75. </head> <p><hi rendition="#g">Holzfisch der Batovy-<lb/> Bakaïrí</hi>. (⅐ nat. Gr.)</p> </figure><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Mandioka-Grabhölzer</hi> zeigten<lb/> bei den Mehinakú eine geschnitzte Verzierung<lb/> von grossem Interesse. Das gewöhnliche<lb/> Grabholz ist ein 60—65 cm langer, glatter<lb/> und spitzer Stock aus hartem Holz genau<lb/> von derselben Form wie das mit dem Me-<lb/> reschumuster verzierte und mehrfach um-<lb/> flochtene Schmuckholz der Abbildung 76.<lb/> Diese spitzen Hölzer ersetzten den Spaten. Nun fällt es sinnigen Gemütern<lb/> bei, an dem stumpfen Oberende des Stockes eine <hi rendition="#g">Grabwespe</hi>, ein Tierchen,<lb/><figure/> <figure><head>Abb. 76. </head><p><hi rendition="#g">Mandiokagraber als Rückenholz</hi>. Bakaïrí. (⅕ nat. Gr.)</p></figure><lb/> das auch den <hi rendition="#g">Sand aufwirft</hi>, mit Kopf und einem Teil des Leibes zu<lb/> schnitzen. Vgl. Abb. 77. Das erste Bild der Serie zeigt uns dieses Motiv im<lb/> ersten Stadium, wir sehen den eingeschnürten Leib scharf abgesetzt und daran<lb/> den Kopf mit jederseits einem Auge aus Wachs (vgl. auch Abb. 78). In den drei<lb/> folgenden Bildern ist die Figur stilisiert, das letzte, eine einfache Spitze, scheint<lb/> mit dieser Entwicklung nicht zusammenzuhängen, doch fällt es auf, wie das<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [284/0344]
umwundenen Stäbchen aufsitzen, Vögel, die ich damals für Schwalben hielt, mittler-
weile aber als Sanyassú (Tanagra Sayaca Neuw.) bestimmen konnte. Aehnliche Vögel
sind auch die in Nr. 74 abgebildeten, von denen der grössere einen Falken, der
kleine den hurtigen Strandvogel Massarico (Calidris arenaria) darstellt; sie waren
zahlreich im dritten Bakaïrídorf am Kulisehu vorhanden. Der Hals ist scharf
[Abbildung]
[Abbildung Abb. 74. Holzfiguren: Falk
und Massarico. Bakaïrí.
(⅕ nat. Gr.)]
vom Körper abgesetzt, einige Linien veranschau-
lichen die Zeichnung des Gefieders und ein rechts
und links durch den Leib gesteckter und unten
wieder mit seinen Enden zusammengefasster langer
Halm stellt die Beine dar.
Am Batovy haben wir (Abb. 75) aus harter
Rinde plump geschnitzte, zum Aufhängen durch-
bohrte Fische gefunden, 30—40 cm lang, platt
und breit mit Flossen oder bandartig ohne Flossen
und den Kiemendeckel durch einen Bogen markiert,
wie an den Rautenzeichnungen der Fische eine Ecke
ausgefüllt ist, um den Kopf darzustellen. Aehnliche
Fische fanden wir 1887 bei den Nahuquá. Hier
sind es aber Schwirrhölzer, die ich in dem
Kapitel »Maskenornamentik und Tanzschmuck, III.«
unter den Musikinstrumenten besprechen werde.
[Abbildung]
[Abbildung Abb. 75. Holzfisch der Batovy-
Bakaïrí. (⅐ nat. Gr.) ]
Die Mandioka-Grabhölzer zeigten
bei den Mehinakú eine geschnitzte Verzierung
von grossem Interesse. Das gewöhnliche
Grabholz ist ein 60—65 cm langer, glatter
und spitzer Stock aus hartem Holz genau
von derselben Form wie das mit dem Me-
reschumuster verzierte und mehrfach um-
flochtene Schmuckholz der Abbildung 76.
Diese spitzen Hölzer ersetzten den Spaten. Nun fällt es sinnigen Gemütern
bei, an dem stumpfen Oberende des Stockes eine Grabwespe, ein Tierchen,
[Abbildung]
[Abbildung Abb. 76. Mandiokagraber als Rückenholz. Bakaïrí. (⅕ nat. Gr.)]
das auch den Sand aufwirft, mit Kopf und einem Teil des Leibes zu
schnitzen. Vgl. Abb. 77. Das erste Bild der Serie zeigt uns dieses Motiv im
ersten Stadium, wir sehen den eingeschnürten Leib scharf abgesetzt und daran
den Kopf mit jederseits einem Auge aus Wachs (vgl. auch Abb. 78). In den drei
folgenden Bildern ist die Figur stilisiert, das letzte, eine einfache Spitze, scheint
mit dieser Entwicklung nicht zusammenzuhängen, doch fällt es auf, wie das
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