Mutum pinima der Brasilier, dem bunten Mutung, Crax discors, besteht, hat einen Herrn; dieser heisst Kaimare und seine Frau Urialo oder Uruiaro. Von den beiden Besitzern wurde ausdrücklich gesagt, sie seien "como gente mesmo", gerade wie Menschen.
Wie der Gang der Sonne am Himmel zu verstehen ist, ist mir unklar ge- blieben -- "Molihutuare setzt sie hierhin, dorthin, immer höher" -- weil meine Frage, ob das Araragefieder als Schmuck oder sonstwie irdischer Verwendung ähnlich gedacht ist, nicht begriffen wurde. "Am Tage stellt er Ararafedern hin", die grellrot sind, "in der Nacht stellt er Mutungfedern hin", die bei mehreren Arten glänzend schwarz sind, und "es ist dunkel". Ich glaube nicht, dass Jemand hier eine Personifikation des Lichtes wird annehmen wollen.
Die Mondphasen werden ganz ähnlich wie bei den Bakairi erklärt. Statt der Eidechse erscheint bei den Paressi zuerst eine dünne Spinne am Rand des Vollmondes, hierauf aber kommen nicht nur zwei, sondern vier Gürteltiere: erstens das Tatu cabelludo oder das haarige, zweitens das Tatu liso oder das glatte, drittens das Tatu bola, Kugelgürteltier, Dasypus tricinctus, und endlich das Tatu canastra, Dasypus gigas oder Riesengürteltier, hinter dem der Mond ganz ver- borgen ist. Ebenso wie bei den Bakairi haben die einfach beschreibenden Namen der Mondphasen mit diesen Erklärungen nichts zu thun und enthalten nichts von irgend welchen Tieren, sodass man sieht, wie dringend nötig es ist, besonders nachzufragen.
Von den Sternen habe ich eine kleine Anzahl Namen erhalten, die ich jedoch nicht zu übersetzen vermag, sodass ich nicht weiss, was die Paressi sich darunter vorstellen. Ueber dem südlichen Kreuz, das zutakare heisst, befindet sich ein Strauss au, dessen Gestalt in einer dunkeln Partie der Milchstrasse er- kannt wird. Dort befinden sich auch ein "Jaguar, ein Seriema-Vogel (Dicholophus cristatus) und viele andere Tiere." Ein Jaguar packt einen Sumpfhirsch. Die Milchstrasse selbst ist ein mit zahllosen gelben kuta-Früchten überstreuter Weg, die in der Lingoa geral karikaro heissen sollen, die ich aber nicht näher zu be- stimmen vermag, obwohl Antonio behauptet, dass ich sie im Sertao an der Weihnachtslagune selbst gegessen habe.
Ahnensage. Joao Battista's, des Paressihäuptlings, Vater heisst Uvanai und dessen Bruder Haraurusö. Sein Grossvater hiess Hazare, sein Urgross- vater Kauviye, dessen Vater Uvetökuhare, dessen Vater Zukahiri, dessen Vater Kahadure, dessen Vater Oiye, dessen Vater Kamodure, und dessen Vater endlich war Uazale oder Wazale oder Uazare, der erste Paressi. Ich habe die Reihenfolge zu drei verschiedenen Malen abgefragt, sie stimmte immer. In der weitern Besprechung aber kam eine schier unerschöpfliche Fülle der Namen zu Tage; immer wieder tauchten neue Brüder oder Söhne von Uazale auf. Neben ihm spielt die grösste Rolle noch Waikomone, sein Neffe. Beide wohnen jetzt, nachdem sie gestorben sind, im Himmel.
Mutum pinima der Brasilier, dem bunten Mutung, Crax discors, besteht, hat einen Herrn; dieser heisst Kaimaré und seine Frau Uriálo oder Uruiáro. Von den beiden Besitzern wurde ausdrücklich gesagt, sie seien »como gente mesmo«, gerade wie Menschen.
Wie der Gang der Sonne am Himmel zu verstehen ist, ist mir unklar ge- blieben — »Molihutuaré setzt sie hierhin, dorthin, immer höher« — weil meine Frage, ob das Araragefieder als Schmuck oder sonstwie irdischer Verwendung ähnlich gedacht ist, nicht begriffen wurde. »Am Tage stellt er Ararafedern hin«, die grellrot sind, »in der Nacht stellt er Mutungfedern hin«, die bei mehreren Arten glänzend schwarz sind, und »es ist dunkel«. Ich glaube nicht, dass Jemand hier eine Personifikation des Lichtes wird annehmen wollen.
Die Mondphasen werden ganz ähnlich wie bei den Bakaïrí erklärt. Statt der Eidechse erscheint bei den Paressí zuerst eine dünne Spinne am Rand des Vollmondes, hierauf aber kommen nicht nur zwei, sondern vier Gürteltiere: erstens das Tatú cabelludo oder das haarige, zweitens das Tatú liso oder das glatte, drittens das Tatú bola, Kugelgürteltier, Dasypus tricinctus, und endlich das Tatú canastra, Dasypus gigas oder Riesengürteltier, hinter dem der Mond ganz ver- borgen ist. Ebenso wie bei den Bakaïrí haben die einfach beschreibenden Namen der Mondphasen mit diesen Erklärungen nichts zu thun und enthalten nichts von irgend welchen Tieren, sodass man sieht, wie dringend nötig es ist, besonders nachzufragen.
Von den Sternen habe ich eine kleine Anzahl Namen erhalten, die ich jedoch nicht zu übersetzen vermag, sodass ich nicht weiss, was die Paressí sich darunter vorstellen. Ueber dem südlichen Kreuz, das zutakaré heisst, befindet sich ein Strauss aú, dessen Gestalt in einer dunkeln Partie der Milchstrasse er- kannt wird. Dort befinden sich auch ein »Jaguar, ein Seriema-Vogel (Dicholophus cristatus) und viele andere Tiere.« Ein Jaguar packt einen Sumpfhirsch. Die Milchstrasse selbst ist ein mit zahllosen gelben kutá-Früchten überstreuter Weg, die in der Lingoa geral karikaró heissen sollen, die ich aber nicht näher zu be- stimmen vermag, obwohl Antonio behauptet, dass ich sie im Sertão an der Weihnachtslagune selbst gegessen habe.
Ahnensage. João Battista’s, des Paressíhäuptlings, Vater heisst Uvanái und dessen Bruder Haraurusö́. Sein Grossvater hiess Hazaré, sein Urgross- vater Kauviyé, dessen Vater Uvetökuharé, dessen Vater Zukahirí, dessen Vater Kahaduré, dessen Vater Oiyé, dessen Vater Kamoduré, und dessen Vater endlich war Uazále oder Wazalé oder Uazaré, der erste Paressí. Ich habe die Reihenfolge zu drei verschiedenen Malen abgefragt, sie stimmte immer. In der weitern Besprechung aber kam eine schier unerschöpfliche Fülle der Namen zu Tage; immer wieder tauchten neue Brüder oder Söhne von Uazale auf. Neben ihm spielt die grösste Rolle noch Waikomoné, sein Neffe. Beide wohnen jetzt, nachdem sie gestorben sind, im Himmel.
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Herrn; dieser heisst Kaimaré und seine Frau Uriálo oder Uruiáro. Von den
beiden Besitzern wurde ausdrücklich gesagt, sie seien »como gente mesmo«, gerade
wie Menschen.
Wie der Gang der Sonne am Himmel zu verstehen ist, ist mir unklar ge-
blieben — »Molihutuaré setzt sie hierhin, dorthin, immer höher« —
weil meine Frage, ob das Araragefieder als Schmuck oder sonstwie irdischer
Verwendung ähnlich gedacht ist, nicht begriffen wurde. »Am Tage stellt
er Ararafedern hin«, die grellrot sind, »in der Nacht stellt er Mutungfedern
hin«, die bei mehreren Arten glänzend schwarz sind, und »es ist dunkel«.
Ich glaube nicht, dass Jemand hier eine Personifikation des Lichtes wird annehmen
wollen.
Die Mondphasen werden ganz ähnlich wie bei den Bakaïrí erklärt. Statt
der Eidechse erscheint bei den Paressí zuerst eine dünne Spinne am Rand des
Vollmondes, hierauf aber kommen nicht nur zwei, sondern vier Gürteltiere: erstens
das Tatú cabelludo oder das haarige, zweitens das Tatú liso oder das glatte,
drittens das Tatú bola, Kugelgürteltier, Dasypus tricinctus, und endlich das Tatú
canastra, Dasypus gigas oder Riesengürteltier, hinter dem der Mond ganz ver-
borgen ist. Ebenso wie bei den Bakaïrí haben die einfach beschreibenden
Namen der Mondphasen mit diesen Erklärungen nichts zu thun und enthalten
nichts von irgend welchen Tieren, sodass man sieht, wie dringend nötig es ist,
besonders nachzufragen.
Von den Sternen habe ich eine kleine Anzahl Namen erhalten, die ich
jedoch nicht zu übersetzen vermag, sodass ich nicht weiss, was die Paressí sich
darunter vorstellen. Ueber dem südlichen Kreuz, das zutakaré heisst, befindet
sich ein Strauss aú, dessen Gestalt in einer dunkeln Partie der Milchstrasse er-
kannt wird. Dort befinden sich auch ein »Jaguar, ein Seriema-Vogel (Dicholophus
cristatus) und viele andere Tiere.« Ein Jaguar packt einen Sumpfhirsch. Die
Milchstrasse selbst ist ein mit zahllosen gelben kutá-Früchten überstreuter Weg,
die in der Lingoa geral karikaró heissen sollen, die ich aber nicht näher zu be-
stimmen vermag, obwohl Antonio behauptet, dass ich sie im Sertão an der
Weihnachtslagune selbst gegessen habe.
Ahnensage. João Battista’s, des Paressíhäuptlings, Vater heisst Uvanái
und dessen Bruder Haraurusö́. Sein Grossvater hiess Hazaré, sein Urgross-
vater Kauviyé, dessen Vater Uvetökuharé, dessen Vater Zukahirí, dessen
Vater Kahaduré, dessen Vater Oiyé, dessen Vater Kamoduré, und dessen
Vater endlich war Uazále oder Wazalé oder Uazaré, der erste Paressí.
Ich habe die Reihenfolge zu drei verschiedenen Malen abgefragt, sie stimmte
immer. In der weitern Besprechung aber kam eine schier unerschöpfliche Fülle
der Namen zu Tage; immer wieder tauchten neue Brüder oder Söhne von
Uazale auf. Neben ihm spielt die grösste Rolle noch Waikomoné, sein Neffe.
Beide wohnen jetzt, nachdem sie gestorben sind, im Himmel.
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Steinen, Karl von den: Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens. Berlin, 1894, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/steinen_naturvoelker_1894/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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